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06.05.2011

Eröffnungsgottesdienst Hafengeburtstag: Das Glück an neuen Ufern

Eröffnungsgottesdienst Hafengeburtstag: Das Glück an neuen Ufern

 

Königliche Hoheit,
Exzellenzen,
sehr geehrte Frau Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft (Frau Veit),
sehr geehrter Herr Doyen,
sehr geehrter Herr Hauptpastor (Röder),
meine sehr geehrten Damen und Herren,

stolze 350 Jahre steht er in Hamburg unser Michel, wie wir Hamburger liebevoll unsere St. Michaeliskirche nennen.

Wie kein zweiter Ort ist dieses ehrwürdige und schöne Gebäude ein Symbol von Heimkehr und Zuhause Heimkehr und Zuhause für von See zurückkehrende Seeleute und ebenso für viele Menschen und Gäste unserer Stadt überhaupt.

Die Michaeliskirche ist schon von weitem zu sehen: vom Elbstrom her, von den Schiffen aus, aus Eisenbahnen und Flugzeugen, die die Stadt erreichen. Sie ist ein Symbol der Orientierung für Hamburg.

Symbolik ist ein sinnvolles Instrument für Veranschaulichung. Aber wir wissen, dass auch immer etwas dahinter stehen muss.

Eine Kirche lädt ihre Gäste ein, innezuhalten, Stille auf sich wirken zu lassen, sich mit sich selbst zu orientieren und gibt dem Gläubigen die Möglichkeit, mit Gott zu sprechen.

Und sie lädt, wenn wir es richtig verstehen, Menschen ebenso zu einem freundlichen und geschwisterlichen Umgang miteinander ein. Und das tun neben den Kirchen auch viele andere Institutionen unserer Stadt.

Wir wissen: Offenheit gegenüber anderen Weltanschauungen, anderen Religionen und Kulturen sind für ein harmonisches Zusammenleben von Menschen unverzichtbar.

Wer Hamburg besuchte, hat oft Glück an neuen Ufern, neue Wege in neue Welten gesucht.
Glück an neuen Ufern auf neuen Wegen findet aber nur, wer erwünscht ist, wer von seinen Gastgebern mit offenen Armen empfangen wird, das Gefühl bekommt, willkommen zu sein.

Königliche Hoheit,

Sie haben in letzter Zeit mit Ihrer Familie ganz unterschiedliche Kulturkreise bereist und Ihren Kinder nvermitteln können, dass es vielfältige Arten gibt, Leben zu gestalten.
(Weltreise mit der Familie über mehrere Monate als Auszeit)

Sie wissen, wie wichtig es ist, als Reisender herzlich aufgenommen zu sein.
Toleranz, Weltoffenheit und Gemeinsinn sind für unsere Stadt seit jeher charakteristisch gewesen und machen Hamburg attraktiv.

Als Hafenstadt hat Hamburg täglich die Welt zu Gast nicht nur zum Hafengeburtstag. Hamburg ist auch Schmelztiegel ganz unterschiedlicher Nationalitäten.

Noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts träumten die Seeleute von abwechslungsreichen Landgängen.

Die Zeiten sind längst vorbei. Seeleute sehen auf diese Weise nicht mehr viel von der Welt. Liegezeiten sind kurz, und für die Schiffsbesatzungen ist im Hafen oft mehr zu tun als auf See.

Auch für die Kirchen das wissen wir -  reicht es nicht aus, auf Menschen zu warten, um ihnen Zeiten der Besinnung anzubieten. Noch mehr als früher gehen sie auf Menschen zu, um der Isolation  aktiv entgegenzuwirken.

Auch die Seemannskirche unseres diesjährigen Gastlandes Norwegen ist nicht nur zu Gottesdiensten Treffpunkt der Norweger in Hamburg und Deutschland.
Das gilt auch für andere Seemannskirchen und die entsprechenden kirchlichen Einrichtungen unserer Stadt wie etwa die liebevoll gepflegte kleine schwimmende Kirche der Binnenschiffer.

Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer besuchen die Seeleute im Hamburger Hafen, und die Kirchgebäude selbst sind das ganze Jahr hindurch sozialer und kultureller Sammelpunkt von Besuchern aus aller Herren Länder.

Wer im Trubel der Geburtstagsfeierlichkeiten unseres Hafens in den nächsten Tagen ein wenig Abstand und Einkehr sucht, sollte an den unseren Hafen säumenden Kirchen, unserer ehrwürdigen St. Michaeliskirche, den Seemannskirchen und Einrichtungen der Seemannsmission nicht achtlos vorübergehen.

Ich danke allen, die diesen feierlichen Eröffnungsgottesdienst möglich gemacht haben, und wünsche uns einen bunten, fröhlichen und friedvollen 822. Hafengeburtstag in Hamburg.