Interview mit dem Vorwärts
Frage: Mit den "Zukunftswerkstätten" will die SPD mit den Menschen ins Gespräch kommen. Wie soll das aussehen?
Olaf Scholz: Wir werden neben den klassischen Expertengesprächen und Fachkonferenzen, die natürlich wichtig sind, auch neue Veranstaltungsformate ausprobieren, bei denen der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern im Mittelpunkt steht. Es geht um den Austausch, nicht um Verkündung letzter Wahrheiten. Zu diesem Zweck werden wir auch offene Bürgerforen durchführen.
Frage: Wie können sich die Parteimitglieder in die Diskussionen einbringen?
Olaf Scholz: Neben den zentralen Veranstaltungen des Parteivorstandes, werden wir die Gliederungen bei der Durchführung eigener Veranstaltungen unterstützen. An möglichst vielen Stellen in der Partei sollen die Diskusionen stattfinden. Auch der Online-Bereich wird für den Dialog mit den Parteimitgliedern - aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern - genutzt werden. Wichtig dabei ist, dass kein Gedanke, keine Idee verloren geht. Das heißt akribisch sammeln und sortieren. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Veranstaltungen sollen den Gliederungen für weitere Diskussionen zur Verfügung gestellt.
Frage: Sie leiten gleich zwei Zukunftswerkstätten. Wo liegen da die Schwerpunkte?
Olaf Scholz: Wir haben uns in der Tat viel vorgenommen für die kommenden zwei Jahre. Das geht nur gemeinsam. Neudeutsch heißt das: Teamplay. Nur so gehts. Die Zukunftswerkstatt gut und sicher leben mache ich zum Beispiel gemeinsam mit Hubertus Heil und Elke Ferner. Die Werkstatt Demokratie und Freiheit liegt in den Händen von Heiko Maas und mir.
Frage: Wann nehmen Sie die Arbeit auf?
Olaf Scholz: Wir sind schon dabei.
Frage: Und wann ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen?
Olaf Scholz: Das Präsidium hat mich gebeten, Ende Februar/Anfang März erste Thesen aus dem Arbeitsfeld "gut und sicher leben" vorzulegen. Dies ist das erste Zwischenziel der Zukunftswerkstatt. Am 22. März findet in Duisburg eine bundesweite Betriebsrätekonferenz statt, in die wir den Präsidiumsbeschluss einspeisen. Wir werden die Kolleginnen und Kollegen bitten, sich ebenfalls in den Diskussionsprozess einzuschalten.