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16.04.2015

Grußwort zur Taufe der Fregatte Nordrhein-Westfalen

Grußwort zur Taufe der Fregatte Nordrhein-Westfalen


Sehr geehrter Herr Dr. Atzpodien,
sehr geehrter Herr Herr Lürssen,
sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
sehr geehrter Herr Staatssekretär,
sehr geehrter Herr Admiral Brinkmann,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

es freut mich sehr, heute einen Tag nach meiner erneuten Wahl in der Hamburgischen Bürgerschaft zum Ersten Bürgermeister    mit Ihnen die Taufe eines neuen Schiffs für die Deutsche Marine zu erleben. Zumal außerdem noch zwischen Binnenland und Waterkant symbolisch noch engere Bande geknüpft werden.

Hamburg, das weiß jeder, ist traditionell mit dem Schiffbau im Allgemeinen und der Deutschen Marine im Besonderen verbunden. Unser Hafen beherbergt auch unter heutigen, weltweit gewandelten Bedingungen eine Reihe wichtiger Schiffbaubetriebe, für deren Erhalt und Entwicklung sich übrigens auch der neue Senat - wie schon der Alte - mit aller Kraft einsetzen wird.

Außerdem hat Hamburg mit dem Werftliegerunterstützungszug an Reiherdamm auch immer noch einen Teilbereich eines Marinestützpunktes. Die Hamburgerinnen und Hamburger freuen sich über häufige Besuche von Marineeinheiten unter aller Herren Flaggen und wir sind Patenstadt einer Fregatte vom Typ 124, der Hamburg.

Heute soll jedoch ein Fregattenneubau vom Typ 125 im Mittelpunkt stehen und die Ministerpräsidentin des eher bodenständigen, allerdings in der Binnenschifffahrt starken Landes Nordrhein-Westfalen wird das Schiff taufen. Buten un binnen ob als Hafenstadt im globalen Seeverkehr und bedeutende Drehscheibe für den Handel zwischen den Kontinenten, oder als das Kraftzentrum (sic?) im Herzen Deutschlands wir haben ein gleichermaßen vitales Interesse an sicheren Schifffahrtswegen, für deren Schutz ja auch Marineschiffe gebraucht werden.

Wir denken unter anderem an das Problem der Piraterie am Horn von Afrika, also die 2008 gestartete Operation Atlanta der Europäischen Union. Seit 1957 ist die Bundesmarine in die Standing NATO Groups, deren Aufgaben sich mit den sicherheitspolitischen Lagen wandeln und von Embargooperationen bis hin zu Search and Rescue reichen.

Die Distanz von Einsatzorten und die erheblich längeren Einsatzzeiten der operierenden Marineeinheiten fordern der Marine, den Besatzungen, aber auch der Technologie und Ausrüstung immer neue Aufgaben ab.

In diesem Zusammenhang stehen die Entwicklung und der Bau neuer Fregatten vom Typ 125. Herr Staatssekretär Dr. Brauksiepe hat dies ja bereits näher dargelegt.

Meine Damen und Herren,
jede Schiffstaufe ist etwas ganz Besonderes: für den Auftraggeber, aber ebenso für die Entwickler, die Schiffbauer, die Ausrüster und diejenigen, die an Bord gehen sollen.

Der Bau dieser hochmodernen Fregatte stellt einmal mehr unter Beweis, zu welchen Leistungen der Marineschiffbau und überhaupt die Industrie in Deutschland fähig ist. Wir sehen die eindrucksvolle Mischung aus unternehmerischem Know-how, Innovationskraft, schiffbaulicher Expertise und dem Engagement hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Hamburg steht.

Deshalb möchte ich das Konsortium aus ThyssenKrupp Industrial Solutions und der Friedrich Lürssen Werft an dieser Stelle beglückwünschen zur erfolgreichen Fertigstellung.

Deutschland verfügt über eine sehr leistungsfähige  Marineschiffbauindustrie mit Systemhäusern, Werften und hauptsächlich mittelständisch geprägten Unternehmen der maritimen Zulieferindustrie. Ihr Branchenumsatz betrug im Durchschnitt der vergangenen Jahre regelmäßig mehr als eine Milliarde Euro und stellt mit einem Anteil von etwa 20 Prozent am gesamten Umsatz der deutschen Schiffbauindustrie einen nicht kleinen, außerdem qualitativ extrem hochwertigen Teil der deutschen Schiffbauindustrie dar.

Dementsprechend hat der Marineschiffbau auch unter dem Gesichtspunkt der Beschäftigungspolitik eine große Bedeutung für Deutschland - und den Standort Hamburg. So beschäftigt allein ThyssenKrupp Marine Systems hier bei uns 462 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Bestellungen für die Deutsche Marine bilden seit Jahren eine unverzichtbare Basis für die Fortentwicklung von Kompetenz und Fähigkeiten. Sie sichern Wertschöpfung, Systemfähigkeit und den Verbleib am Standort Deutschland und schaffen die Grundlage für eine unmittelbare Verfügbarkeit anspruchsvoller und sensibler Technologien für die Deutsche Marine.

Meine Damen und Herren,
dass die deutsche Marineschiffbauindustrie im weltweiten Vergleich eine technologische Spitzenstellung einnimmt, und die hamburgische eine so große Rolle spielt, nötigt umso mehr Respekt ab, als es ja nicht das Einfachste ist, diesen Standard und die Arbeitsplätze in einem nicht immer einfachen Markt zu halten.
 
Eine erfolgreiche deutsche Marineschiffbauindustrie nach dem heute hier präsentierten Modell als Ausrüsterin der Deutschen Marine scheint mir aber ein ganz wichtiger Weg, ihre weltweit zum Teil einzigartigen Fähigkeiten und Kapazitäten im Bereich der Hochtechnologie am Standort Deutschland und damit auch in Hamburg zu sichern.

Nationale Aufträge sichern Wertschöpfung und Systemfähigkeit und schaffen die Grundlage für eine unmittelbare Verfügbarkeit anspruchsvoller und sensibler Technologien für die Deutsche Marine.

Eine besondere Bedeutung für Hamburg haben ohne Zweifel ThyssenKrupp Marine Systems als zu den international führenden gehörigen Systemanbietern für Marineüberwasserschiffe und Unterseeboote.

Meine Damen und Herren,
im Namen der Freien und Hansestadt Hamburg möchte ich unsere besten Wünsche aussprechen: der neuen Fregatte und ihren Besatzungen allzeit eine gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Mögen das Schiff und alle, die auf ihm fahren, immer unversehrt und glücklich heimkehren.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Es gilt das gesprochene Wort.