arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Detail

19.08.2014

Interview mit dem Elbe Wochenblatt Altona

 

Elbe Wochenblatt: Was schenken Sie Altona zum Geburtstag?

 

Olaf Scholz: Vor einiger Zeit habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Entscheidung zur Bahnhofsverlagerung das schönste Geschenk zum 350. Geburtstag sei. Die Bezirksamtsleiterin hat das gesagt, und ich finde, sie hat Recht. Es ist das Ergebnis der intensiven Verhandlungen zwischen Senat und Deutscher Bahn, das jetzt diese Entwicklungsperspektive für die Neue Mitte Altona eröffnet wird.

Elbe Wochenblatt: Wie lang leben Sie in Altona, und wie hat es sich in dieser Zeit verändert?


Olaf Scholz: Schon seit den achtziger Jahren. Manche Teile des Bezirks, vor allem im Zentrum, haben sich sehr verändert. Zum Positiven, wie ich finde. Die Lebensqualität hat sich stetig verbessert. Mittlerweile wird verstärkt darauf geachtet, Verdrängungsprozessen entgegenzuwirken. Das ist gut.

Elbe Wochenblatt: Gibt es ein Detail aus Altonas Geschichte, das Sie in besonderer Weise beeindruckt hat?


Olaf Scholz: Nicht ein Detail, sondern eher eine Haltung. Die Religionsfreiheit hat hier eine Rolle gespielt. Die Gewerbefreiheit auch. Na, und Max Brauer war in der Weimarer Republik Altonaer Bürgermeister und dann nach der Nazizeit der erste frei gewählte Bürgermeister eines gemeinsamen Hamburgs, wie wir es heute kennen.

Elbe Wochenblatt: Sie kennen jetzt ganz Hamburg sind die Altonaer anders?


Olaf Scholz: Nein, da sehe ich keine Unterschiede. Wer sich bewusst für diesen Bezirk entscheidet, tut das sicher aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Altona ist so vielfältig und bietet Raum für viele Lebensentwürfe, die hier nebeneinander existieren können. Das finde ich immer wieder beeindruckend.

Elbe Wochenblatt: Altona in 350 Jahren wie sieht es aus: Ein Städtchen nach den Vorstellungen der Initiative Mehr-Demokratie? Oder kleiner Teil einer Riesenmetropole, die bis nach Kiel reicht? Oder ist Altona dann wieder dänisch?

 

Olaf Scholz: Hamburg wird weiter wachsen und Altona ist sehr beliebt. Da muss man sich keine Sorgen machen. Hamburgs Einheitsgemeinde ist Grundlage unseres Erfolges. Vorschläge, diese aufzulösen, sind zu Recht nicht gut angekommen.

Elbe Wochenblatt: Wo mögen Sie Altona ganz besonders?


Olaf Scholz: Mein Lieblingsort ist der Altonaer Balkon. Von dort hat man einen fantastischen Blick über die Elbe und auf den zweitgrößten Containerhafen Europas.
An dieser Stelle, wo man von einer Parkanlage auf einen Fluss und ein Industriegebiet schaut, wird besonders deutlich, was für Hamburg charakteristisch ist: eine hohe Lebensqualität und eine starke Wirtschaft.

 

Das Interview führte Christiane Handke.