Grußwort zur Benefizveranstaltung Märchen im Michel
Liebe Kinder,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
zu Winteranfang wird es jeden Tag ein bisschen früher dunkel, draußen ist es kalt, das Wetter lässt uns frösteln ich glaube, es ist kein Zufall, dass wir in dieser Jahreszeit alle ein bisschen enger zusammenrücken.
Wir erleben die Weihnachtszeit als Zeit der Kälte draußen an der frischen Luft und der Wärme in uns drin. Weihnachten ist immer wieder aufs Neue ein besonderes Erlebnis, das fest in unserem Leben verwurzelt ist.
Und zu Weihnachten gehört für viele ein Adventskranz. Der Mann, der ihn vor genau 175 Jahren erfunden hat, war der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern aus Hamburg.
Vor zwei Wochen, am 1. Advent, haben Kinder diesen Herrn Wichern mit einer kleinen Zeremonie im Rathaus geehrt für seinen Adventskranz, aber auch für das, was er für andere getan hat. Johann Hinrich Wichern gründete vor vielen Jahren, 1833, gemeinsam mit seiner Familie als Erster ein Haus für verwahrloste Kinder und Jugendliche auch mit Behinderung , das Rauhe Haus: eine Stiftung, die die Jungen und Mädchen ernst nimmt, ihnen Bildung gibt und eine Berufsausbildung ohne Zwang. Das war damals etwas ganz Neues und hat die Grundlage für viele ähnliche Einrichtungen seitdem geschaffen.
Auch das verbinden wir in besonderem Maße mit der Weihnachtszeit: den Einsatz für andere in Not und Unterstützung in ihrem Streben nach einem selbstbestimmten Leben. Zum Beispiel für diejenigen, die sich bei uns melden, weil sie Schutz und Zuflucht suchen und unsere Hilfe brauchen. Ihnen hilft der Staat, und daneben bieten viele private Initiativen zusätzlich Unterstützung an, weil der Staat nicht überall sein kann und sein soll.
Zahllose Hamburgerinnen und Hamburger tun an ganz unterschiedlichen Orten etwas. Das macht mich froh und auch ein bisschen stolz auf den Gemeinschaftsgeist, der bei uns in Hamburg zu spüren ist nicht nur zu Weihnachten.
Für das Zusammenleben in unserer Stadt ist das ganz wichtig: dass wir zusammenhalten, ganz gleich, wo wir herkommen und woran wir glauben.
Wir alle haben manchmal dieselben, manchmal unterschiedliche Vorstellungen und Ziele. Aber es ist gut, wenn wir uns auch in Zukunft als Gemeinschaft verstehen und wenn nötig füreinander da sind.
Ich wünsche Ihnen und Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ein frohes und gesundes neues Jahr!
Es gilt das gesprochene Wort.