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30.04.2014

Grußwort zu: Cisco Initiative / Smart City Initiative Memorandum of Understanding

 

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Wir schaffen das moderne Hamburg. Unter diese Überschrift hat der Hamburger Senat sein Regierungsprogramm gestellt. Das, was wir Ihnen heute gemeinsam mit Cisco Systems vorstellen wollen, ist dazu ein weiterer Baustein.

Wir erleben seit über zwei Jahrzehnten eine tiefgreifende Veränderung unserer Kommunikation, die durch neue technische und vor allem digitale Möglichkeiten angetrieben wird.
Jeder von uns hat heutzutage mit seinem Smartphone mehr Rechenleistung in der Tasche als die ersten Mondfähren bieten konnten.

Auf diese erste Welle der Digitalisierung folgt ein ebenso fundamentaler Umbau unserer industriellen Produktion und Fertigung. Das Stichwort lautet Industrie 4.0. Die damit verbundene Transformation in den Fabrikhallen ist in vollem Gange. Auch die Veränderungen beispielsweise im Hamburger Hafen gehören zu diesem Prozess dazu.

Und nun stehen wir vor dem dritten fundamentalen Umbruch der Digitalisierung. Nach unseren Kommunikationsverhältnissen und unserer Industrie sind es die Städte und ihre Infrastruktur, die sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch die Digitalisierung grundlegend erneuern und verändern werden.

Darin liegen große Möglichkeiten: Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns gelingen kann, durch den Einsatz von neuen Technologien die Services und die Lebensqualität Hamburgs weiter zu steigern.

Fortschritt durch Technik das ist die Perspektive, die eine große Stadt von Ihren Bürgerinnen und Bürgern verlangt, um die Chancen des Zusammenlebens auf dichtem Raum zu heben und die damit verbundenen Probleme zu bewältigen.

Wir sind in Hamburg ganz pragmatisch auf einem ordentlichen Weg. In vielen Bereichen sind wir sogar bundes- und europaweit Spitze.

Aktuelle Studien attestieren Hamburg schon heute, eine der smartesten Städte Europas zu sein.

Hinter dem Begriff Smart City kann sich heutzutage alles verbergen. Für mich geht es dabei darum, das weiter zu treiben, was Hamburg schon immer ausgezeichnet hat: die Verbindung von technologischem und sozialen Fortschritt.

Innovationen bekommen erst dann Ihren Sinn, wenn es gelingt nachzuweisen, dass sie unser Leben verbessern können. Solche Projekte haben unsere Vorväter bereits vor beinahe 150 Jahren mit der Elektrifizierung der Stadt erfolgreich umgesetzt. Auch damals ging es darum, mit neuen technischen Möglichkeiten praktisch Innovation zu fördern beispielsweise mit der Straßenbeleuchtung, mit dem öffentlichen Personennahverkehr und mit einer Steigerung der Wohnqualität.

Heute haben wir die Chance, ähnliche Prozesse durch die Digitalisierung anzustoßen. In vielen Projekten mit vielen unterschiedlichen Partnern legen wir derzeit die Fundamente für die intelligente, smarte Stadt der Zukunft, für eine Stadt, die Technologie nutzt, um Ressourcen zu schonen und bürgernäher zu sein.

Wir freuen uns, dass Cisco als ein weiterer Partner mit an Bord ist und die Reihe der Unternehmen ergänzt, mit denen wir gemeinsam an der Zukunft arbeiten. Ich bin mir sicher, dass weitere Partner dazu kommern werden, weil die Aufgabe eine spannende ist.

Als ein global führendes Unternehmen im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung hat Cisco Systems unter dem Namen Smart+Connected Communities Konzepte entwickelt, mit denen die Steuerung typischer städtischer Abläufe durch den Einsatz vernetzter EDV verbessern sollen. Besonders dort, wo die Stadt in Bewegung ist, also etwa bei

  • Verkehr und Bürgerdienstleistungen,
  • im Hafen (Stichwort: Smart Port)
  • und in neuen Quartieren wie der HafenCity.  

Erste konkrete Pilotprojekte und ihren Nutzen für Hamburg und seine Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen unserer Smart-City-Initiative werden Ihnen gleich im Anschluss Herr Meier, Herr Wissmann und Herr Baekelmans erläutern.

Sie werden sehen, dass es jeweils nicht um abstrakte Erörterungen, sondern um ganz konkrete und im Alltag greifbare Verbesserungen geht.

Sie finden Beispiele im Memorandum, die die Fantasie anregen zum Beispiel, wenn dort von intelligenter Erfassung und Steuerung von Lichtsignalanlagen die Rede ist.

Wenn künftig beispielsweise eine Ampel erkennen könnte, wie viele Leute an ihr stehen und ihre Phasen entsprechend intelligent selbst steuern könnte dann entstünde echter Alltagsnutzen.

Das gilt auch für das Verteilen und Speichern von Energie und ihren umweltfreundlichen Einsatz:

Oder für die Durchsetzung der E-Mobilität, mit der wir vor völlig neuen, aber sehr wohl lösbaren Steuerungsmodellen im öffentlichen Verkehrsraum stehen

Zumal Mobilität in einer Metropole heute vielfältiger verstanden wird denn je. Neue Technologien helfen dabei die bestehenden Verkehrssysteme auf neue Weise zu vernetzen:

Diese technisch unterstützte Intermodalität also die Verknüpfung von Bus und Bahn mit CarSharing- und Mietwagensystemen, Leihfahrrädern und Taxis sorgt dafür, dass sich jeder einzelne flexibler und mit mehr Übersicht durch die Stadt bewegen kann.

Damit können wir Staus verringern und den Verkehrsteilnehmern präziser sagen, ob es sich gerade lohnt, in den Bus zu steigen oder ob es doch mit dem Fahrrad schneller geht.

Hier können wir von den Projekten im Hamburger Hafen lernen. Der Hafen ist als Smart Port von der Container- bis zur Verkehrssteuerung digitalisiert, um den Verkehrsfluss zu optimieren und das Wegenetz effizienter zu nutzen.  

Schon lange sind die Zeiten der Scheuermänner vorbei, längst aber reicht es auch nicht mehr aus, Container mit riesigen Kränen zu bewegen.

Heute geht es darum, dass der Kran bei jeder Bewegung einen Container an die richtige Stelle bewegt und dass zeitgleich die LKW mit smarter Technologie an die richtigen Stellen bugsiert werden, um Wartezeiten zu vermeiden,

Mit dem Pilotprojekt Smart Port Logistics ist dort eine übergreifende IT-Plattform geschaffen worden, die von den Truckern ganz einfach über eine App auf dem eigenen Smartphone genutzt werden kann.

Es sind solche Projekte, die wir 2015 auf der Welthafenkonferenz in Hamburg präsentieren wollen, um zu zeigen, welche Innovationskraft auch in den klassischen Wirtschaftszweigen unserer Stadt steckt.

Wer das tonnenschwere Ballett im Hamburger Hafen einmal verfolgt hat, der bekommt eine Ahnung davon, was alles geht, und der bekommt vielleicht auch Lust, ähnlich Intelligentes im städtischen Raum zu implementieren.

Wegweisende Signale für diesen Transfer kann die HafenCity Universität geben, die als city lab mit interdisziplinärem Ansatz bereits engagiert an den Bauplänen der smarten Stadt zeichnet.

Meine Damen und Herren,
die Mehrheit der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten, und diese Entwicklung geht weiter. Diese wachsenden Städte müssen gebaut werden nicht neu, sondern weiter, größer, intelligenter und chancenreicher.

Wir dürfen keine Angst vor den technologischen Möglichkeiten haben, sondern sollten sie im Sinne von Selbstbestimmung und Freiheit nutzen.

Nur die Technologie wird sich durchsetzen, die im Alltag auch auf Akzeptanz stößt, davon bin ich fest überzeugt.

Deshalb aber sollten wir den Mut zum Fortschritt leben und nach der Verwirklichung der modernen Stadt streben. Nicht nur in Strategiepapieren und Hochglanzbroschüren, sondern im ganz konkreten Handeln. Dann werden wir das moderne Hamburg schaffen.

Schönen Dank.

 

Es gilt das gesprochene Wort.