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Symbolbild: Olaf Scholz
Photothek
19.12.2022 | Berlin

Rede anlässlich der Chanukka-Feierstunde in der Heinz-Galinski-Schule

Liebe Kinder,

liebe Schülerinnen und Schüler,

sehr geehrter Herr Dr. Schuster,

sehr geehrter Herr Dr. Joffe,

sehr geehrte Frau Dr. Zboralski-Avidan,

vielen Dank für den freundlichen Empfang!

Ich weiß von den Lehrerinnen und Lehrern, dass Ihr lange geprobt habt wir haben es eben ja auch gehört , damit alles perfekt klappt, und dass der eine oder die andere von Euch auch ein kleines bisschen aufgeregt vor dem Feiertag war. Aber trotzdem kann man ja klar sagen: Das hat gut geklappt bisher. Ich freue mich deshalb, dass ich das Fest heute gemeinsam mit Euch feiern kann. Das ist mein erstes Chanukka, das ich mit Schülerinnen und Schülern zusammen feiere. Und deshalb ist das heute auch für mich ein ganz, ganz besonderer Tag.

Genau wie Ihr kenne ich natürlich die Geschichte von den Makkabäern, dem Tempel in Jerusalem und dem Öl für die Menora, das auf wundersame Weise nicht einen, sondern acht Tage gereicht hat. Ein großes Wunder geschah damals, vor fast 2200 Jahren. So heißt es in dem Lied, das eben gesungen wurde. Daran erinnert auch das typische Spiel mit dem Dreidel, das jetzt in vielen jüdischen Familien gespielt wird.

Die Chanukka-Tradition ist aber noch in anderer Hinsicht wunderbar, denn die Kerzen, die dabei entzündet werden auch davon wurde ja eben gesungen bringen Licht in die Dunkelheit, genau wie auch die vielen Kerzen an den Adventskränzen und Weihnachtsbäumen, die in diesen Tagen überall in unserem Land leuchten. Gerade jetzt im Winter hat das eine große Bedeutung: Die Tage sind kurz, morgens wird es erst spät hell. Abends geht die Sonne dafür umso früher unter. Aber jetzt wird das wieder anders: Schon bald werden die Tage länger und das Licht kommt zurück.

Es gibt noch einen Grund, warum das Lichterfest hier an Eurer Schule so wunderbar ist: Es zeigt, dass wir heute in Deutschland wieder ein blühendes jüdisches Leben feiern. Das ist ein großes Wunder und ein Geschenk, wenn man bedenkt, wie unvorstellbar großes Leid Deutsche über das jüdische Volk gebracht haben.

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist mittlerweile die drittgrößte in Europa. In diesem Jahr sind zudem viele jüdische Familien zu uns gekommen, die vor dem schrecklichen Krieg in der Ukraine fliehen und bei uns Schutz suchen mussten. Die jüdische Gemeinschaft hat sie dabei sehr unterstützt, gerade auch hier in Berlin. Dafür möchte ich mich bedanken vor allem beim Zentralrat der Juden in Deutschland, bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, bei den jüdischen Sozialverbänden und bei den Vielen, die sich privat und ehrenamtlich engagiert haben.

Dazu gehört auch Eure Schule, die hier eine Willkommensklasse für Eure ukrainischen Mitschülerinnen und Mitschüler eingerichtet hat und alles dafür tut, dass sie sich hier auch wirklich willkommen fühlen. Herzlichen Dank dafür an die Schulleitung, an alle Lehrerinnen und Lehrer, an die Eltern und die Verantwortlichen! Und natürlich auch vielen Dank an Euch alle, liebe Schülerinnen und Schüler! Auch Ihr habt Eure Mitschüler aus der Ukraine schnell aufgenommen, spielt gemeinsam auf dem Pausenhof Fußball oder tauscht Karten. So freundet man sich schnell an und so lernt man voneinander.

Ich habe mir sagen lassen, diese Schule sei wie eine große Familie. Heute an Chanukka ist das besonders wichtig. Denn dieses Fest feiert man am allerbesten mit der Familie und auch mit Freunden. Und so ist eine weitere Botschaft des heutigen Tages, dass man sehr viel schaffen kann, wenn man es gemeinsam anpackt.

Ich freue mich, dass wir gleich die erste Kerze gemeinsam entzünden. Und ich wünsche Euch und Ihnen allen ein schönes Lichterfest.

Chanukka sameach!