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21.10.2012

BILD-Interview Hamburg ist in Indien jetzt bekannter

BILD-Interview Hamburg ist in Indien jetzt bekannter

 

Eine Woche Indien liegt hinter Olaf Scholz (54, SPD), seine 40-köpfige Delegation ist auf dem Heimweg oder schon zu Hause. Auch am letzten Reisetag hatte ein Termin den nächsten gejagt Reederei Hamburg Süd, Windenergie-Unternehmen Suzlon, Tata Consultancy, Gesundheits-Konferenz, Filmfestival...

 

BILD: Herr Bürgermeister, Sie waren zum ersten Mal in Indien. Wie lautet Ihr Fazit?

Olaf Scholz: Indien wird voraussichtlich 2025 das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Und insofern ist es gut, dass wir hier etabliert sind. Wir haben viele Kontakte geknüpft und Hamburg bei Firmen und Amtsträgern auf die Landkarte gesetzt.


BILD: Greifbare Ergebnisse, z. B. Vertragsabschlüsse, gab es nicht.

Scholz: Es wurden zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Konkrete Verträge waren gar nicht geplant. Wir haben aber Folgetreffen auf Arbeitsebene vereinbart, in Sachen Hafen ebenso wie bei den erneuerbaren Energien. Das ist ein gutes Ergebnis, weil wir es geschafft haben, Hamburg in Indien bekannter zu machen.


BILD: Was beeindruckt Sie an Indien am meisten?

Scholz: Der Optimismus, Herausforderungen zu bewältigen. Und die Offensichtlichkeit der Demokratie und des demokratischen Lebensstils hier.


BILD: Keine zehn Meter vom neuen Hamburg-Süd-Büro in Mumbai haust eine Familie im Dreck auf dem Bürgersteig. Was hat Sie während der Reise am meisten erschreckt?

Scholz: Dass Indien ein Land ist, in dem viele Bürger sehr arm sind, kann man nicht übersehen. Und die Begegnungen mit der Armut lassen einen natürlich nicht unberührt. Aber man kann auch erkennen: Es gibt Wege aus dieser Armut.


BILD: In Mumbai und Delhi lagen die Temperaturen bei weit über 30 Grad. In den Hotelpools haben wir Sie nicht gesehen.

Scholz (grinst): Konnten Sie auch nicht, ich war nicht drin.


BILD: Wie erholen Sie sich von sieben durchgetakteten Tropentagen?

Scholz: An diesem Wochenende gibt es keine Termine. Wahrscheinlich werde ich endlich mal wieder joggen gehen.


BILD: Sind Sie denn wenigstens dazu gekommen, Ihrer Frau ein Mitbringsel zu besorgen?

Scholz: Zum Shoppen war keine Zeit. Wir freuen uns, dass wir das Wochenende zusammen haben.

 

Von TANIT KOCH