arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Detail

30.05.2012

100. Geburtstag von Georg W. Claussen

 
Sehr geehrter Herr Claussen, 
meine sehr geehrten Damen und Herren, 
 
ich danke Ihnen für die Einladung zu dieser Feier. Jubiläen und runde Geburtstage sind erfreuliche Anlässe, Rückschau zu halten, Bilanz zu ziehen und auch etwas Stolz auf den zurückgelegten Weg zu verspüren. Ein hundertster Geburtstag aber ist etwas ganz Besonderes. 
 
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht mich lässt das Begehen eines Geburtstages von 100 Jahren ehrfürchtig innehalten. Aus Respekt vor dem hohen Alter, dem Erfahrungsschatz, den die hundert Jahre mit sich bringen und nicht zuletzt aus Respekt vor einer Lebensleistung, die es bis heute verdient, gewürdigt zu werden. 
 
Wollte ich aber sämtliche Lebensstationen und Erfolge aufzählen, all die Wege und Erfahrungen ihres Lebens, lieber Herr Claussen, dann müsste ich schon fast eine Enzyklopädie verlesen. 
 
Als Sie geboren wurden, hatte Deutschland noch Kolonien in Südwest- und Ostafrika, in Kamerun und in Togo. In Ihrer frühen Kindheit tobte der Erste Weltkrieg, und als Frauen auch in Deutschland endlich wählen durften, waren Sie schon sieben Jahre alt. 
 
1882 gründete Paul C. Beiersdorf seine Hamburger Apotheke, die 1890 von Ihrem Großonkel Oskar Troplowitz übernommen wurde. Was mit dem berühmten Beiersdorf-Patent für damals völlig neuartige medizinische Pflaster begann, setzten Sie, Herr Claussen, später kontinuierlich fort. 
 
Mit 26 Jahren traten Sie in das damals von Ihrem Vater geführte Unternehmen ein, und nach Stationen in der Schweiz und in England legten Sie als Vorstandsmitglied, später als Vorstandsvorsitzender die Grundlagen dafür, dass Beiersdorf über die Jahre und Jahrzehnte zu einem international tätigen Konsumgüterkonzern reifte heute sagt man Global Player dazu. 
 
Markennamen wie Nivea, Tesa, Labello und Hansaplast kennt buchstäblich jeder, und das Milliardenunternehmen Beiersdorf bietet mehr als 17600 Menschen weltweit Beschäftigung. 
 
All das ist natürlich nicht nur die Leistung eines einzelnen Menschen. Aber wer so lange die Geschicke eines Unternehmens leitete wie Sie, hat einen gehörigen Anteil an dessen Erfolg. Die Erfolgsgeschichte von Beiersdorf ist auch Ihre Erfolgsgeschichte, und wenn man Sie schon als Hamburger Vorzeigeunternehmer bezeichnet, dann ist das keineswegs übertrieben. 
 
Sie, Herr Claussen, haben vorgemacht, was die Wirtschaft und unser Gemeinwesen brauchen, auch und gerade im 21. Jahrhundert: Zielstrebigkeit und Einsatz, Mut und Zähigkeit, Ausdauer und perspektivisches Denken, stets am Puls der Zeit. 
 
Dass Sie dabei stets die Belange der Hamburgerinnen und Hamburger im Blick behielten, zeichnet sie obendrein menschlich aus. Ich erwähne nur Ihre Tätigkeit in der Universitäts-Gesellschaft, im Denkmalrat der Hansestadt Hamburg, als Kuratoriumsmitglied der Stiftung für die Hamburgischen Kunstsammlungen und des Museums für Kunst und Gewerbe. 
 
Dazu haben Sie bereits 1981 zum 100-jährigen Beiersdorf-Jubiläum die bedeutende Claussen-Simon-Stiftung gegründet, die sich mit großem Erfolg der wissenschaftlichen Begabtenförderung widmet und in unserem Land unverzichtbar geworden ist. 
 
Als langjähriger Vorstands-, Aufsichtsrats- und nun Ehrenvorsitzender der Beiersdorf AG, einem Namen mit Weltruf, haben Sie alle Ehren verdient, und ich freue mich, besonders, dass Sie Zeit Ihres Lebens unserer Stadt verbunden geblieben sind. Dem Element Wasser ja sowieso: als regelmäßiger Schwimmer, der auch sonst immer den Kopf über Wasser gehalten hat und doch persönlich stets bescheiden geblieben ist. 
 
Für Menschen wie Sie versuchen wir in Hamburg ein möglichst optimales Klima zu schaffen, damit sich Ihre Unternehmen entwickeln können: durch geeignete Infrastrukturmaßnahmen, wichtige Investitionen in Forschung und Bildung und eine umfassende Ausbildungsförderung für die Beschäftigten von morgen. 
 
Meine Damen und Herren, 
 
eine Unternehmerpersönlichkeit von hundert Jahren ist selbst schon ein Stück Zeitgeschichte. Und wenn das Leben schon so lang gewesen ist, schauen manche Menschen mehr zurück, als den Blick weiter nach vorn zu richten. 
 
Ich bin sicher, verehrter Herr Claussen, bei Ihnen ist das anders: Sie halten nicht inne und bleiben dem treu, was Ihnen schon immer wichtig war: dem Unternehmen Beiersdorf, all seinen Beschäftigten und der Stadt Hamburg. 
 
Im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gratuliere ich Ihnen herzlich zum Ihrem 100. Geburtstag, danke Ihnen für Ihre Lebensleistung und wünsche Ihnen für Ihre weitere Wegstrecke Gesundheit, Energie und viel Lebensfreude. 
 
Vielen Dank. 
 
 
Es gilt das gesprochene Wort.