Sehr geehrter Herr Haller,
sehr geehrter Herr Schultheis,
sehr geehrter Herr Schill,
meine verehrten Damen und Herren,
ich freue mich, dass Serviceplan seit 2006 so gut in Hamburg angekommen ist und sich so prächtig entwickelt hat, dass Sie nun ein größeres und moderneres Haus beziehen können.
Das Stammhaus Ihrer Agentur liegt in München, einer Stadt, die von sich schon länger behauptet, die heimliche Hauptstadt Deutschlands zu sein. Von dort aus ist es schon ein vielleicht auch kulturell fordernder Sprung, eine Dépendance hier an Alster und Elbe, in der ja oftmals selbsterklärt schönsten Stadt der Welt zu eröffnen.
Aber es ist ja ganz offensichtlich und vermutlich auch wegen der herausragenden Konkurrenz hier am Standort mehr als nur gut gegangen.
Wer weiß: Vielleicht haben die beiden in ihrer Selbstwahrnehmung so selbstbewussten Städte München und Hamburg ja schon bald noch eine Gemeinsamkeit. Denn wir wollen hier in Hamburg das machen, was München 1972 mit großem Erfolg getan hat: Wir wollen die Welt im Jahr 2024 zu olympischen und paralympischen Sommerspielen einladen und damit auch eine Bühne bauen für die liberale, demokratische und offene Gesellschaft unseres Landes.
Das, was München 1972 in einer gänzlich anderen weltpolitischen Lage organisiert hat, kann dabei bis heute durchaus ein wichtiges Vorbild sein.
Meine Damen und Herren,
wenn eine Agentur nicht nur ein neues Bürogebäude bezieht, sondern ein Haus der Kommunikation, dann darf man durchaus ein Programm dahinter vermuten. Ich gehe davon aus, dass Sie sich alle bewusst sind, dass Sie sich mit diesem Programm auch ein ordentliches Stück gesellschaftliche Verantwortung auferlegen.
Denn es ist Kommunikation, die eine Gesellschaft, eine demokratische zumal, überhaupt erst ermöglicht Kommunikation als Verständigung über das Gemeinsame und das Trennende, über Grundwerte und Ziele unseres Zusammenlebens. Dafür brauchen wir Profis, die Wahrnehmbarkeit und Aufmerksamkeit organisieren, die Geschichten erzählen, Sinn stiften und Vertrauen aufbauen.
Diese Leistungen bilden zugleich eine Grundlage, auf der wirtschaftliche Stärke erhalten und ausgebaut werden kann.
Denn auch wenn uns moderne Hochgeschwindigkeitsmärkte manchmal anderes suggerieren: Sie kommen nicht ohne Kommunikation und ohne Vertrauen aus.
Vor allem für die Medienwirtschaft sind Werbemärkte bislang unersetzlich. Wer sich heute um die Medien und ihre wirtschaftliche Grundlage kümmert, der muss die Leistungen von Werbe- und Kommunikationsagenturen dabei im Blick haben. Werbung ist nach wie vor die wesentliche ökonomische Basis professionell erstellter Medieninhalte.
Wer sich also wie Hamburg eine vitale Medienbranche wünscht, hat daher auch ein großes Interesse an einer vitalen Werbeindustrie.
Dies sollten wir beim Thema Werbeverbote beachten. Wir haben hier immer dem mündigen Konsumenten vertraut und sollten davon auch nicht abweichen. Das gelingt, wenn wir die Achtsamkeit der professionellen Kommunikatoren voraussetzen können.
Schon aus deren eigenem Interesse: Es geht um Beziehungspflege, um ganzheitliche Markenführung, um Dialog mit dem Konsumenten. Und damit wiederum um Kommunikation. Wer das beherrscht, hat gute geschäftliche Aussichten in unseren Zeiten.
Wir freuen uns, wenn die Lotsen durch die digitale Unübersichtlichkeit hier in Hamburg ihren Heimathafen finden. Erfolgsgeschichten wie die des hiesigen Serviceplan-Standorts zeigen schließlich, dass gerade Hamburg nach wie vor ein guter Ort ist, um mit kreativer Kommunikation Geld zu verdienen.
Nirgendwo sonst in der Republik sitzen derart viele Unternehmen der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft quasi Tür an Tür. Das sind beste Voraussetzungen, um über den digitalen Wandel nicht nur zu reden, sondern ihn auch mitzugestalten.
In der WELT war vor einigen Wochen zu lesen, dass Hamburg die digitale Hauptstadt des Landes sei. Solche Superlative sind ja immer so eine Sache. Aber richtig ist, dass wir uns darum bemühen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.
Das gilt zum einen für die Medien- und Kreativwirtschaft: Mit der Initiative nextMedia.Hambg haben wir ein Fundament geschaffen, auf dem die digitale Transformation dieser für die Stadt so wichtigen Branche stattfinden kann.
Das gilt auch für die Stadt selber: Ob im Verkehr, in der Bildung oder in der Verwaltung: Hamburg soll zu jener Spitzengruppe von Städten gehören, die den technologischen Fortschritt nutzen, um ihre Lebensqualität und Attraktivität weiter zu steigern.
Auch darüber sollte dann wieder geredet werden. Dafür brauchen wir professionelle Kommunikation.
Sie sehen schon: Ihnen wird die Arbeit nicht ausgehen. Daher wünsche ich Ihnen einen guten Start hier an neuer Stätte und viele weitere gute erfolgreiche Jahre hier in Hamburg.
Schönen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.