Sehr geehrter Herr Zellmer,
sehr geehrter Herr Busse,
sehr geehrter Herr Knies,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen heute das neue Porsche-Zentrum Hamburg Nord-West eröffnen zu können. Innerhalb kürzester Zeit ist es Ihnen, Herr Busse und Herr Knies, sowie Ihrem Team gelungen, die traditionsreiche Niederlassung vom Nedderfeld hier an die Holsteiner Chaussee zu verlegen.
Die übrigens so heißt, weil wir uns hier historisch tief im Pinnebergischen befinden. Aber diese alten Grenzgeschichten sind ja längst Vergangenheit und heute fahren im Hamburger Nordwesten die weitaus meisten HH- und PI-Nummern, beziehungsweise ihre Besitzer, friedfertig hintereinander her, zu IKEA oder an die Ostsee.
Gelassenheit soll ja auch die charakteristische Eigenschaft wahrer Porsche-Fans sein. Und Herr Cerne, unser Moderator, hat sich in seiner Sportlerkarriere nicht mit dem Kampf um Zehntelsekunden befasst, sondern es ging ihm um Stil und Ausdrucksstärke, auch da schon. Genau so stelle ich mir, als Radfahrer und Ruderer, das Porsche-Fahren vor. Aus eigener Erfahrung kenne ich es nicht.
Hier in Eidelstedt werden Liebhaber dieser Marke jetzt einen neuen Sehnsuchtsort haben. Auf mehr als 22.000 m² ist seit Februar 2014 eines der größten Porsche-Zentren in Europa entstanden, dank Investitionen von aber das will ich nicht vorwegnehmen.
Auf jeden Fall bietet der verkehrstechnisch sehr günstige Standort hier dicht am Autobahndreieck zwischen der A7 und der A23 hervorragende Voraussetzungen, um die Erfolgsgeschichte des Porsche-Standortes Hamburg weiterzuschreiben.
Die hat ja eine lange Tradition. Bereits 1950, nur wenige werden sich erinnern, eröffnete das Unternehmen am Ballindamm eine Niederlassung und präsentierte mit dem Porsche 356 einen der ersten Sportwagen überhaupt. Eng verbunden mit dem Erfolg im Norden ist der Name von Raffay. Nach dem 2. Weltkrieg hat es der Hamburger VW-Händler Leopold von Raffay im Verbund mit anderen Investoren möglich gemacht, dass überhaupt genügend Kapital für die ersten Porsche-Produktionen vorhanden war.
Heute, etliche Autogenerationen später, freut mich besonders, dass mit den Investitionen hier vor Ort auch weitere 20 Arbeitsplätze geschaffen werden, was einem Mitarbeiterzuwachs um 15 Prozent entspricht. Und dass Porsche die Qualifizierung seiner zukünftigen Fachkräfte wichtig ist, zeigt sich in einer erfreulich und überdurchschnittlich hohen Ausbildungsquote von 25 Prozent.
Meine Damen und Herren,
es ist ja bekannt, dass Porsche in Hamburg hier und anderswo Großes vorhat. Offenbar besitzt der Standort für das Unternehmen eine hohe strategische Bedeutung und nicht zuletzt ist Hamburg ja auch die Porsche-Hauptstadt Deutschlands bezogen auf die Einwohnerzahl soll es nirgendwo so viele Fahrzeuge dieser Marke pro Kopf geben wie in Hamburg. Ich bin da vorsichtig; ein einziger Porsche, der in Kummerfeld angemeldet ist, würde die Statistik umwerfen. Aber nicht die Statik des Wirtschaftsstandortes Hamburg.
Und die Gedanken, die wir uns in Hamburg über die Zukunft der Mobilität machen müssen und schon gemacht haben, berücksichtigen natürlich alle Verkehrsteilnehmer. In einer größer werdenden Stadt, nach Einwohnern, wachsen auch die Zahlen der Fahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln, der Radfahrer und der Fußgänger. Zugleich wachsen die Ansprüche aller an die Mobilität und das möglichst problemlose Fließen des Verkehrs.
Hamburg verfügt anders als etwa Berlin oder andere Residenzstädte aus historischen Gründen nicht über breite Prachtstraßen mit Platz für viele parallel verlaufende Fahrspuren. Nicht anders als Berlin und alle anderen Städte sind auch wir den Auflagen der Europäischen Union verpflichtet, die uns in den Bereichen Luftreinhaltung und Lärmbegrenzung auferlegen, Belastungen durch den Verkehr weiter zu reduzieren. Hinzu kommt, dass wir beim Verbessern der Verkehrssicherheit nicht nachlassen dürfen.
In Hamburg setzen wir auf einen intelligenten Mix: auf einen attraktiven, klimafreundlichen und optimierten Öffentlichen Personennahverkehr, auf umweltfreundliche Autos, aufs Fahrrad. Also auf lauter Verkehrsmittel, bei denen sich Vergnügen und Nutzen gut kombinieren lassen. Und auf Car Sharing und Elektromobilität übrigens geht es dabei ja auch um Autos.
Meine Damen und Herren,
was das betrifft, ist Porsche mit im Boot oder sagen wir, auf der Straße. Der Einsatz modernster LED-Lichttechnik im Porsche E-Mobility Standort hier im Hamburger Nordwesten ist nur ein Beispiel dafür, dass man auf Nachhaltigkeit setzt. Dazu zählen vor allem vier öffentliche und zwei interne Ladestationen für Elektroautos, sowie zwei Demonstrationssäulen für Ladetechnik im Showroom.
Damit beweist Porsche, dass sich ein Image als Hersteller von, wie man früher sagte, PS-starken Sportwagen durchaus mit alternativen Mobilitätskonzepten verbinden lässt. Dieses Engagement freut mich außerordentlich, denn Hamburg will mit seinen Aktivitäten auf dem Gebiet der E-Mobilität Vorreiter sein und erfüllt das teilweise auch schon.
Bereits heute sind in unserer Stadt knapp 1.100 Elektrofahrzeuge im Einsatz, vor allem bei Wirtschaftsunternehmen.
Im Vergleich mit anderen Regionen steht Hamburg sehr gut da, was auch der Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, bestätigt hat, indem er die Vorbild-Rolle unserer Stadt bei der Elektromobilität hervorhob. Im Rahmen der Modellregion für Elektromobilität und mit der Kampagne Hamburg macht E-Mobil bieten die Handwerks- und Handelskammer ihre systematische Unterstützung beim Umstieg auf ein Elektroauto an.
Der Hamburger Senat fördert zudem aktiv die Beschaffung von Elektroautos bei Behörden und öffentlichen Unternehmen 300 E-Fahrzeuge befinden sich bereits im öffentlichen Einsatz und es sollen noch mehr werden, wenn auch nicht es geht ja um den öffentlichen Dienst die von Porsche.
Wichtig ist dabei egal mit welchem Modell die Alltagstauglichkeit der E-Mobilität. Mit 239 öffentlichen Ladepunkten ist Hamburg aktuell auf der Überholspur, und doch ist es noch ein weiter Weg. Bis Mitte 2016 wollen das Netzwerk auf circa 600 Ladepunkte ausgebaut werden - darunter 181 Schnellladepunkte, die anstatt der gängigen acht Stunden Ladezeit, nur eine Stunde zum Aufladen benötigen.
Meine Damen und Herren,
Sie merken es schon, hierüber könnte ich lange und begeistert reden. Lassen Sie mich aber gerade an dieser Stelle noch auf ein neues Projekt eingehen, welches mir ebenfalls besonders am Herzen liegt das Alster Gate am Steinhauerdamm / Wallstraße. Dorthin wird die Porsche-Niederlassung von der Eiffestraße umziehen. Das städtische Grundstück haben wir im Rahmen der Wirtschaftsförderung an die Gerhard von Raffay / Hans-Werner Maas Immobilienentwickungsgesellschaft verkauft.
Auch der Standort hat eine hervorragende, und in dem Fall: innerstädtische Lage und das bisherige Grundstück wird mit dem Alster Gate eine schöne Aufwertung erfahren. Hört sich ja ein bisschen nach Waterkantgate an, aber so heißt es, und das Alster Gate schließt die Lücke des Dreiecks Lübeckertordamm / Beim Strohause.
Neben der Porsche-Niederlassung Hamburg werden weitere Firmen an dem Standort Platz finden. Insgesamt wird das fertiggestellte Gebäude des Alster Gate rund 450 Arbeitsplätze auf rund 16.000 qm Bruttogeschossfläche und 2.000 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen.
Auch wenn sich die innerstädtische Entwicklung an so einer exponierten Lage Hamburgs nicht einfach gestaltet, wird Porsche die volle Unterstützung des Hamburger Senates bei der Realisierung haben. Und ich würde mich freuen, wenn wir schon bald auch den neuen Standort an der Wallstraße eröffnen können.
Und damit zurück hierher in den Nordwesten der Stadt, meine Damen und Herren. Ringsum findet eine Menge Straßen- und Brückenbau statt, das muss auch so sein. Hamburg wird in den nächsten Jahren mehr als jemals zuvor in die Sanierung von Straßen und Wegen investieren und diese Mittel im Sinne der vom Senat beschlossenen Erhaltungsstrategie verwenden.
Denn trotz gelegentlich gegenteiliger Prognosen bleibt festzuhalten, dass der motorisierte Individualverkehr nicht schwächelt auch in Hamburg steigt die Zahl der angemeldeten Autos. Sie müssen aber in modernen Städten mit größerer Konkurrenz leben und eben intermodal kompatibel sein.
Lassen Sie mich abschließend, passend zum Anlass, den Pionier Ferry Porsche zitieren. Dieser sagte einst voraus, dass als letztes Auto ein Sportwagen gebaut würde. Das wird man sehen. Sicher ist, dass jetzt und in Zukunft noch viele Autos gebaut werden.
Ihnen, Herr Busse und Herr Knies, wünsche ich weiterhin gute Geschäfte und viel Erfolg für die Hamburger Porsche-Niederlassungen.
Vielen Dank.
Es gilt das gesprochene Wort.