Sehr geehrter Herr Lieben-Seutter,
sehr geehrter Herr Ott,
sehr geehrter Herr Erster Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft,
sehr geehrte Frau Doyenne,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
als Erster Bürgermeister der Musikstadt Hamburg ist es für mich eine ganz besondere Freude zu sehen, wie die Elbphilharmonie bereits jetzt die Stadt immer mehr zum Klingen bringt.
Vor wenigen Tagen hat Herr Lieben-Seutter das mit Auftritten zahlreicher internationaler Spitzenmusiker gespickte Programm für die Eröffnungssaison der Elbphilharmonie präsentiert.
Heute können wir den Beginn des Internationalen Musikfestes Hamburg feiern. Auch dieses Programm ist geprägt durch große Künstler, die die Stadt herzlich willkommen heißt.
Dieses internationale Musikfest ist bereits das zweite, das Christoph Lieben-Seutter mit seinem Team und den zahlreichen Musikveranstaltern und den Orchestern der Stadt in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit organisiert. Es ist so etwas wie die Generalprobe für das künftige Zusammenwirken auf dem Feld der Musik in der Stadt.
Ab 2018 soll das Musikfest als fester Bestandteil des Elbphilharmonie-Programms jede Saison krönen, und natürlich ganz überwiegend auch in der Elbphilharmonie stattfinden. Dafür haben Senat und Bürgerschaft mit der deutlichen Erhöhung des Zuschusses für die HamburgMusik jüngst die finanziellen Grundlagen geschaffen.
Wie alle großen Festivals ist auch das Internationale Musikfest Hamburg auf private Unterstützer angewiesen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen hier anwesenden Sponsoren ausdrücklich für ihre Unterstützung bedanken!
Besonders danken möchte ich dem Ehepaar Kühne. Sie haben über die Klaus-Michael Kühne Stiftung erneut maßgeblich dazu beigetragen, dass in Hamburg ein so überzeugendes Programm mit internationaler Strahlkraft zusammengestellt werden konnte.
Liebe Frau Kühne, lieber Herr Kühne, Sie sind für Ihre Beharrlichkeit bekannt, und mit dieser Beharrlichkeit haben Sie die Elbphilharmonie in den letzten 10 Jahren mehr als einmal tatkräftig unterstützt. Dafür gebührt Ihnen Dank.
Wir können in Hamburg auf eine lange und erfolgreiche Musiktradition zurückschauen. Die Eröffnung der Oper am Gänsemarkt im Januar 1678 markiert den Beginn des aktiven bürgerschaftlichen Engagements für die Musik und für die Kultur allgemein. Vor über 300 Jahren waren wir schon innovativ, vermutlich nannte man das damals aber nicht so. Sie sehen, wir haben bereits ein bisschen Erfahrung in der Stadt, wenn es darum geht, exzellente Musikprogramme für die Bürger und Besucher Hamburgs auszurichten. Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017 tritt diese Tradition in ein neues Zeitalter ein.
Unter dem Motto Freiheit zeigt uns das 2. Internationale Musikfest, dass Kunst und Kultur, dass Musik im speziellen, existenzielle und fundamentale Bestandteile einer aufgeklärten, einer freien Gesellschaft sind. Dies gilt im Besonderen für Hamburg, eine Stadt, die seit Jahrhunderten von ihrer Vielfalt und ihrer Weltoffenheit lebt.
Mit dem 2. Internationalen Musikfest werden wir daher wenige Monate vor der Eröffnung des neuen Konzerthauses erleben, dass wir die Elbphilharmonie nicht nur wegen der viel beschworenen Schönheit der Künste brauchen. Die gesellschaftliche und humanistische Relevanz der Musik präsentiert das Musikfest beeindruckend mit der Reihe Überlebensmusik. Hier wird die Musik aufführt, die unter den menschenverachtenden Regimen des 20. Jahrhunderts entstanden ist.
Gerade die politischen Entwicklungen des letzten Jahres zeigen uns auf eindrückliche Art, welche Bedeutung Freiheit für das Leben des Menschen hat. Für Hamburg und Deutschland sind die aktuellen Migrations- und Flüchtlingsbewegungen eine große Aufgabe. Dabei sollte uns bei den vielen Anstrengungen immer im Bewusstsein sein, dass Hamburg seit Jahrhunderten durch Migration und Zuwanderung geprägt worden ist. Und der richtige Umgang mit dieser Aufgabe zeigt sich oft im Kleinen, im Alltäglichen.
Wie manche andere Kultureinrichtung dieser Stadt ermöglichen auch Sie, Herr Lieben-Seutter, schon seit Monaten und auch im Rahmen des Musikfestes, Flüchtlingen und ihren Paten gratis Konzerte zu besuchen. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Integration der neuen Nachbarn. Denn Musik ist nicht nur Ausdruck einer freien Gesellschaft, Musik ist auch die Sprache, die jeder spricht und die jeder mit seinem Herzen verstehen kann.
Hier schwingt jene hoffnungsvolle Freiheit mit, die diesem Fest sein Thema und seinen besonderen Klang geben soll. Was passte besser zu unserer Freien und Hansestadt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen an diesem Musikfest Beteiligten viele zu Herzen gehende Begegnungen mit der Musik zwischen den diversen Spielarten, zwischen den Kulturen und auch zwischen Generationen.
Vielen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.