Kanzler Scholz hat sich im ARD-Sommerinterview besorgt wegen der Inflation und hoher Energiekosten gezeigt. Dies berge „sozialen Sprengstoff“.
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in den drastisch steigenden Preisen „sozialen Sprengstoff“ und hat die Bürgerinnen und Bürger deswegen zum Zusammenhalt aufgerufen. Er starte am Montag zusammen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften die sogenannte Konzertierte Aktion, um klar zu machen: „Es werden sich in Deutschland wieder alle unterhaken, die Sozialpartner, der Staat“, sagte der Kanzler am Sonntag im Sommerinterview für den ARD-„Bericht aus Berlin“. Was die Bekämpfung der Corona-Pandemie angeht, rechnet er für diesen Herbst und Winter nicht mit einem Lockdown wie in den vergangenen beiden Jahren, erwartet aber eine Verschärfung der Masken-Pflicht bei einer Verschlechterung der Lage.
Inflation: „Das ist sozialer Sprengstoff“
Scholz war am Donnerstag von einem achttägigen Gipfelmarathon zurückgekehrt. Bei den Treffen von EU, G7 und Nato ging es vor allem um Reaktionen auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit der von Scholz initiierten Konzertierten Aktion startet der Kanzler nun einen Dialog mit Arbeitgebern und Gewerkschaften, Wissenschaft und der Bundesbank weitere Schritte gegen die Inflation.
Der Kanzler wies auf die bisherigen Entlastungsmaßnahmen in Höhe von 30 Milliarden Euro hin. „Gerade in diesem Augenblick werden alle diese Maßnahmen ausgerollt“, sagte er. Die Wirkung dieser Entlastungspakete müsse nun zunächst einmal abgewartet werden. Klar sei aber auch: „Wir müssen jetzt weitermachen.“
Er mache sich große Sorgen über die steigenden Energiepreise. „Weil, die Bürgerinnen und Bürger müssen ja zurechtkommen mit ihrem Leben, und wenn plötzlich die Heizrechnung um ein paar hundert Euro steigt, dann ist das eine Summe, die viele nicht wirklich bewältigen können. Das ist sozialer Sprengstoff.“