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27.10.2021

Frauen in der Politik: Wo sind die Frauen?

Die Politik ist so frauenlos wie eh und je. Warum eigentlich? Die ZEIT hat Olaf Scholz gefragt.

„Als ich jung war, dachte ich, dass wir das mit der Gleichstellung in zehn oder zwanzig Jahren erreicht haben. Ich habe als junger Sozialdemokrat, als Juso, für die Frauenquote gekämpft. Das waren auch in der Jugendorganisation damals die längsten und schärfsten Debatten. Dazu hatte wirklich jeder und jede eine Meinung. Am Ende stimmte eine knappe Mehrheit dafür.

Nun, 40 Jahre später, reden wir immer noch darüber; zum Beispiel über die Quoten in Aufsichtsräten und Vorständen. Vieles hat sich geändert und manches ist besser geworden. Aber klar ist: Frauen werden in vielen beruflichen Bereichen schlechter behandelt als Männer. Auch in der Politik ist es für Frauen schwieriger. Sie müssen mit anderen Widerständen rechnen, mehr aushalten. Da geht es um die Frisur, die Kleidung, die hohe Stimme und immer um die Frage: Kann die das? Und natürlich halten viele mächtige Männer, vor allem Leute für geeignet, die ihnen selbst ähnlich sind. Das benachteiligt Frauen. Frauen treten anders auf als Männer. Und das ist gut so. Und deshalb will ich, dass sich mehr Frauen politisch engagieren.
Ich bin in die Politik gegangen, um etwas zu verändern. Ich bin überzeugt, dass Politik, Wirtschaft, Gesellschaft davon profitieren, wenn Frauen gleich viel zu sagen haben.

Wir brauchen mehr Frauen in der Politik. Mein Ziel: Die Bundesregierung sollte aus gleich vielen Frauen wie Männern bestehen. Und auch auf anderen Ebenen muss sichtbar werden, dass Frauen die Hälfte der Gesellschaft sind. Das möglich zu machen, das verstehe ich als dringende Aufgabe auch von uns Männern in der Politik. Das ist klar: Mehr Macht für Frauen bedeutet weniger Macht für Männer. Es ist die Zeit für Parität auch in der Macht.“