Sehr geehrter Herr Professor Bruns-Berentelg,
sehr geehrter Herr Hohwieler,
sehr geehrter Herr Otto,
meine Damen und Herren,
herzlich willkommen zur Grundsteinlegung von Watermark, Shipyard und Freeport.
Die drei Namen stehen für ein spannendes Bauprojekt hier am Elbtorquartier, für Arbeiten, Wohnen und Erholung am Wasser. Es ist sehr erfreulich, wie zügig und kontinuierlich sich die HafenCity weiter entwickelt.
Die ECE wird hier zusammen mit STRABAG Real Estate 150 Millionen Euro investieren. Mit den drei Gebäuden werden 28.400 qm Brutto-Grundfläche geschaffen. Die Pläne, Illustrationen und Modelle sind vielversprechend, wir können davon ausgehen, dass mit Watermark, Shipyard und Freeport ein beachtliches Gebäudeensemble realisiert wird.
Viele von Ihnen haben die verschiedenen Phasen der Entwicklung des Bauprojekts verfolgt. Sie wissen, in der öffentlichen Ausschreibung setzte sich der nach wirtschaftlichen, gestalterischen und funktionalen Gesichtspunkten überzeugende Entwurf von Störmer Murphy and Partners durch. Der Bauplatz liegt im sogenannten Wissensquartier der HafenCity, gleich neben, oder je nach Perspektive sogar vor der Produktionsstätte des Wissens: der HafenCity Universität. Schnell bekamen die Projekte deshalb den Arbeitstitel Intelligent Quarters.
Mit der Ausschachtung des Areals und der Vorbereitung des Geländes bis zur heutigen Grundsteinlegung sind wir in einer neuen Phase: Die drei geplanten Gebäude haben jetzt einen eigenen Namen. Deshalb ist der Tag heute auch so etwas wie eine Taufe. Wir taufen die drei Gebäude auf die Namen Watermark, Shipyard und Freeport.
Wer ist denn wer?, fragt man sich bisweilen mit Blick auf ein Trio. Sie kennen ja vielleicht Huey, Dewey und Louie, die lustigen Neffen von Donald Duck. Bei uns sind sie besser bekannt unter den deutschen Namen Tick, Trick und Track. Man kennt sie nie einzeln, weil sie sich nur durch die Farbe ihrer Kappe unterscheiden.
Hier ist das ganz anders, denn die Gebäude des HafenCity Trios sind sehr unterschiedlich: Watermark, ist der 70 Meter hohe Büroturm, der direkt am Wasser gebaut wird. Shipyard ist das nord-östlich davon liegende Gebäude mit Büroarbeitsplätzen und Freeport das Wohnhaus im Nord-Westen des Areals.
Wenn nun jemand fragt Welches Gebäude ist Shipyard und wie heißen die anderen?, können Sie dann weiter helfen? Oder geht es Ihnen eher wie Peter Sloterdijk, der anlässlich seines Besuchs in Bayreuth gestand, die Namen der Wagnerschen Rheintöchter nicht behalten zu können. Zitat: Floßhilde, Wellgunde und verdammt, wie heißt die dritte? Man muss an das Meer denken, Woglinde natürlich! Woglinde ist der Koloratursopran, Wellgunde der Mezzosopran und Floßhilde die Altstimme.
Wasserbezogen wie die berühmten Rheintöchter sind auch die drei Gebäude hier an der Spitze zwischen Magdeburger Hafen und Baakenhafen. Ihre Namen erinnern an die Aufgaben, die die HafenCity im großen Kontext der städtebaulichen Entwicklung hat. Schauen wir es uns im Einzelnen an:
Watermark, wie das englische Wort für die Markierung bei Flut, ist der Name des Office-Towers. 18 Geschosse wird er haben, mit Wasserblick und trotz des Namens sicher vor Flut, denn alle Gebäude in der HafenCity liegen 8-9 Meter über Normalnull.
Watermark heißt auch das Wasserzeichen auf dem Papier und der digitale Kopierschutz. Wasserzeichen belegen die Einzigartigkeit. Mit Watermark wird die HafenCity ein charakteristisches Merkmal bekommen, Watermark wird unverkennbar die Spitze zwischen Magdeburger Hafen und Baakenhafen markieren.
Dieses Wasserzeichen verspricht gute Aussichten. Zu den Projektentwicklern gehören ECE und auch die STRABAG Real Estate GmbH, führende Baugesellschaften in Europa. STRABAG hat in Hamburg die Tanzenden Türme in St. Pauli realisiert.
Wie dort wird es auch auf dem Dach von Watermark eine Dachterrasse geben, die einen dieser unbeschreiblichen Rundumblicke auf die HafenCity, den Hafen und Hamburg bietet.
Shipyard ist die Werft, das kann man sich gut merken, da geht es um Arbeit.
Shipyard heißt das zweite Bürogebäude, denn ob in der Logistik, dem Handel und im Start-up, viele Arbeitsplätze sind Büroarbeitsplätze.
Der Verbindung zur Arbeit hier im sogenannten Wissensquartier das sich zurzeit naturgemäß vor allem als Bauquartier zeigt ist sehr kurz: 6 Minuten vom Hauptbahnhof, 9 Minuten vom Rathaus. Die neue U4 mit der Haltestelle HafenCity Universität ist eine Freude für Touristen, Studierende und alle, die hier ihr Werk verrichten.
An das Baumanagement und die Bautechnik stellt der 9.100 qm große Bauplatz übrigens gehobene Ansprüche: Zwei U-Bahnen müssen überbaut, die Uferwände gesichert und das Ganze auf flutsicherer Höhe gehoben werden. Das ist gelungen und verdient große Anerkennung.
Freeport, also Freihafen, erinnert daran, dass die HafenCity auf dem Gebiet des ehemaligen Freihafens liegt. Brachflächen mussten erschlossen werden, die meisten Gebäude waren nicht mehr nutzbar, deshalb besteht die HafenCity vor allem aus Neubauten.
Insgesamt werden über 2,32 Millionen qm Bruttogeschossfläche gebaut. Das umfasst weit über 6.000 Wohnungen für mehr als 14.000 Einwohner. Auch Freeport ist ein Wohnhaus, 46 Eigentumswohnungen sind hier geplant.
Die Wohnungsangebote in der HafenCity sind vielfältig. Sozial- Miet- und Eigentumswohnungen werden ganz ähnliche Adressen haben. Seit 2011 schreiben wir die Grundstücke für Wohnungsbau zu 30 Prozent für geförderten Wohnungsbau aus. Es gibt barrierefreie Wohnungen, kinderfreundliche Wohnungen oder Wohnungen für Künstler, die auch mal laut sein dürfen, wie etwa Musiker. Die gute soziale Mischung zeigt sich auch in den Nachbarquartieren: Die Wohngebäude am Lohsepark werden geförderte und frei finanzierte Wohnungen haben, dazu gehören eine integrative Wohngemeinschaft, Baugemeinschaften und mehrere Kitas. Und im Quartier Baakenhafen, das zu Fuß über die Brücke hinter der Universität erreichbar ist, zeigt sich schon jetzt, wie gut das funktioniert: Bei den ersten geplanten Gebäuden liegt der soziale Wohnungsbau sogar bei 44 Prozent.
Meine Damen und Herren,
im Einklang mit der städtebaulichen Konzeption greift das Elbtorquartier die Typologien der Höhe auf, die wir in Hamburg kennen. Aus der Südansicht bekommt die Stadt hier mit dem Trio ein neues Profil, das sich organisch, oder sagen wir besser, wellenartig in das bisherige Profil eingliedert.
Alle drei Gebäude sind mit dem HafenCity-Gold Standard und dem DGNB-Standard Silber ausgezeichnet. Das entspricht einer 45% besseren Nutzung von Ressourcen als von der Energieeinsparverordnung (EnEV) gefordert. Das HafenCity Zertifizierungsverfahren ist ein zentrales Element für die Gestaltung der zukunftsfähigen Stadt. Und unser Trio ist dabei.
Watermark, Shipyard und Freeport sind beeindruckend, eigenwillig und zugleich auch charakteristisch für die städtebaulichen Maßstäbe, die wir mit der HafenCity formulieren: intensive Wechselbeziehungen zwischen Wasser und Land, Wohnen und Arbeiten, gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und nachhaltiges Bauen.
Das wird keine Nine to Five Ecke, sondern ein von Arbeit, Erholung und Muße geprägtes und auch am Abend einladendes maritimes Quartier. Ich freue mich schon auf die Selfies, die man vor den Gebäuden machen kann. Denn alle drei bekommen eine wunderschöne Porzellanfassade. Und das provoziert dann doch die Frage: Na, welches Haus ist da hinter mir: Watermark, Shipyard oder Freeport?
Ich wünsche den Bauherren und allen, die an der Realisierung des Projekts arbeiten, baufreundliches Wetter und weiterhin viel Erfolg. Das Ensemble wird die HafenCity noch einmal attraktiver machen.
Schönen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.