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12.10.2013

Grußwort zur Eröffnung des Hamburger Theaterfestivals

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Besch,
liebe Gäste,

die Welt ist ungerecht. Wer hierzulande Theater macht, gilt als angesehen, zumindest als interessant und kreativ. Wenn dagegen einem Politiker bescheinigt wird, dass er Theater um etwas macht die vergangenen Wochen haben das zur Genüge gezeigt dann ist das in den seltensten Fällen schmeichelhaft gemeint.

Ich traue mich trotzdem, denn überschwängliches Lob ist im Fall des Hamburger Theaterfestivals mehr als berechtigt. Zum fünften Mal sind bei uns mit Bedacht ausgewählte Erfolgsproduktionen zu sehen, die anderswo schon für Furore gesorgt haben.

Wäre man böse, könnte man frotzeln: Noch ein Grund mehr, Hamburg nicht zu verlassen wozu als Theaterfreund nach Berlin, München oder Wien reisen, wenn es doch das Hamburger Theaterfestival gibt?

Drücken wir es so aus: Einmal mehr ist die Welt zu Gast in Hamburg. Und was die Gäste mitbringen einige auf und hinter der Bühne sind ja alte Bekannte aus Hamburg , kann sich buchstäblich sehen lassen.

Und das wissen die Hamburgerinnen und Hamburger zu schätzen. Frei nach dem Motto von Peter Zadek: Der Saal muss voll sein! Der legendäre Theatermann, dem man wahrlich kein zu niedriges Niveau oder mangelnden Wagemut vorwerfen konnte, wollte alles andere als in einer kleinen Nische der Avantgarde versauern. Er sagte in einem Interview vor zehn Jahren: Mir ist es egal, warum die Leute ins Theater kommen Hauptsache, sie kommen.

Gründe dafür gibt es wieder jede Menge, und das aktuelle Programm lockt auch in diesem Jahr mit den ganz großen Namen: Shakespeare, Tschechow, Ödön von Horváth, Brecht und Molière, eingerahmt von zwei Klassiker-Produktionen des Burgtheaters Wien und des Deutschen Theaters Berlin mit dem ehemaligen Thalia-Intendanten Ulrich Khuon , jeweils in Kooperation mit Kampnagel. Sollte Ihr Termin-kalender es zulassen, sich alle diese Produktionen anzusehen: Mein Neid ist Ihnen gewiss.

Die Kunst, namentlich die Schauspielkunst, eröffnet uns Erfahrungen, die weit über das Alltagsleben hinausweisen und verspricht intensive, unvergessliche Erlebnisse.

Im Fall des Hamburger Theaterfestivals komplett basierend auf privater Initiative und damit ein Beispiel für den oft und zur Recht gelobten Hamburger Bürgersinn. Übrigens wenn die Eine oder der Andere unter Ihnen sich der Stiftung Hamburger Theaterfestival anschließen möchte, nur zu: Meines Wissens herrscht noch kein Aufnahmestopp.

Das Festival existiert nämlich aufgrund der Unterstützung privater Stifter, Spender und Sponsoren, allen voran Intendant Nikolaus Besch als Gründer und Hauptrisikoträger des Projekts und Harald Ruhnke an seiner Seite als Finanzminister wie wir wissen, nicht nur im Theaterbetrieb eine der wichtigsten Positionen.

Damit Publikumserfolg aber über die Einspielergebnisse hinaus ein echter Erfolg wird, dafür nannte Peter Zadek seinerzeit eine Voraussetzung: das, was die Leute sehen, hat Wahrhaftigkeit, also wirkliche Qualität.

Hier ist das garantiert. Ich danke allen Aktiven, die zum Gelingen des Hamburger Theaterfestivals beitragen und den beteiligten Hamburger Bühnen für ihre Leidenschaft und ihr Engagement und wünsche uns allen spannende Theatererlebnisse.

 

Es gilt das gesprochene Wort.