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31.01.2013

Auftakt zur Hamburger Energiewende

 

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

wir treffen uns heute zu einem ersten Hamburger Energieforum und ich freue mich sehr über ihre Teilnahme.

 

Hamburg und ich sage nicht: der Senat, sondern Hamburg, in einem sehr weit gefassten Sinn braucht einen Masterplan für die Energiewende. Der muss sich auf das beziehen, was bundesweit unter diesem Thema, diesem Vorhaben, dieser Herausforderung geschieht. Er muss aber auch das herausarbeiten, was in der Stadt Hamburg selbst, und der Metropolregion, zu geschehen hat.

Deshalb ist es gut, wenn wir heute mit wichtigen Partnern der Hamburger Energiewende zusammenkommen und gemeinsam mit Ihnen über Maßnahmen für die Energiewende diskutieren und diese in den nächsten Monaten begleiten.

 

Wir wollen uns auch weiter treffen; auch mit anderen Akteuren, die zum Beispiel den Ausbau der Übertragungsnetze verantworten 50Hertz, Tennet oder den Ausbau der Offshore-Windkraft.

 

Bundesweit und regional geht es um konkrete handwerkliche Dinge, die zu tun sind, damit nicht scheinbar große Würfe vom Wind verweht werden.    

 

Bundesweit handelt es sich um die größte Herausforderung für das verbrauchsintensive Industrieland Deutschland seit langer Zeit. Die drängendsten Fragen ergeben sich daraus, dass große, offshore wie auch an Land aus Windkraft erzeugte Strommengen dorthin müssen, wo sie gebraucht werden, und dass sie dort besonders in den industriellen Zentren Süddeutschlands abrufbar sein müssen, wenn sie gebraucht werden. Leitungsbau, das ist die Aufgabe des Jahrzehnts auf Bundesebene.

 

Regional, Hamburg-weit, geht es darum, auf der Erzeugungs- und auf der Verbrauchsseite Lösungen zu realisieren, mit der die große Stadt Hamburg ihren Energiebedarf decken und die klimarelevanten Emissionen vermindern kann. 

 

Bundesregierung und Länder haben sich nicht zuletzt mit Hamburgs Zutun inzwischen auf eine gemeinsame Generallinie geeinigt, entlang derer die Energiewende ein Erfolg werden soll, und die Investitionsbedingungen besser sind. Ich persönlich werde das heutige, und künftige Energieforen auch dazu nutzen, den Stand unserer regelmäßigen Beratungen im Kanzleramt zu erläutern.

 

Meine Damen und Herren,

von Ihnen möchte ich erfahren, was Sie mit ihren Unternehmen und Aufgabenbereichen tun wollen.

 

Denn jedes Land, jede Region, jedes Unternehmen und jeder Verband muss jetzt das Richtige tun. Also wir, also Sie alle hier am Tisch.

 

Hamburg hat sehr gute Voraussetzungen. Wichtige Unternehmen der Energiewirtschaft Versorger wie auch Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren sind hier  vertreten. Hamburg kann als ein Zentrum der Windenergie im Norden entscheidend dazu beitragen, dass in ganz Deutschland die Energiewende gelingt und die Versorgung gewährleistet ist.

 

Hamburg hat auch deshalb sehr gute Voraussetzungen, weil auch nach dem  Atomausstieg dessen erster Schritt vollzogen ist und der bis 2022 in Deutschland abgeschlossen sein soll weil auch nach dem Atomausstieg ein ausreichendes Energieangebot zur Verfügung stehen wird, das sich unter anderem aus der nahen Offshore-Windenergie, aus dem Kraftwerk Moorburg, sowie aus zusätzlichen innovativen Lösungen speist.  

 

Gleichzeitig kann Hamburg mit den hier ansässigen Unternehmen und den Hochschulen, mit der Forschung, mit dem Erproben und dem praktischen Einsatz innovativer Projekte wichtige Beiträge leisten, wenn es um die Weiterentwicklung moderner, die Umwelt schonender Energieerzeugung geht.

 

Ein weiteres Beispiel ist die Wohnungswirtschaft, die mit der Sanierung von Altbauten und mit energieeffizienten Neubauten ebenfalls einen erheblichen Beitrag leistet.

 

Hamburg hat traditionell Energiesparmaßnahmen, die regelmäßig auch Kosten senken, für Private und für Unternehmen unterstützt: durch finanzielle Förderprogramme ebenso wie Beratung und Aufklärung.

 

Und natürlich ist das ein Standortfaktor. Natürlich wollen wir Investitionen generieren und neue Geschäftsmodelle rund um Effizienzmaßnahmen, Netze und Wärmeversorgung sowie Ausbau der regenerativen Energien anbieten und beweisen, dass sie funktionieren. 

 

Der Hamburger Senat ist entschlossen, und ich persönlich bin es auch, die großen Chancen für Hamburg und Norddeutschland zu nutzen, die sich jetzt bieten.

 

Mit Ihnen! Zwar wird die Energiewende nicht dafür sorgen, dass Erzeuger, Versorger und Verbraucher keine unterschiedlichen Vorstellungen mehr haben. Aber  es macht Mut, dass sich heute Teilnehmer und Fachleute zusammengefunden haben, die üblicher Weise in einem Wettbewerb zueinander stehen. Ich denke dabei konkret an die hiesigen Energieversorger. Ich habe große Achtung vor Ihrer Entscheidung, die ganz normalen inhaltlichen Differenzen des Alltagsgeschäfts heute hintan zu stellen.

 

Also: Die Hamburger Energiewende ist Chance und Verpflichtung. Die Herausforderungen können wir bestehen, wenn wir die vorhandenen Kompetenzen zusammenführen. Dafür sind wir heute hier. Wir haben uns getroffen, um uns auszutauschen. Um auszuloten, was jeder Einzelne am Tisch, und in seinem Büro oder an seinem Schaltkasten für den Erfolg tun kann.

 

Ich habe vor gut einem Jahr, in einer Regierungserklärung am 14. Dezember 2011, der Öffentlichkeit die Grundzüge dessen vorgestellt, was sich der Hamburger Senat unter einer konkreten Energiewende vorstellt und was er als seine eigene Rolle dabei sieht.

 

Ich habe das Energiekonzept erläutert, auf das wir uns mit Vattenfall und E.ON vertraglich verständigt haben. Ich habe vom GuD-Kraftwerk, das in Wedel entstehen wird, über den Ausbau der Fernwärme, die Speicher- und Power to Gas- Ideen, die notwendigen intelligenten Energienetze, die E-Mobilität bis zur vertraglich vereinbarten CO2-Minderung die Eckpunkte erläutert.

 

Trotzdem haben wir keinen Zweifel gelassen und ich betone es erneut: Der Energiewende in Hamburg nützt es wenig, wenn sich alle darauf beschränken, sie zustimmend oder ablehnend zu kommentieren. Die Frage ist nicht: Was tun die anderen? Oder: Was tut der Staat? 

 

Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsleistung aller Akteure in der Stadt. Als da wären:

  • die Vattenfall- und die E.ON-Gruppe über die geschlossenen Kooperationsvereinbarungen zum Energiekonzept, 
  • die Energieversorgungsunternehmen und die Branche der Erneuerbaren Energien einschließlich Zulieferer,
  • zahlreiche Mitgliedsunternehmen der Handels- und Handwerkskammer, die energiewirtschaftlich aktiv sind,
  • die Industrie- und Wohnungs- und Hafenwirtschaft,
  • die Gewerkschaften, die Kirchen und die Verbraucher- und Umweltverbände. Die Medien!

 

Weitere zentrale und sehr wichtige Partner sind die diversen städtischen Töchter und Beteiligungen, wie zum Beispiel die Hamburg Energie GmbH oder die Stadtreinigung mit ihren innovativen Projekten, zum Beispiel dem Energieberg Georgswerder, dem Energiebunker Wilhelmsburg oder im Rahmen der Müllentsorgung auch mit regenerativen Energien, Biogas hierfür als nur ein Beispiel.

 

 

Meine Damen und Herren,

auf drei Säulen fußt die Hamburger Energiewende: mehr Energieeffizienz, zukunftsfähige Netze, einschließlich Wärmeversorgung, und  Erneuerbare Energien.

 

Das wird auch die Grobgliederung des nicht öffentlichen Teils sein, in dem wir uns gleich alle Stichworte, die ich genannt habe, und garantiert viele weitere im Detail vornehmen wollen. Ich wünsche uns einen effizienten, zukunftsfähigen, zudem erneuerbaren Energiegipfel... und der Energiewende grünes Licht. 

 

Vielen Dank.

 
Es gilt das gesprochene Wort.