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02.09.2011

Grußwort zur Eröffnung der Festwoche "750 Jahre Duvenstedt"

750 Jahre Duvenstedt

 

 

Sehr geehrte Frau Rudloff,

sehr geehrter Herr Jürjens,

sehr geehrter Herr Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

ich bedanke mich für die Einladung zur 750-Jahr-Feier und freue mich, heute anlässlich der Eröffnung der Festwoche zu Ihnen zu sprechen.

 

Duvenstedt gehört seit bald 75 Jahren zum Hamburger Stadtgebiet und hat sich doch immer eine gewisse Eigenständigkeit erhalten.

 

Und nicht nur das. Duvenstedt ist ein besonderer Stadtteil, nicht nur innerhalb der Walddörfer und nicht nur in Wandsbek.

 

Meine Frau und ich haben den Duvenstedter Brook jedenfalls schon lange für Spaziergänge und Wanderungen entdeckt.


Der Brook ist mit Recht weithin berühmt und es geht einem dort zu allen Jahreszeiten das Herz auf. Selbst wenn man keinem röhrenden Hirschen in freier Wildbahn begegnet.

Duvenstedt blickt auf 750 Jahre wechselvolle und bewegte Geschichte zurück. 1261 ist der Name Duvenstedt erstmals urkundlich erwähnt worden.

 

Die ältesten Siedlungsreste sind jedoch deutlich älter, nämlich etwa 2.000 Jahre alt.

Zu Hamburg gehört Duvenstedt seit 1937, als es im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in die Walddörfer und damit nach Hamburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Duvenstedt einer der nördlichsten Stadtteile Hamburgs.

 

Der nach wie vor dörflich strukturierte Stadtteil ist auch 2000 Jahre später mit der ihn umgebenden Natur, mit dem größten Naturschutzgebiet in Hamburg, eben dem Duvenstedter Brook, vor allem ein lebenswerter Stadtteil. Und er gehört zu den kinderreichsten.

 

Denn dank der naturnahen Lage ist Duvenstedt in der Vergangenheit gewachsen und erfreut sich gerade bei jungen Familien großer Beliebtheit.

In 36 Prozent der Haushalte leben Kinder hier belegt Duvenstedt hamburgweit den zweiten Platz.

 

Die Bevölkerungszahl nimmt stetig zu: 1880 hatte Duvenstedt noch 516 Einwohner, 1937 als es zu Hamburg kam waren es über 1.000.

 

Und bis 2010 hatte sich die Zahl mit mehr als 6.000 Einwohnern fast versechsfacht. Allein zwischen 2001 und 2011 ist die Bevölkerung um insgesamt zehn Prozent gewachsen.

 

Duvenstedt ist lebendig: Trotz seiner ländlichen Prägung ist es doch ein dynamischer Stadtteil. Auffällig sind das rege Gemeinschaftsleben und die vielfältige Stadtteilkultur.

Neben den beiden Sportvereinen  und der Freiwilligen Feuerwehr ist die Vereinigung Duvenstedt e.V. eine zentrale Institution des kulturellen Lebens.

 

Hervorgegangen aus den Aktivitäten zur 700-Jahr-Feier 1961, feiert die Vereinigung in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen.

 

Auch das seit etlichen Jahren bestehende plattdeutsche Amateur-Theater sowie das Blasorchester sind Teil der Vereinigung Duvenstedt.

 

Als lebendiger Stadtteil wird sich Duvenstedt auch in den kommenden Jahren verändern und weiterentwickeln.

 

Viele, die sich für Duvenstedt als Wohnort entschieden haben, leben bewusst und gerne in einem grünen Stadtteil. Dort, wo Kinder im Garten spielen und nahe der Natur aufwachsen können.

 

Und es ist zu bemerken, dass die Attraktivität dieses Stadtteils nicht unentdeckt geblieben ist. Es hat sich herumgesprochen, dass es sich hier gut leben lässt.

Die Randlage im Norden Hamburgs und die fehlende Schnellbahnanbindung haben dafür gesorgt, dass während der Phase des starken Wachstums in den 60er und 70er Jahren manche Veränderung hin zu städtischen Strukturen hier langsamer vollzogen wurde, als an anderen Stellen der Stadt.

 

Das hat Duvenstedt nicht unbedingt geschadet, sondern vor der einen oder anderen Bausünde, wie wir sie andernorts aus heutiger Sicht nennen, bewahrt.

In den achtziger Jahren war es dann zu spät für Bausünden. Die allgemeine Sensibilisierung der Bevölkerung, der Politik und der Fachleute hinsichtlich der Belange von Baukultur und Denkmalschutz, die es inzwischen gab, hat das Erscheinungsbild Duvenstedts weitgehend erhalten.

 

Zu jener Zeit fanden sorgfältige Planungen und Untersuchungen statt, die eine gute Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung darstellten.

 

 

Meine Damen und Herren,

das ThemaWohnungsbau ist auch heute wieder sehr aktuell, überall in Hamburg.

Und die Frage, wie schnell bezahlbarer Wohnraum geschaffen und der Wohnungsnotstand in der Stadt bekämpft werden kann, bewegt viele. 

 

Der Bezirk Wandsbek hat mit dem Senat vereinbart, jedes Jahr Baugenehmigungen für insgesamt 1.100 Wohneinheiten zu erteilen. Das ist eine ganze Menge. Aber es ist zu schaffen.

 

Es ist aber auch klar, dass alle dabei mithelfen müssen. Alle sind für Wohnungsbau doch manche sagen: Aber bitte nicht bei mir um die Ecke.

 

Wir gehen behutsam vor. Mit einer verträglichen Nachverdichtung, durch das Ausnutzen von Baulücken.

 

Was macht Duvenstedt, neben der schönen Lage und dem vielen Grün noch aus?

 

Hier funktioniert noch das, was Stadt und Land brauchen: Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe unter Bürgern und der Wunsch, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.

 

Das ist Ihnen, den Duvenstedter Bürgerinnen und Bürgern mit diesem Festprogramm wieder eindrucksvoll gelungen. Ihr Engagement ist ein Beispiel für Gemeinsinn.

 

Es reicht allerdings nicht, dies nur im Rahmen von Festreden zu betonen. Die Politik hat auch die Aufgabe, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.

 

Da geht es nicht nur, aber auch um Geld.

 

Schließlich werden immer wieder Zuschüsse beantragt und es geht darum, Finanzierungen für bestimmte Projekte zu sichern.

 

Das alles ist notwendig und richtig. Wo sich Bürgerinnen und Bürger für ihr Gemeinwesen engagieren, sollte der Staat auch für eine gewisse Unterstützung sorgen können.

Doch das funktioniert nur, wenn man mit dem öffentlichen Geld, mit dem Steuergeld, ordentlich umgeht.

 

Wenn man sparsam ist. Und sich nicht ständig Neues leisten will.

 

Was die Finanzen angeht, hat Hamburg deshalb einen neuen Weg eingeschlagen.

 

Und für diesen Weg nehme ich eine breite Unterstützung in der Bevölkerung wahr: Es geht zum einen um die Begrenzung von Ausgaben und zum anderen um die Sicherung dessen, was schon besteht und instand gehalten werden muss.

 

Wichtig für die Zukunft der Stadt ist Bildung und Ausbildung der jungen Generation.

 

Ich will dazu ein paar Beispiele nennen.

 

Wir investieren in Krippen und Kitas. Die Gebührenerhöhung für die Kitas wurde zurückgenommen. Wir werden die Gebühren sogar ganz abschaffen.

 

Wir wollen gute Bildung von Anfang an. Deshalb gibt es jetzt in Hamburg an den Grundschulen kleine Klassen und zwar gesetzlich garantiert!

 

Keine Klasse in der Grundschule hat mehr als 23 Kinder.

 

Auf jeder weiterführenden Schule, auf dem Gymnasium und auf der Stadtteilschule, kann man Abitur machen.

 

Unser Ziel ist, dass niemand ohne Schulabschluss und niemand ohne Berufsausbildung bleibt.

 

Bildung ist wichtig: Wer sich anstrengt und ein eigenständiges Leben führen will, muss auch die Möglichkeiten dazu bekommen.

 

Wir brauchen dringend qualifizierte Fachkräfte. Wir können es uns gar nicht erlauben, auf das Potenzial zu verzichten, das wir in der Stadt haben.

 

Zum Schluss möchte ich allen Duvenstedtern zum 750jährigen Jubiläum gratulieren.

Ich freue mich, dass zum Stadtteiljubiläum engagierte Duvenstedter viele Vereine, Betriebe und andere Institutionen dazu beitragen, ein vielseitiges und interessantes Festprogramm auf die Beine zu stellen.

 

Viele haben Zeit, Mühe und Geld in die Vorbereitung des heutigen Festes und der zahlreichen anderen Veranstaltungen gesteckt.

 

Mein Dank richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger in Duvenstedt, die mit viel Gemeinschaftssinn, Engagement und Ausdauer ihre Kraft und ihr Können für eine erfolgreiche und anerkennenswerte Stadtteilarbeit einsetzen.

 

Vielen Dank.

 

 

Es gilt das gesprochene Wort.