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Foto: Olaf Scholz spricht bei der Endspurtkundgebung in Köln
dpa
24.09.2021 | Wahlkampftour-Finale

„Aufbruch für Deutschland!“

Kraftvoller Abschluss der Scholz-Wahlkampftour in Köln: mit der gesamten Parteispitze, dem Fraktionschef, Bundesministerinnen und -ministern, Promis und Betriebsräten – und dem SPD-Kanzlerkandidaten, der einen klaren Plan hat für die Zukunft des Landes.

50 Stunden, bevor die Wahllokale am Sonntag schließen, hat Olaf Scholz auf dem vollbesetzten Kölner Heumarkt Lust auf morgen gemacht. Vor über 2.000 Gästen beschrieb er seine Ziele für ein gerechtes, klimaneutrales und erfolgreiches Land. Ins Zentrum seiner Rede rückte er immer wieder seine Formel von Respekt – vor jeder und jeden. Und Zusammenhalt.

Was das konkret heißt, machte er unter anderem am Beispiel der katastrophalen Zerstörungen durch das Hochwasser deutlich. Den Verlust von Menschenleben, betonte Scholz, könne niemand lindern. „Aber wir werden das wiederaufbauen, was kaputt gegangen ist. Wir machen das als ganzes Land. Wir halten zusammen!“

Respekt und Zusammenhalt drücken sich für den SPD-Kanzlerkandidaten an vielen Stellen aus, die politisch gefördert werden können. Kinderarmut etwa „in einem so reichen Land“ dürfe es nicht geben. „Wir müssen das ändern, wir werden das ändern“, kündigte Scholz an mit Blick auf das SPD-Konzept für eine Kindergrundsicherung.

„Es geht auch ums Geld!“

Es dürfe bei bisher schlecht bezahlten Berufen auch nicht nur „Anerkennung und Beifall“ geben – während der Pandemie zum Beispiel in der Pflege oder an der Supermarktkasse. „Es geht auch ums Geld!“ Scholz will darum gleich im ersten Jahr für einen höheren Mindestlohn von 12 Euro sorgen – „eine Gehaltserhöhung für 10 Millionen Menschen“ –, aber eben auch für bessere Tariflöhne.

Und er garantiert eine sichere und stabile Rente. Anders als etwa der Kandidat von CDU und CSU, Armin Laschet, schließt der Sozialdemokrat ein Absinken des Rentenniveaus ebenso aus, wie auch ein höheres Renteneintrittsalter. Und das sei längst nicht nur ein Thema für ältere – gerade jungen Menschen „brauchen klare Perspektiven“. Das gilt auch für ihren Start ins Berufsleben: mit einer Ausbildungsplatzgarantie.

Für bezahlbare Mieten kündigte Scholz ein „Bündnis für das Wohnen an. 400.000 neue Wohnungen sollen jährlich gebaut werden, davon 100.000 öffentlich gefördert. Und überall dort, wo es nötig ist, werde es eine Begrenzung für Mietsteigerungen geben.

„Nicht sechs Jahre – sechs Monate!“

Tempo will der SPD-Kanzlerkandidat auch im Kampf gegen den Klimawandel machen. „Die jungen Leute haben recht: Jetzt muss etwas getan werden. Und wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten werden das tun!“ Dabei geht es zum Beispiel darum, gleich im ersten Regierungsjahr neue, realistische Ausbauziele für die Erneuerbaren Energien festzulegen – eine Planung, die der CDU-Wirtschaftsminister jahrelang verschlafen habe. Auch Genehmigungen, zum Beispiel für mehr neue Windräder, sollen deutlich schneller werden: „Nicht sechs Jahre, das muss in sechs Monaten gehen“, so Scholz. „Jetzt müssen die Weichen gestellt werden!“

Breite Unterstützung weit über die Partei hinaus

Zuvor stärkten auch die Parteivorsitzenden ihrem Kanzlerkandidaten den Rücken. Mit Scholz können das Land „mit Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken“, betonte Saskia Esken. Laschet hingegen, ergänzte Norbert Walter-Borjans, sei ein „Risiko für den Wohlstand in Deutschland“.

Dass nicht nur die gesamte Partei, sondern auch viele Promis hinter ihm stehen, unterstrichen zahlreiche Videoeinspieler schon vor der Rede des Kanzlerkandidaten. Der Comedian Ingo Appelt etwa war dabei, die Schriftstellerin Renan Demirkan, die Schauspielerin Astrid Fünderich und Sänger Roland Kaiser. Kürzlich erst wurde auch ein Wahlaufruf prominenter Unterstützerinnen und Unterstützer veröffentlicht.

Und zuvor trommelten schon Betriebsrätinnen und -räte großer Unternehmen für Scholz und die SPD. Zwei von ihnen, Hermann Soggeberg (Unilever) und Jupp Bednarski (ehemals Telekom), bekräftigten ihre Unterstützung noch mal eigens auf der Bühne in Köln.

„Ich will Euch rennen sehen“

Dass sich auch die ganze Partei mit ihren 400.000 Mitgliedern voll in den Wahlkampf wirft, machte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil deutlich. Inzwischen habe man die Schwelle von 3 Millionen Haustüren geknackt, an denen geklopft und geklingelt wurde. Aber Kampagnenmanager Klingbeil reicht das noch nicht: „Ich will Euch alle noch rennen sehen“, trieb er die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer an. Viele von ihnen werden noch bis Sonntag auf den Straßen und an Haustüren unterwegs sein.

Leidenschaftlicher Wahlkampf für ein Ziel: „Wir brauchen einen Aufbruch für Deutschland“, fordert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz.

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