Sehr geehrter Herr Dr. Drouven,

sehr geehrte Frau Hold,

liebe Auszubildende,

meine sehr geehrten Damen und Herren, 

 

die Azubis im Film eben haben ganz schön gestrahlt, das war nicht zu übersehen. Ich bin sicher, dass auch die neuen Azubis mit ihrer Berufswahl alles richtig gemacht haben, sicher dass Sie später von der Ausbildung bei Aurubis genauso begeistert berichten werden. 

 

Ich freue mich, heute hier zu sein, um allen Beteiligten einen guten Start in den neuen Ausbildungsgang zu wünschen. Herzlichen Glückwunsch zu den Ausbildungsverträgen und den Praktikumsverträgen! 

 

Wenn ich Sie heute zu Ihrem Ausbildungsplatz beglückwünsche, dann meine ich damit nicht das zufällige, das passive Glück. Sie haben sich beruflich ganz bewusst orientiert und im Auswahlverfahren überzeugt. Das war kein Roulette-Gewinn.

 

In Hamburg sind im letzten Jahr 13.401 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Die Zahl von diesem Jahr haben wir noch nicht, denn das Verfahren läuft ja noch. Für Aurubis wissen wir es schon: Es sind an den Standorten Hamburg und Lünen 75 Auszubildende in dualer Ausbildung und dualem Studium sowie 12 Praktikanten der Ausbildungsvorbereitung 10-Plus. 

 

Sie alle können stolz sein, auf sich selbst und auch auf diejenigen, die Sie bis hierher begleitet haben Ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten, Freunde, Lehrerinnen und Lehrer und vielleicht die Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagentur Hamburg. 

 

Das Glück in die eigene Hand zu nehmen, ist das gute Recht eines jeden Menschen. In den USA ist das Streben nach Glück sogar in der Unabhängigkeitserklärung festgeschrieben. Der Pursuit of Happiness steht dort gleichrangig mit dem Recht auf Freiheit und dem Recht auf Leben. 

 

Natürlich wissen Sie so gut wie ich, dass einem das Glück nicht in den Schoß fällt. Man muss sich schon anstrengen und etwas dafür tun. Der englische Dramatiker William Shakespeare hat es so formuliert: Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln. 

 

Aber der Anfang ist ja schon längst gemacht. Indem Sie Ihre Ausbildungsverträge abgeschlossen haben, haben Sie so etwas wie Ihre persönliche Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. 

 

Jetzt liegt eine spannende Zeit vor Ihnen. Die Schulzeit ist vorbei und vermutlich ist der eine oder die andere unter Ihnen froh, sich nicht mehr mit ungeliebten Schulfächern beschäftigen zu müssen. Im Film sagte ein Auszubildender eben: Ausbildung macht Spaß, denn die ist anders als Schule! 

 

Das Lernen geht für Sie weiter, allerdings mit einer Spezialisierung, für die Sie sich bewusst entschieden haben. Sie verdienen jetzt ihr eigenes Geld und ziehen vielleicht in eine eigene Wohnung. Jetzt liegt es an Ihnen, wohin die Reise in Zukunft geht. All das ist Freiheit.

 

In Deutschland wird niemand alleine auf die Reise geschickt. Unser Markenzeichen ist die duale Berufsausbildung. 

 

Die Formel lautet Geteilte Verantwortung, doppelter Erfolg. Das heißt:  Leistungsstarke Ausbildungsbetriebe wie Aurubis und die staatlichen Berufsschulen bilden in gemeinsamer Verantwortung  und auf qualitativ höchstem Niveau aus. So entsteht ein solides Fundament für Ihr künftiges Berufsleben. 

 

Diese Ausbildung made in Germany ist wegen ihrer Nähe zum Arbeitsmarkt der beste Garant für ein erfolgreiches Erwerbsleben. Viele Länder beneiden uns darum. 

 

Der amerikanische Präsident Bill Clinton hat in seiner Amtszeit einmal gesagt: Wir machen Politik für diejenigen, die hart arbeiten und sich an die Regeln halten. Das gilt auch hier bei uns. Hamburg ist eine Stadt, in der es sich lohnt, sich anzustrengen und etwas zu lernen. 

 

Der Hamburger Senat hat viel unternommen, um die berufliche Bildung weiter zu stärken. Wir haben die Bildungsangebote an den berufsbildenden Schulen erfolgreich reformiert und dabei vor allem zwei Ziele erreicht: 

 

Zum einen haben wir den Zugang zur Ausbildung verbessert. Die Angebote am Übergang von der Schule in den Beruf wurden so umgestaltet, dass Jugendliche sich in der Schule und im Betrieb individualisiert auf eine Ausbildung vorbereiten können. 

 

Zweitens, wir haben die Durchlässigkeit in der beruflichen Bildung gesteigert. Die berufsbildenden Schulen haben mehrere Bildungsangebote neu geschaffen, durch die junge Leute vor, während oder nach der Berufsausbildung höhere Schulabschlüsse erlangen können. 

 

Durch das Zusatzangebot Dual Plus (Fachhochschulreife) können Sie als Berufsschülerinnen und Berufsschüler zum Beispiel durch Zusatzunterricht die Fachhochschulreife erwerben, wenn Sie das möchten (und sie nicht schon haben). 

Auch die Berufsoberschule öffnet neue Türen.  Mit einem mittleren Schulabschluss können Sie nach der Berufsausbildung in verschiedenen Ausbildungsrichtungen zum Beispiel Technik oder Wirtschaft und Verwaltung hier das Abitur machen. 

 

Vielleicht denken Sie auch weiter in Richtung Studium. Auch dann ist Hamburg eine Top-Adresse, denn einige unserer Berufsschulen kooperieren mit Hochschulen. Sie haben Modelle entwickelt, durch die Ausbildungsinhalte auf bestimmte Bachelor-Studiengänge angerechnet werden können.

 

Weil die Maßnahmen wie in einem Baukasten gut aufeinander abgestimmt sind, sparen Sie, wenn Sie sich für eines der vielen Angebote entscheiden, wertvolle Zeit. Auch die Stadt Hamburg profitiert, weil wir so Talente fördern und hochqualifizierte Fachkräfte gewinnen. 

 

Das ist auch notwendig, denn auch wenn Hamburg noch ganz gut dasteht der Fachkräftemangel ist in Hamburg in einigen Branchen bereits spürbar. 

 

Auch wir im Hamburger Senat machen unsere Aufgaben und strengen uns an. 2013 haben wir gemeinsam mit unseren Partnern eine umfassende Strategie zur Fachkräftesicherung verabschiedet und in die Praxis umgesetzt. 

 

Mit den Kammern, Unternehmensverbänden, Gewerkschaften, der Arbeitsagentur sowie den Hamburger Fachbehörden und natürlich den Unternehmen haben wir das Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg ins Leben gerufen. Dieses Hamburger Fachkräftenetzwerk setzt die Fachkräftestrategie um. 

 

Die Gestaltung von guten Arbeitsbedingungen spielt bei der Gewinnung von Fachkräften eine zentrale Rolle. Hamburg wirbt mit allen Partnern des Fachkräftenetzwerks für attraktive Arbeitsbedingungen und eine mitarbeiterorientierte Personalpolitik. Angemessene Vergütung, Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur, Gesundheit und Arbeitsschutz sowie betriebliche Weiterbildung all diese Themen stehen im Fokus. 

 

Liebe Auszubildende,

Hamburg ist eine weltoffene, international ausgerichtete Stadt. Das gilt auch für Aurubis als weltweit aktivem Konzern mit Produktionsstandorten in Europa und den USA und mit Service- und Vertriebssystemen in Europa, Asien und Nordamerika. 

 

Hier finden Sie ideale Ausgangsbedingungen, falls Sie bereits während Ihrer Ausbildung an internationalen Austauschprogrammen teilnehmen möchten. Dadurch lernen Sie fremde Arbeitswelten und Kulturen kennen. Vor allem: Sie werden sich selbst in fremder Umgebung völlig neu entdecken. 

 

Hamburg unterstützt diese Austauschprogramme über interessante Mobilitäts-Projekte, die von den Hamburger berufsbildenden Schulen angeboten werden. Auch Aurubis hat in diesem Jahr einen Kooperationsvertrag mit der Mobilitätsagentur Arbeit und Leben geschlossen, um für seine Azubis einen Austausch mit Auslandsstandorten sicherzustellen. 

 

Liebe Ausbilderinnen und Ausbilder,

das Motto der Hamburger Regierungspolitik lautet: Zusammen schaffen wir das moderne Hamburg. Das kann nur funktionieren, wenn wir gut ausgebildete Fachkräfte haben und Lehrende, die diese Qualifikationen im Rahmen der dualen Ausbildung weiter vermitteln. Sie haben bisher großartige Arbeit geleistet und Sie werden dies zweifellos auch weiter tun. Dafür an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön!

 

Liebe Auszubildende,

 

In den kommenden Jahren werden Sie neue Seiten und Stärken an sich entdecken. Neue Menschen kennenlernen und Teamgeist erleben. Sie werden die Erfahrung machen, dass man alleine sehr gut und gemeinsam unschlagbar sein kann. 

 

Alles Gute und viel Erfolg!