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16.08.2012

125. Betriebsjubiläum der Firma Erich Ludwig


Sehr geehrter Herr Ludwig,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich danke Ihnen für die Einladung zur Feier des 125-jährigen Betriebsjubiläums der Firma Erich Ludwig.

Auf 125 erfolgreiche Jahre zurückzublicken, kommt einer gedanklichen Zeitreise gleich. 1887 stellte Emil Berliner in Washington sein Grammophon vor, Verdis Oper Othello wurde in Mailand uraufgeführt. Es war auch das Geburtsjahr von Hamburgs späterem Bürgermeister Max Brauer.

Manchen scheint es, als habe sich seit 1887 bei den Ludwigs nicht viel verändert. Auf das Hamburger Abendblatt wirkte ein Besuch in der Ludwig-Werkstatt wie die Rückkehr in eine Zeit lange vor der Industrialisierung, eine Zeit der Handwerkszünfte.

Das beginnt schon beim Firmenschild, auf dem bis heute stolz Etuimanufaktur Erich Ludwig e. K. steht. Als Ernst Ludwig 1887 die Produktion aufnahm, konnte er aber noch nichts von den vielfältigen Turbulenzen ahnen, die seine Firma und seine Familie in den folgenden Jahrzehnten zu überstehen haben würden.

Wenn es heute heißt, bei Ludwig ist der Kunde König, ist das wörtlich zu verstehen: In hier gefertigten Schatullen und Schränken verwahrt die englische Königin ihren Schmuck, präsentiert der DFB seinen Pokal, schützt die Lufthansa ihr First-Class-Geschirr und auch der Hamburger Senat überreicht seine Geschenke an Staatsgäste und Ehrenbürger gern in Etuis der Manufaktur Ludwig.

Es geht also keineswegs um Nostalgie, und es ist auch nicht das Altertümliche, das uns fasziniert, sondern die Kunstfertigkeit die im Handwerk zum Ausdruck kommt. Mit hochspezialisierten Leistungen schaffen es Handwerksbetriebe, sich ihre eigene Nische zu erarbeiten und über viele Jahrzehnte zu erhalten.

Qualitätsbewusstsein, Ausdauer, Kunden-orientierung und nicht zuletzt kaufmännischer Anstand sind dabei, wie ich finde, hochaktuelle Tugenden, die auch im 21. Jahrhundert nichts von ihrem Wert verloren haben.

Obendrein belegt ein Unternehmen wie dieses, wie bunt der Branchenmix in unserer Stadt ist. Hamburg ist heute der Wirtschaftsraum mit den besten Aussichten in Deutschland und einer gesunden wirtschaftlichen Basis. Dazu zählen Groß- und Kleinunternehmen ebenso wie Dienstleister und das verarbeitende Gewerbe.

Gerade Letztere sind zuletzt ein wenig aus dem Blickwinkel geraten, wenn über Wirtschaft gesprochen wurde. Die geradezu irrsinnigen Turbulenzen auf den Finanzmärkten in der jüngeren Vergangenheit haben eine neue Wertschätzung bewirkt für Branchen und Unternehmen,

 

  • die noch echte Werkstücke anfertigen, die man anfassen und benutzen kann,
  • die auf kreative Art Produkte hervorbringen, die passgenau auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind,
  • und die das Arbeiten und Leben im Alltag leichter machen, die Welt verschönern und den Wohlstand nachhaltig mehren.


Das alles trifft ganz besonders auf Handwerk und Mittelstand zu. Auf Firmen, die Wachstum nicht als Selbstzweck sehen, und denen es vor allem darum geht, was sie herstellen, wie sie es herstellen und wem sie es verkaufen.

Hamburg kann sich glücklich schätzen, Qualitätsanbieter wie die Etuimanufaktur Erich Ludwig zu beheimaten, deren edle Produkte weltweit keinen Vergleich zu scheuen brauchen.

Ich wünsche Ihnen, dass der Wert Ihrer Arbeit auch künftig in eine gesunde Unternehmens-entwicklung mündet.

Ich freue mich, Ihnen in Anerkennung Ihrer Leistungen den Hamburger Verfassungs-portugaleser überreichen zu dürfen als Symbol für die freiheitliche Tradition und Verfassung unserer Stadt.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und alles Gute!