Die Rede wurde auf englisch gehalten. Hier lesen Sie die deutsche Übersetzung:
Exzellenzen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
es ist mir eine Freude und Ehre, Sie heute im Gästehaus des Senats begrüßen zu können. Unser Treffen heute ist eine Fortsetzung des Dialogs, den wir vor etwas mehr als einem Jahr in der Hamburgischen Vertretung in Berlin begonnen haben und den ich wie alle Teilnehmer aus Hamburg als eine große Bereicherung empfunden haben.
Ich danke Ihnen, dass Sie unsere Einladung angenommen haben, sich hier vor Ort ein Bild von dem zu machen, was ich Ihnen vor einem Jahr in Berlin nur mit Worten schildern konnte. Ich weiß natürlich, dass einige von Ihnen Hamburg bereits sehr gut kennen, und ich freue mich, dass Sie trotzdem die Zeit gefunden haben, uns die Ehre Ihres Besuchs zu erweisen.
Ich selbst bin als Kind in Hamburg aufgewachsen und entdecke trotzdem regelmäßig noch Dinge, die mich überraschen. Insofern bin ich guter Hoffnung, dass Sie auch Ihren wiederholten Besuch in bei uns genießen werden und dabei Neues entdecken und erfahren. Die Stadt verändert sich mit den Herausforderungen der Zeit.
Hamburg ist als Welthafenstadt ein bedeutendes Logistikzentrum insbesondere für Nord- und Mitteleuropa. Sie wissen um die engen Beziehungen unseres Hafens zu allen Kontinenten und unzähligen Häfen auch in der arabischen Welt. Hamburg war immer ein kommerzielles Zentrum, und wir arbeiten hart dafür, diese Position zu halten und weiter auszubauen.
In der ersten Hälfte dieses Jahres sind im Hafen mehr beladene Container umgeschlagen worden als jemals zuvor, nämlich 4,2 Millionen volle Boxen der Gesamtumschlag aller Güter im Hafen lag bei 72,6 Millionen Tonnen. Damit sind wir auf einem guten Weg in ein Rekordjahr.
Der Hafen wächst und schafft neue, vielfach hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Wir werden in naher Zukunft die Elbe vertiefen, um auch in Zukunft die größten Schiffe der Welt hier empfangen und abfertigen zu können. Das geht hierzulande zwar nie ohne Gerichtsverfahren. Aber es ging immer und wird immer gehen. Sie werden heute Nachmittag den Hafen besuchen und dabei auch das Werk von Airbus, denn wie Sie wissen ist auch die Luftfahrtindustrie eine wichtige Säule unserer Wirtschaft, und Hamburg ist im Gegenzug eine wichtige Säule der Luftfahrtindustrie.
Die Fluggesellschaft Emirates nutzt den Hamburg Airport als wichtigen Hub und ist in der Stadt allgegenwärtig nicht zuletzt als Sponsor unseres Erstliga-Vereins HSV, der sich über starke Unterstützer in diesen Tagen mehr denn je freut.
Und das ist eine der schönen Folgen davon, dass die Welt enger zusammenrückt: In den Träumen fußballverrückter Hamburger Grundschüler taucht immer wieder der Name dieser Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Ich nehme an, Sie werden zustimmen, wenn ich sage, dass Geschäftsleute in der Welt auch immer ein bisschen Botschafter ihrer Heimat sind. Hier haben Sie ein gutes Beispiel dafür.
Lassen Sie mich schließlich auch die Gesundheitswirtschaft erwähnen, da ich weiß, dass viele von Ihnen in diesem Sektor beheimatet sind. In allen Gesellschaften gewinnt er im 21. Jahrhundert an Bedeutung. Darum ist die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz beispielsweise regelmäßig bei der zweitgrößten Gesundheitsmesse der Welt, der Arab Health, über einen norddeutschen Gemeinschaftsstand der LifeSciences Management GmbH in Dubai vertreten. Sorge zu tragen für Gesundheit und Wohlergehen der Bevölkerung ist eine Aufgabe, welche die Regierungen und Verwaltungen auf der ganzen Welt eint. Internationale Zusammenarbeit liegt uns auch hierbei sehr am Herzen.
Meine Damen und Herren,
seit unserem Treffen vor einem Jahr in Berlin hat sich viel ereignet, und es ist wichtig, dass wir auch darüber nicht hinweggehen. Die Krisen in der arabischen Welt berühren und sorgen auch die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und in Hamburg.
Deshalb bin ich froh über die muslimischen Verbände, Gruppen und Gemeinden, die in Hamburg offensiv zeigen, dass der Terror des sogenannten Islamischen Staates eben gerade nicht den Islam als Religion repräsentiert, sondern von Muslimen strikt verurteilt wird. So haben im vergangenen Monat auf einer großen Demonstration die muslimischen Gemeinden in Hamburg gegen den Terror protestiert.
So bedauerlich es ist, sich von Verbrechen zu distanzieren zu müssen in Zeiten der Verunsicherung helfen solche Symbole. Ich bin dankbar dafür, und wir werden solche Bemühungen nach Kräften unterstützen. Darin weiß ich mich mit Ihnen einig. Lassen Sie uns gemeinsam Misstrauen und Vorteile bekämpfen und Gräben überwinden.
Meine Damen und Herren,
Sie werden heute Nachmittag ein weiteres Flaggschiff der Hamburger Wirtschaft besuchen, außerhalb des Hafens, nämlich die Zentrale des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Hamburgs jüngstem Stadtteil, der HafenCity. Neben spannender Architektur werden Sie ein Symbol sehen für eine weitere große Herausforderung, die uns bewegt: Den Wandel von Industrien durch die Digitalisierung und das Internet.
Hamburg zählt zu Deutschlands bedeutendsten Medienstandorten, und während die neue Technik großartige kreative Möglichkeiten und Zugänge eröffnet, ist der Weg zu einem klaren Geschäftsmodell insbesondere für die klassischen Printmedien noch nicht überall erkennbar. Es gehört zu unserem Selbstverständnis als weltoffene, mit der Welt verbundene Stadt, dass wir Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sind.
Wir begrüßen die neuen Möglichkeiten und sind entschlossen, an den Herausforderungen zu wachsen, die sie mit sich bringen. Und das ist auch der Geist, in dem ich unseren Austausch verstehe, den wir heute fortsetzen.
Ein arabisches Sprichwort sagt: Wer alleine arbeitet, addiert; wer zusammen arbeitet, multipliziert.
Lassen Sie uns weiter Möglichkeiten entwickeln, gemeinsam zum Besten unserer Länder, Städte und vor allem ihrer Bewohner zu arbeiten.
Ich freue mich sehr, dass Sie heute hier unsere Gäste sind. Ich kündige Ihnen jetzt schon an, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass wir miteinander sprechen. Genießen Sie Ihren Besuch in Hamburg und fühlen Sie sich von Herzen willkommen.
Schönen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.