Sehr geehrter Herr Kühne,
sehr geehrte Frau Dr. Muhrmann,
sehr geehrter Herr Dr. Sevecke,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
John Fontenay, den Schiffsmakler, hat man als einen der wohlhabendsten, gleichzeitig von Geheimnissen umwittertsten Bürger Hamburgs im frühen 19. Jahrhundert bezeichnet. Ich erwähne das unter anderem, weil ich die Aussprache des Namens recherchiert habe: französisch oder amerikanisch? Die Antwort: Man weiß es nicht. Jane Fontenay, die Mutter, stammte wohl von der Kanalinsel Jersey und die ist zweisprachig.
Einen besseren Ort, um ein modernes Grandhotel zu bauen als hier an der Fontenay, kann man sich schwer vorstellen, und das nicht nur wegen der Sprachenvielfalt, die es rund um den Rothenbaum schon jetzt gibt und die zu einem Hotel gehört. Hier mitten im Herzen von Hamburg, mit Blick über die Außenalster ich weiß, Herr Kühne, dass es Ihr ehrgeiziges Ziel ist, The Fontenay zum besten Hotel von Deutschland zu machen, und ich würde sagen, von der Lage her beginnen Sie Ihren Bau mit einem großen Vorsprung.
Dies ist ja ein ganz besonderes Quartier, schon von der Historie her. Das westliche Alsterufer ist während des Krieges, anders als so viele andere, fast unzerstört geblieben. Der Charme und die Anziehungskraft sind erhalten geblieben. Was nicht heißt, dass alles so bleiben konnte und kann wie es war; das lassen auch weiterhin die Verkehrsentwicklung und die hamburgweite Nachfrage nach Wohnraum nicht zu.
Das Gesicht des westlichen Alsterufers zwischen Fontenay und Badestraße wird sich auch und besonders in den kommenden Jahren wandeln, das hat neulich das Abendblatt mit einer sehr eindrucksvollen Fotomontage illustriert. Zur Zeit ist hier, wie man sieht, eine große Baustelle. Entstehen werden: ein Wohnquartier, das den Rothenbaum ich meine den Stadtteil architektonisch und städtebaulich, da bin ich sicher, weiter aufwerten wird.
Und mitten drin entsteht The Fontenay. Das neue Hotel wird von Schönheit umgeben sein, und wir wünschen Ihnen und uns, dass die Besucher, die hier Hamburg von einer seiner besten Seiten kennenlernen, oft und gerne zu Ihnen und zu uns zurückkehren.
Jedenfalls bin ich sehr froh, heute dabei zu sein, wenn wir diesen Grundstein legen. Wir Hamburger gelten ja gemeinhin als eher zurückhaltend, aber es wird uns allen nur recht sein, wenn Ihr Haus tatsächlich einmal zu den Besten in Deutschland und Europa gehören sollte.
Zur Infrastruktur dieser Freien, Hanse- und Touristenstadt Hamburg gehört ohne Zweifel auch, dass wir unseren Besuchern die bestmögliche Gastfreundschaft bieten.
Dass unsere Stadt so ein beliebtes touristisches Ziel ist, bedeutet uns viel. Natürlich auch deshalb, weil der Tourismus Jahr für Jahr zu den drei umsatzstärksten Branchen unserer Stadt gehört.
Jahr für Jahr übertreffen wir unseren Rekord an Übernachtungen. Innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre hat sich die Zahl mehr als verdoppelt, 2012 haben wir sogar die 10 Millionen Übernachtungen erreicht. Noch sind wir Dritter, hinter Berlin und München. Von Jahr zu Jahr rücken wir München aber schon näher.
Hamburg will sich als attraktives und unverwechselbares Reiseziel international profilieren und tut eine Menge dafür. Das stärkt die Wirtschaftskraft von Gastronomie und Hotellerie, aber auch des Einzelhandels, ebenso wie die kulturellen und sportlichen Einrichtungen, Eventveranstalter, Verkehrsunternehmen sowie die zahlreichen Dienstleistungen im Privat- und Geschäftsreisetourismus. Und ja, es verschafft der Stadt jährlich wachsende Steuereinnahmen.
2013 hatte Hamburg mit 80 Prozent die dritthöchste Zimmerauslastung in Europa. Lediglich London und Paris waren da noch besser. Daher erscheinen Hotelprojekte in der Hansestadt für Investoren gegenwärtig besonders lohnenswert. Auch weil die Prognosen bei der Gästeentwicklung weiterhin sehr vielversprechend sind.
Von dem Haus, das wir hier heute mit dem ersten Stein zu bauen beginnen, versprechen Sie und wir uns Hamburger Gastlichkeit auf dem allerhöchsten Niveau und in der allerbesten Qualität. Gerade in diesem Marktsegment benötigt Hamburg zusätzliche Angebote, um vor allem international noch wettbewerbsfähiger zu sein. Und wir alle versprechen uns davon Gäste, die eine solche Qualität zu schätzen wissen, und es soll erwähnt sein sie auch bezahlen wollen und können.
Wir wünschen uns natürlich, dass das auch zum Vorteil unserer Stadt ist. Wir wünschen uns erfolgreiche Unternehmer, die an dieser Stelle übernachten, weil sie zu wichtigen Geschäften in unsere Stadt kommen, von denen wir alle profitieren. Wir wünschen uns Größen der internationalen Kultur, die sich nach ihren Auftritten auf den Bühnen unserer Stadt hierher zurückziehen. Ich bin mir zum Beispiel ziemlich sicher, dass einige sowohl der auftretenden Gäste als auch der Zuhörer unserer großartigen neuen Elbphilharmonie hier ihre Zimmer nehmen werden und sie können sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass ich aus leidgeprüfter Erfahrung spreche, wenn ich ihnen wünsche, dass Sie während der Bauarbeiten von bösen Überraschungen verschont bleiben. Bauen ist keine einfache Sache, das wissen wir alle.
Umso mehr möchte ich hier noch einmal auf die unternehmerische Vision und den Mut hinweisen, den das Ehepaar Kühne mit diesem Projekt beweist. Es ist heute in der internationalen Hotellerie außerdem eine Besonderheit, wenn ein Haus wie dieses von seinen Eigentümern betrieben wird und nicht von einem Konzern, der gleichzeitig viele solche Häuser überall auf der Welt führt. Das hat mit Sicherheit einiges zu tun mit der Verbundenheit von Frau und Herrn Kühne zu dieser Stadt, und ich gehe davon aus, dass man diese besondere Verbundenheit, dieses Hamburgischsein, auch spüren wird, wenn man einmal im Hotel The Fontenay zu Gast ist. Es wird zu seinem speziellen Flair beitragen, und damit auch ein Baustein sein zu dem Erfolg, den wir alle dem Haus wünschen.
Denn auch wenn dieses Grundstück prädestiniert ist für ein wunderbares Hotel, so braucht es doch immer einen oder in diesem Fall: zwei , der oder die so sehr an den Erfolg glauben, dass sie dafür ins Risiko gehen. Hinterher wird es viele geben, die sagen: Das war ja klar. Oder sogar: Das war einfach. Aber ich glaube das nicht. Mit unternehmerischem Erfolg ist es wie mit dem Bauen: Es ist niemals einfach, und es warten immer Unwägbarkeiten auf dem Weg. Erfolg ist niemals garantiert, nicht einmal in Hamburg.
Die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmung ist die gute Vorbereitung. Und wenn wir uns die Pläne ansehen, die für das Projekt The Fontenay erdacht und gezeichnet wurden, dann sind wir sicher, dass die Hausaufgaben gemacht sind. Wir legen heute den Grundstein mit der guten Überzeugung, dass hier etwas wachsen wird, das uns allen Freude bereitet. Wir freuen uns auf das Haus und seine Gäste, und wir freuen uns auf die zusätzliche Belebung, die unsere Stadt in vielen Facetten durch dieses neue Hotel erleben wird. Unsere Stadt wächst, und dazu gehört immer auch, bereit zu sein für Neues. Wir sind froh über diese Neuerungen, wir sind bereit dafür. Wir empfangen Sie hier mit offenen Armen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass auf Sie hier die größte Auszeichnung wartet, die die Hamburger zu vergeben haben: Nämlich dass es in kürzester Zeit jedem so vorkommen wird, als habe Ihr Haus hier schon immer gestanden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute und schnelle Bauphase und ich freue mich schon auf die Eröffnung.
Schönen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.