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02.10.2014

Grußwort zum Tag der offenen Tür im Betahaus

 

Lieber Lars Brücher,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich sehr, hier und heute beim Tag der offenen Tür im Betahaus 2.0 sein zu können.

Gerade die digitale Wirtschaft braucht Kristallisationspunkte und Begegnungsorte. Und genau das ist das Betahaus.

Neue Ideen für Dienstleistungen oder Produkte entstehen schließlich in den seltensten Fällen im stillen Kämmerlein oder durch den viel zitierten Geistesblitz. Und sie entstehen trotz aller Vernetzung auch nicht unbedingt im Chat auf einer Social-Media-Plattform.

Meistens sind Innovationen das Ergebnis persönlicher Begegnungen. Oft brauchen sie die soziale und räumliche Dichte großer Städte, in denen kulturelle Begegnungen leicht fallen.

Dafür bietet das neue Betahaus den notwendigen Raum. Schon am alten Standort sind innovative Geschäftsideen und erfolgreiche Unternehmen entstanden. Ich denke da beispielsweise an Protonet, die im Sommer einen Crowdfunding-Weltrekord aufgestellt haben und die ihre ersten Gehversuche im Betahaus gemacht haben.

Solche Projekte wird es wieder geben. Und jetzt verfügt das Betahaus auch über den Platz, um sie länger an sich zu binden.

Das Geschäft ist eine wichtige Seite des Betahauses und sie darf nicht vernachlässigt werden, wie die Turbulenzen des vergangenen Jahres gezeigt haben. Ich war beeindruckt von der Solidarisierung quer durch die digitale Wirtschaft, die das Betahaus letztlich gerettet hat.

Ich freue mich, dass auch der Senat dazu über das Amt Medien und die Kreativgesellschaft etwas beitragen konnte. Hier hat sich gezeigt, wie viele in der Stadt uns eingeschlossen das Betahaus für systemrelevant gehalten haben und nach wie vor halten, wenn Sie mir das böse Wort gestatten.

Dabei verbinden wir mit dem Neustart auch die Hoffnung, dass sich das Betahaus noch mehr zu einem zentralen Knotenpunkt des Hamburger Start-up-Ökosystems entwickelt.

Als Teil dieses Systems hat das Betahaus eine wichtige infrastrukturelle Funktion als Treffpunkt der Szene. Nicht ohne Grund sitzt auch unser Netzwerk nextMedia.Hamburg, an dem der Senat ja beteiligt ist, mit dem Verein Hamburg@work, hier an einem neuen Standort.

Gleiches gilt zumindest zeitweise auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des StartHubs. Durch Nähe zur Gründerszene können sie lernen, wo der Schuh drückt und wie unsere Unterstützung am besten aussehen sollte.

Darüber hinaus kann mit dem Betahaus auch mehr Sichtbarkeit für den Gründerstandort Hamburg erzielt werden. Die StartUp-Szene hat durch viele neue Angebote, Initiativen und Veranstaltungen einen wahrnehmbaren Sprung nach vorne gemacht. Das Betahaus ist die Bühne für vieles, was in den letzten Monaten passiert ist oder noch kommen wird.

Diese strukturpolitische Relevanz ist aber nur eine wichtige Seite des Projekts. Daneben geht es auch um die kulturellen Aspekte, um Veranstaltungen, Begegnungen, letztlich darum, dass Digitales greifbar wird. Wie dicht Leben und Arbeiten heutzutage beieinander liegen, lässt sich hier jeden Tag beobachten.

Mit beeindruckt immer wieder, welch fröhlicher Fortschrittsoptimismus hier in der Luft liegt. Dafür gibt es auch allen Grund: Die neuen digitalen Technologien bieten ungeahnte Möglichkeiten, die wir ehrlicherweise noch längst nicht ganz erfasst haben.

Bedenkenträger haben wir genug. Wir brauchen Pioniere, die es einfach einmal angehen und ausprobieren. Pioniere, die versuchen, Wege zu gehen, die bislang noch niemand gegangen ist.

Dafür braucht es ein Klima, in dem das angstfrei möglich ist. Im Betahaus herrscht dieses Klima. Und hier gibt es auch einen Gemeinschaftsgeist, der das gelegentlich notwendige Scheitern leichter erträglich macht.

Try again, fail better diese zuversichtliche Haltung nach Samuel Beckett ist etwas, das hier gelebt wird und von dem Hamburg als Ganzes profitiert.

Schließlich sind es Labore wie das Betahaus, die uns zeigen, wie die Arbeit der Zukunft aussehen könnte und zwar nicht nur in der IT- oder in der Kreativwirtschaft. Es ist kein Wunder, dass viele Unternehmen aus vielen Branchen hierher kommen und Räume nutzen, um etwas von diesem Spirit aufzusaugen.

Ich wünsche mir, dass sich an diesem wichtigen Kristallisationspunkt viele schöne und erfolgreiche neue Kristalle bilden so wie der Laden für Babybedarf nebenan, der ja auch aus dem Betahaus gewachsen ist und ganz handfest und offline zeigt, wie sehr Leben und Arbeiten eins werden können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und der Spaß nicht verloren geht.

In diesem Sinne: Viel Erfolg! Ich bin mir sicher, dass das Betahaus 2.0 auch in Zukunft systemrelevant für die Hamburger Digitalszene sein wird.

Danke schön.

 

Es gilt das gesprochene Wort.