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08.10.2012

Festakt zur feierlichen Begrüßung und Verabschiedung von Nachwuchskräften

 

Sehr geehrte Nachwuchskräfte,

meine sehr geehrten Damen und Herren, 

 

ich heiße Sie herzlich willkommen in unserem, in Ihrem Rathaus! 

 

Ich freue mich, dass heute, an diesem für Sie und für uns ganz besonderen Tag, auch so viele Angehörige unserer Nachwuchskräfte hier erschienen sind. 

 

Dies zeigt mir, welch hohen Stellenwert Sie alle dem Einstieg in eine Ausbildung und besonders dem Einstieg in ein Berufsleben in der hamburgischen Verwaltung zuschreiben perspektivenreich und vielschichtig, zudem verbunden mit einer hohen Arbeitsplatzsicherheit, ein gerade in der heutigen Zeit wertvolles Gut.

 

146 Auszubildende für Verwaltung und Justiz begrüßen wir heute als Neuzugänge: 

  • 126, die ihre Ausbildung in der Allgemeinen Verwaltung beginnen, 
  • und 20, die ihre Ausbildung als Justizsekretär-Anwärterin bzw. Anwärter aufnehmen. 

 

Sie haben die Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen und sich für einen Ausbildungsplatz qualifiziert. Viele von Ihnen kommen direkt aus der Schule. Einige haben bereits ein Praktikum im öffentlichen Dienst absolviert. Andere haben schon einen Beruf erlernt. Sie alle stehen vor einem Neuanfang. Sie werden voller Erwartungen sein und ich bin sicher auch voller Tatendrang. 

 

139 Absolventinnen und Absolventen haben ihre Ausbildung bzw. ihr Studium erfolgreich beendet und wurden in die Beschäftigung übernommen, 132 in der Allgemeinen Verwaltung und sieben in der Justiz. 

 

Ihnen möchte ich meine Glückwünsche zur bestandenen Abschlussprüfung und zur Übernahme aussprechen. Wir haben Ihnen allen einen Arbeitsplatz angeboten: statusgerecht, unbefristet und in Vollzeit. 

 

Dies ist in den heutigen Zeiten keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Der Senat zeigt, dass er konsequent in eine zukunftsorientierte Personalpolitik investiert. 

 

Wir sind überzeugt, dass es sich gelohnt hat, in Sie zu investieren. Begegnen Sie Ihren neuen Aufgaben mit Zielstrebigkeit, Ausdauer, Freude und Engagement. Stellen Sie sich mit frischem Elan den Herausforderungen, die eine Berufstätigkeit mit sich bringt. Ich hoffe, dass unsere Ausbildung Sie optimal darauf vorbereitet hat.

 

Herzlich willkommen heiße ich auch 20 Leistungsträgerinnen und Leistungsträger des ehemaligen gehobenen Verwaltungsdienstes. Sie haben sich für den Master-Studiengang Public Management qualifiziert und erhalten damit die Perspektive für einen Berufseinstieg in die Laufbahngruppe 2, die früher höherer Dienst genannt wurde. 

 

Darüber freue ich mich mit Ihnen. Für Sie wird es das zweite Studium im öffentlichen Dienst sein. Sie werden feststellen, dass ein solches Studium nach Jahren der Berufstätigkeit eine neue Herausforderung ist, die Ihnen einiges abverlangt. Und auch Sie alle erkennen daran, dass die Freie und Hansestadt Hamburg sich die Förderung leistungsstarker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben hat.

 

So haben sich heute 306 Nachwuchskräfte und Leistungsträgerinnen Leistungsträger hier versammelt eine stolze Zahl!

 

Meine Damen und Herren,

 

ich sage das ganz bewusst als Bürgermeister dieser Stadt: Der Einsatz für die Freie und Hansestadt Hamburg ist eine gute Sache. 

 

Die Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg ist mit ihren mehr als 70.000 Beschäftigten in Hamburg der größte Arbeitgeber bzw. Dienstherr, mit einem reichhaltigen Ausbildungsangebot und jährlich mehr als 600 Ausbildungsplätzen in einer Vielzahl von Ausbildungen und Studiengängen.

 

Und wir wissen: Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine entscheidende Voraussetzung für einen gut funktionierenden öffentlichen Dienst.

 

Denn wie für zahlreiche Unternehmen der Wirtschaft kommt es auch in den öffentlichen Verwaltungen darauf an, für die zu besetzenden Positionen die richtigen Bewerberinnen und Bewerber zu finden. 

 

Der viel diskutierte Mangel an Nachwuchs bei den Fachkräften macht auch vor dem öffentlichen Sektor nicht Halt: Ein Blick auf die demografische Entwicklung in Deutschland zeigt, dass das Potenzial an geeignetem Nachwuchs nicht größer geworden ist, sondern sich im Gegenteil in den kommenden Jahren drastisch verknappen wird.

 

Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung gehen davon aus, dass sich die Altersgruppe der 16- bis 30 Jährigen bis 2060 um voraussichtlich rund 40 % verringern wird. Dieser Trend ist ganz ähnlich übrigens in ganz Europa zu beobachten. 

 

Bei uns in Hamburg ist das allerdings etwas anders, denn Hamburg wächst erfreulicherweise. Im Moment sind wir schon wieder bei 1,8 Millionen Einwohnern, bald werden es 1,9 Millionen oder sogar noch mehr sein. 

 

Das ändert aber nichts daran, dass viele unserer Beschäftigten in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden. Bis 2019 sind dies rund 23 % unseres Personalbestands, also etwa jeder Vierte. Und schon jetzt liegt das Durchschnittsalter der Beschäftigten der Allgemeinen Verwaltung bei 47 Jahren. 

 

Themen wie Nachwuchskräftegewinnung, Ausbildung und auch die anschließende Übernahme unseres Nachwuchses haben also für den Arbeitgeber Hamburg eine immens große Bedeutung. 

 

Ausbildung ist ganz klar eine unserer Kernaufgaben. Durch sie sichern wir unsere Zukunft, durch sie bleiben wir handlungsfähig. Die hamburgische Verwaltung hat auch in finanziell schwierigen Zeiten kontinuierlich ausgebildet. Für Sie, liebe Nachwuchskräfte, ergeben sich hieraus hervorragende berufliche Perspektiven. 

 

Wir bieten Ihnen gute Entwicklungschancen, vielfältige Karrierewege, eine motivierende Unternehmenskultur, die Möglichkeiten flexibler Arbeitszeitgestaltung und ein umfangreiches Fortbildungsangebot. Und das alles in einer hochattraktiven, schönen Stadt als deren Beschäftigte.

 

Es ist gut, hier so viele neue Auszubildende zu sehen und zugleich so viele Absolventinnen und Absolventen, die wir für eine Ausbildung bzw. eine Berufstätigkeit gewinnen konnten. 

 

Sie alle zeigen mir, dass wir erfolgreich sind bei der Suche nach jungem Nachwuchs, nach Talenten, nach den Besten. Und ich werde dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.

 

Meine Damen und Herren, 

 

Weltoffenheit und liberaler Geist zählen zu Hamburgs Selbstverständnis, sind Hamburgs Tradition. 

 

Die Vielfalt von Sprachen und Kulturen ist in einer globalen Welt unverzichtbar, ist Voraussetzung für gesellschaftliche Weiterentwicklung und eine gesunde wirtschaftliche Basis. Sie ist Bereicherung, Chance und Herausforderung zugleich. Doch diesen Reichtum gibt es nicht ohne gemeinsame Anstrengung.

 

Und so wollen und müssen wir uns einer der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich annehmen: der Integration. Der Ausländeranteil in Hamburg liegt bei einem Siebtel. Insgesamt haben mehr als 500.000 Hamburgerinnen und Hamburger oder ihre Eltern einen Migrationshintergrund. Mehr als 180 Nationen sind hier vertreten. 

 

Integration ist erst dann gelungen, wenn Zuwanderer gleichberechtigt an allen Bereichen unseres Lebens teilhaben. Hier sind wir alle gefordert, einander anzuerkennen, Wert zu schätzen und gemeinsam für diese Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. 

 

Wir haben festgestellt, dass es auch in der hamburgischen Verwaltung immer wieder auf fremdsprachliche und interkulturelle Kompetenzen ankommt. Mehrsprachigkeit und Erfahrungen aus anderen kulturellen Traditionen sind wertvoll und können im Kundengespräch oder auch in der fachlichen Aufgabenplanung helfen. Schön also, wenn einige unserer Beschäftigten diese Fähigkeiten gleich mitbringen.

 

Wie viele von Ihnen vielleicht gehört haben, fördert der Senat schon seit 2006 mit einer gezielten Dachkampagne die Integration junger Leute mit Migrationshintergrund in die Ausbildungen und Studiengänge, die von der hamburgischen Verwaltung angeboten werden. Die Kampagne trägt den Namen Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?. An ihr beteiligen sich alle Behörden und Ämter der Freien und Hansestadt Hamburg.

 

Und ich sage mit ein wenig Stolz, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, eine mehr als Verdreifachung des ursprünglichen Einstellungsanteils zu erreichen von gut 5 % im Jahr 2006 auf aktuell 16,5 %. 

 

Zurückzuführen ist dies auf eine hohe Zahl von ineinander greifenden Maßnahmen und Aktivitäten, darunter eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. 

 

Und unter Ihnen sind Viele, die sich hier angesprochen fühlen werden. Und dass dies so ist, darüber freue ich mich ganz besonders. Der Senat hat übrigens erst vor wenigen Monaten beschlossen, die Kampagne in den kommenden Jahren fortzusetzen. 

 

Meine Damen und Herren,

 

eine boomende europäische Metropole wie Hamburg braucht selbstverständlich eine moderne, effizient organisierte, leistungs- und zukunftsfähige und vor allem auch eine freundlich-kompetente öffentliche Verwaltung; die im Übrigen auch nicht stehen bleibt, sondern sich permanent weiter entwickelt. 

 

Hierfür brauchen wir gerade auch junge, innovative und tatkräftige Nachwuchskräfte. Sie gehören nun fest dazu. Sie werden die Zukunft der hamburgischen Verwaltung mitprägen und mitgestalten. 

 

Wir alle profitieren von Ihrer Sicht: Sie bringen neue Impulse in manchmal eingefahrene Strukturen trauen Sie sich dann bitte auch, Ihre Vorschläge zu machen.

 

Wichtig ist dabei die zugrunde liegende Haltung: Wir sind ein moderner Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Optimale, passgenau auf unsere Kundinnen und Kunden zugeschnittene Angebote sind unser Anspruch: kompetent, kundenorientiert und kostenbewusst. 

 

Wir alle tragen entscheidend dazu bei, dass die Bürger unserer Stadt korrekt behandelt werden egal ob es um einen Bauantrag oder den neuen Personalausweis geht. Bleiben Sie also stets freundlich und helfen Sie kompetent weiter. 

 

Sie und Ihr berufliches Handeln prägen das Bild der öffentlichen Verwaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt.

 

Noch einige Stichworte zum Thema Kostenbewusstsein:

 

Wir müssen uns auf den Weg begeben zu einem strukturell ausgeglichenen Haushalt der Kurs lautet: Haushaltskonsolidierung, zum Teil verbunden mit einem schrittweisen Abbau von Stellen. Dies auch vor dem Hintergrund der in das Grundgesetz aufgenommenen Schuldenbremse. Die bedeutet, dass wir ab 2020 den heute 24 Milliarden Euro Schulden keine weiteren hinzufügen dürfen. Wir wollen das auch nicht. Und die Bürgerschaft hat das auch in die Hamburger Verfassung geschrieben.

 

Wir konsolidieren den Haushalt bis 2020 durch Begrenzung des Ausgabenwachstums auf weniger als ein Prozent. Und konzentrieren uns auf Investitionen in Hamburgs Zukunft: Krippen und Kindertagesstätten, kleinere Schulklassen, ganztägige Betreuung, Wohnungsbau und Sanierung der städtischen Infrastruktur also auf Bereiche, die aus der Perspektive der Bürgerinnen und Bürger besonders wichtig sind.

 

Die derzeit aufgrund der guten Konjunktur überdurchschnittlichen Steuereinnahmen setzen wir nicht für zusätzliche Ausgaben der Behörden ein, sondern zur Begrenzung des Haushaltsdefizits.

 

Auch der Öffentliche Dienst muss sich die Frage stellen, wie wir unsere Verwaltung künftig effizienter und kostengünstiger organisieren. Jeder Einzelne von Ihnen wird mithelfen müssen, soweit wie möglich Kosten zu reduzieren und gleichwohl die Qualität unserer Leistungen nicht zu mindern. 

 

Machen Sie mit, immer noch vorhandene zähflüssige und langwierige Geschäftsprozesse aufzudecken und Hindernisse aus dem Weg zu räumen möglichst unkompliziert und unbürokratisch. Aufgabenkritik ist überall erforderlich. Eigene innovative Ideen sind ausdrücklich erwünscht. 

 

Aber trotz aller Einsparanstrengungen, die wir gemeinsam zu bewältigen haben, versichere ich Ihnen: 

  • Wir werden erstens weiterhin im benötigten Umfang ausbilden hier dürfen wir keinesfalls bremsen, denn damit zerstören wir unsere eigene Zukunftsfähigkeit. 
  • Und zweitens werden wir auch künftig unverändert gute Übernahmechancen bieten. 

 

Das bedeutet, wir werden Ihnen wenn Sie Ihre Ausbildung erfolgreich absolvieren wie auch all Ihren Vorgängerinnen und Vorgängern im Anschluss einen Arbeitsplatz in der hamburgischen Verwaltung anbieten.

 

Vielen Dank

 

Es gilt das gesprochene Wort.