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17.06.2011

Rede anlässlich der Verleihung des HanseMerkur-Preises für Kinderschutz

 

Sehr geehrter Herr Melsheimer,

sehr geehrter Herr Kahn,

sehr geehrter Herr Hilgers,

sehr geehrte Frau Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft,

sehr geehrte Preisträger,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

Kinder sind das höchste Gut, das unsere Gesellschaft besitzt. Kinder sind unsere Zukunft.

 

Es liegt an uns, den jüngeren Generationen eine lebenswerte Zukunft zu hinterlassen.

 

Es gehört aber auch zu unseren Aufgaben, Kindern einen guten Start zu ermöglichen, damit Sie später ihren festen Platz in der Gesellschaft finden und auf eigenen Beinen durchs Leben kommen.

 

Um einen guten Start ins Leben zu haben, brauchen unsere Jüngsten Zuwendung und Unterstützung in den Elternhäusern, bei Tagesmüttern, in Kindergärten, Schulen, Vereinen und in Jugendeinrichtungen.

 

 Wir alle müssen unsere Kinder und Jugendlichen schützen:

·      vor Missbrauch,

·      vor Ausbeutung,

·      vor gesundheitlichen Gefahren,

·      vor Gefahren im Straßenverkehr genauso wie

·      vor den modernen Risiken im Internet.

 

Nicht jedes Kind wird in eine Umgebung geboren, in der es beschützt und geborgen aufwachsen kann, mit allen Möglichkeiten für einen erfolgreichen Lebensweg.

 

Es gibt Kinder, denen ihre Eltern und Familien aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht helfen können.

 

Hier ist die Gesellschaft, ein jeder von uns, besonders gefordert, in Not geratenen Kindern zu helfen, sie zu stärken und zu unterstützen.

 

Unter dem Motto Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" vergibt die HanseMerkur Versicherungsgruppe seit 1981 alljährlich den aktuell mit insgesamt 50.000 Euro dotierten HanseMerkurPreis für Kinderschutz und das bereits zum 30. Mal.

 

30 Jahre im Dienste des Kinderschutzes: Das verdient Dank und Anerkennung für alle, die dabei mitgeholfen haben.

 

Ich denke an die ehrenamtlichen Mitglieder in den Auswahlgremien und die Beschäftigten der HanseMerkur.

Ich denke aber auch an eine Person, die heute unseren besonderen Dank verdient hat: den langjährigen Vorstandsvorsitzenden der HanseMerkur Versicherungsgruppe, den Honorargeneralkonsul der Republik Bulgarien, Professor Gerd-Winand Imeyer.

 

Sie, lieber Herr Professor Imeyer, gehören zu den Gründungsvätern und -müttern des Kinderschutzpreises, haben ihn weiterentwickelt und auch über Ihre aktive Zeit im Vorstand der HanseMerkur hinaus tatkräftig unterstützt.

 

Mit dem Kinderschutzpreis der HanseMerkur werden seit nunmehr 30 Jahren einzelne Personen, Gruppen, Vereine, Bürgerinitiativen und Institutionen in Deutschland ausgezeichnet, so heißt es in Ihrer Satzung, deren Wirken eine Leistung darstellt, die weit über das übliche Engagement und die üblichen Pflichten hinaus geht und von übergreifender, wegweisender Bedeutung ist.

 

Wenn ich mir die Liste der ausgezeichneten Initiativen, Projekte und Stiftungen heute vergegenwärtige, dann wird schnell deutlich: Ja, die Jury hat wegweisende Initiativen erkannt, anerkannt und ausgezeichnet.

 

Es wurden in all‘ den Jahren aber nicht nur Preise vergeben:

 

  • So wurde früh, bereits im Jahre 1998, auf einer Tagung das leider heute immer noch aktuelle Thema Kinderpornographie im Internet aufgegriffen.

 

  • Oder nehmen wir nur die Lesereihe Abenteuer entstehen im Kopf, die in Kooperation mit der Buchhandlung Heymann und der Schulbehörde seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil des Hamburger Kinderkulturprogramms im Sommer ist.

 

Das alles gehört dazu, wenn wir aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums des Kinderschutzpreises der HanseMerkur Versicherungsgruppe zurückblicken und Bilanz ziehen.

 

 

Sehr geehrter Herr Melsheimer,

meine Damen und Herren,

 

im Namen des Hamburger Senats möchte ich Ihnen zu diesem Jubiläum sehr herzlich gratulieren und Ihnen für Ihr herausragendes Engagement zum Wohle von kranken, behinderten oder sozial benachteiligten Kindern meinen Dank aussprechen.

 

Gerne habe ich die Schirmherrschaft über den HanseMerkur-Preis für Kinderschutz gemeinsam mit Oliver Kahn übernommen.

Die HanseMerkur Versicherung stärkt mit diesem Preis nachhaltig den Bürgersinn in unserem Land und macht Werbung für das Ehrenamt, auf dessen Hilfe viele von uns so dringend angewiesen sind.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

Hamburg ist eine Stadt mit einer florierenden Wirtschaft und hoher Lebensqualität. Damit das so bleibt, brauchen wir kreative, leistungsfähige Menschen, die gern in dieser Stadt leben und arbeiten und wir brauchen besonders Familien mit Kindern.

 

Der Hamburger Senat hat sich deshalb uns vorgenommen, Hamburg zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands zu machen. Das mag in den Ohren mancher sehr ambitioniert klingen, ist aber für Hamburg und seine Zukunft wesentlich.

 

Was brauchen Kinder, um gute Entwicklungschancen zu haben?

 

Sie benötigen vor allem elterliche Liebe und Fürsorge, Schutz, Gesundheitsförderung, Zeit und Raum für spielerisches Lernen aber auch gute Bildungsangebote. Das gilt für alle Kinder, in besonderem Maße aber für solche, die krank oder behindert sind, und für Kinder, die in ihren Familien keine ausreichende Förderung erhalten.

 

In Hamburg haben wir uns vorgenommen, für alle Kinder solche gedeihlichen Bedingungen zu schaffen. Kindern, die besondere Unterstützung benötigen, gilt dabei unser besonderes Augenmerk.

 

Was sind die wichtigsten Vorhaben?

 

Der Hamburger Senat wird Eltern unterstützen, ihre Kinder optimal zu versorgen und zu fördern. Denn es hat sich gezeigt, dass viele unsicher sind und besondere Hilfe brauchen.

 

Dazu wollen wir mehr Familienhebammen finanzieren, mehr Eltern-Kind-Zentren einrichten und sozialräumliche Hilfen und Angebote einführen, die für möglichst viele Familien zugänglich sind und bei Erziehungsschwierigkeiten und anderen Problemlagen unterstützen.

 

Wir wollen, dass alle Kinder an den so genannten U-Untersuchungen teilnehmen, damit Behandlungs- und Förderbedarfe frühzeitig erkannt werden.

 

Und ganz wichtig ist uns, Bildung von Anfang an zu ermöglichen. Ab August 2012 sollen in Hamburg alle Kinder ab ihrem zweiten Geburtstag Anspruch auf eine halbtägige Kitabetreuung haben. Dort erhalten behinderte und nicht behinderte Kinder eine optimale Förderung durch Fachkräfte in einer Kind gerechten, anregenden Umgebung.

 

Schon jetzt haben wir dafür gesorgt, dass eine Kita-Betreuung für alle bezahlbar wird, damit noch mehr Kinder in den Genuss der vielfältigen Förderung kommen.

Und wir werden allen Kindern mit Behinderungen oder Förderbedarf, deren Eltern das wollen, den Besuch der allgemeinen Schulen ermöglichen. Die dazu nötigen Maßnahmen werden gerade vorbereitet.

 

Diese Ziele sind anspruchsvoll, aber erreichbar.

 

Es geht jedoch um mehr:

 

  • Kein Kind soll ohne gute Deutschkenntnisse in die Schule kommen.
  • Kein Kind soll die Schule ohne Abschluss verlassen.
  • Kein junger Mensch soll ohne Berufschance bleiben. Und damit meine ich ausdrücklich auch die Kinder, die besondere Unterstützung benötigen.

 

Ich lade alle ein, uns dabei zu unterstützen. Das Engagement der HanseMerkur Versicherungsgruppe ist hier beispielgebend und das seit vielen Jahren.

 

Jedes Kind zählt, denn Kinder sind das Wertvollste, was wir haben.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

der Kinderschutzpreis der HanseMerkur Versicherungsgruppe ist ein bedeutendes Beispiel für Anerkennung von Engagement. Die HanseMerkur leistet damit einen wichtigen Beitrag, das engagierte Füreinander und Miteinander zum Wohl und zum Schutz der Jüngsten in unserer Gesellschaft aktiv zu halten.

Unsere Stadt, unser Land braucht das Engagement seiner Bürger. Nicht nur vor dem Hintergrund der Herausforderungen einer älter werden Gesellschaft oder begrenzter öffentlicher Mittel.

 

Wir brauchen engagierte Bürger, weil das Miteinander und Füreinander in der Gesellschaft einen eigenen, ganz besonderen Wert hat. Engagement macht eine Gesellschaft erst lebenswert.

 

Gestatten Sie mir daher einen Aufruf an die heutigen Preisträger: Vielleicht machen Sie bei Ihren Dankesreden einmal auch kurz deutlich, was Ihr Engagement für Sie persönlich bedeutet. Beschreiben Sie doch einen besonderen Moment, eine besondere Erfahrung, warum es sich lohnt, freiwillig gemeinnützig anzupacken.

 

Ich glaube, die Zahl der engagierten Menschen würde wachsen, wenn allen klar wäre, dass Bürgersinn auch für das eigene Leben wertvoll ist, das er sinnstiftend ist und auch einfach Freude macht. Ein kurzer Satz bringt es auf den Punkt:

 

Geben gibt.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

wie sagte Aurelius Augustinus, einer der bedeutendsten Kirchenlehrer und wichtigsten Philosophen zwischen Antike und Mittelalter?

 

Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen.

 

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass alle Kinder auch die, die vielleicht keine Eltern haben ein solches Buch in die Hände bekommen und darin lesen.

 

Schönen Dank.