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07.05.2013

Jahrestreffen der Hamburg Ambassadors

 
Sehr geehrte Hamburg Ambassadors,
sehr geehrter Herr Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
schön, dass ich Sie an diesem Frühlingsmittag in Hamburg begrüßen darf. Seien Sie erneut sehr herzlich willkommen in Hamburg, wo sie ja schon seit Sonntag ein umfangreiches Programm absolviert haben. Ich hoffe, dass vom Golfturnier bis zum Zigarrenabend alles Ihrer Kondition zuträglich war.  
 
Sie sind weit gereist, um heute hier zu sein. Sie kommen aus China, Argentinien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie haben sich in Südafrika, Australien und den USA, in Kanada und Neuseeland, Brasilien und Japan, Thailand und Indien niedergelassen. Sie kommen natürlich auch aus europäischen Ländern: aus Frankreich, Schweden, Tschechien und der Ukraine, aus Finnland und der Schweiz.
 
Es freut uns, dass Sie hier sind und dieses Senatsfrühstück in Ihrer alten Heimat Hamburg mit uns genießen. 
 
Als Ambassadors geben Sie Hamburg ein Gesicht in der Welt. Sie sind wichtige Partner für mich und viele andere Politiker, und ebenso für Unternehmer, Wissenschaftler, Kulturschaffende. 34 Hamburg Ambassadors in 21 Ländern ich bin begeistert, wie weit dieses internationale Netz sich ausgebreitet hat und dass Sie dieses Ehrenamt übernommen haben.
 
Wie hilfreich es auch für mich persönlich ist, auf Ihre Unterstützung zurückgreifen zu dürfen, habe ich erst kürzlich in Südamerika wieder erfahren. Mein besonderer Dank gilt in diesem Fall Herrn Matthias Kleinhempel aus Buenos Aires, der meinen Argentinien-Besuch sehr engagiert mit vorbereitet hat. Ebenso Herrn Dr. Lege in Sao Paulo. Und genauso war es im vorigen Jahr in Indien mit Frank König in Mumbai.
 
Als Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler mit dem John Neumeier-Ballett im Februar dieses Jahres nach Chicago reiste, wurden sie und das Ballett maßgeblich von den dortigen Ambassadors unterstützt. Unser Dank gilt besonders Herrn Christoph Lichtenfeld und Herrn Prof. Rolf Achilles, der leider heute nicht hier sein kann.
 
Auch meine Reise in unsere Partnerstadt Marseille wäre ohne die Vorbereitung durch unsere Ambassadorin lange nicht so gelungen: Danke dafür an Frau Angela (frz.) Reverdin Gabriel.
 
Beziehungen brauchen Zeit, damit sie wachsen können. Besonders wirksam ist Ihre Unterstützung, weil sie verbindlich und längerfristig ist. Das macht Entwicklungen oft erst möglich. Dass Sie als Hamburg Ambassadors ihr Ehrenamt so wahrnehmen, wie Sie es tun, und uns diesen Raum und diese Zeit ermöglichen - auch dafür meinen Dank. 
 
Übersetzt man das englische Ambassador ins Deutsche, dann könnte man Sie als Botschafter bezeichnen. Aber dieser Begriff trifft das, was Sie tun und sind, nicht ganz. Ob Sie im Ausland Hamburg-Abende ausrichten, ob sie Kontakte in Hamburg und Kenntnisse über Hamburg weitergeben mit Ihrem Gesicht verbinden Ihre Geschäftspartner immer auch die Stadt Hamburg.
 
Und die hat viel vor, wie Sie wissen. Sie wird nicht bleiben wie sie ist. Sie wird weiter wachsen und wir machen Pläne, wie wir das Wachstum so gestalten können, dass die wirtschaftliche, die soziale und die ökologische Qualität des Lebens in Hamburg weiter steigt. Damit das gelingt, müssen wir die neuen technologischen Entwicklungen nutzen, aber auch neue Möglichkeiten im Bildungswesen, in der Arbeitswelt und auf vielen anderen Gebieten. Mit der Energiewende wollen wir Vorreiter sein. Eine spannende Aufgabe, meine ich, auch für Sie als Hamburg Ambassadors, unsere Ideen und das, was wir schon tun, in die Welt zu tragen!
 
Die Prognosen sagen, dass in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts mehr als 1,9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in Hamburg leben werden, vielleicht sogar mehr als zwei Millionen.
 
Sie alleine machen noch keine globale Metropole aber sie erleichtern es erheblich, Hamburg ins wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des europäischen Nordens zu rücken.
 
Soviel, meine Damen und Herren, zu Ihrer Botschafter-Rolle! Aber gleichzeitig ist die Aufgabe, die Sie übernommen haben, wenig definiert. Wie Sie Ihr Ehrenamt ausüben, liegt ganz bei Ihnen das ist Teil der Ambassador-Idee und macht für mich Ihren Charme aus. 
 
Zu kurz gegriffen wäre es, wollte man die Idee der Ambassadors einzig als Strategie bezeichnen, mit der wir als Politiker Hamburg in der Welt positionieren wollten. Eher schon kommt der Begriff vom Netzwerken dem, was Sie für uns tun, nahe. 
 
Netzwerke sind Beziehungen auf Augenhöhe und in Freiheit. Gute Netzwerker haben ein Interesse, aber keine festgelegten Erwartungen. Gute Netzwerker sind nicht berechnend, auch wenn sie ihre Kontakte keinesfalls wahllos knüpfen. Der US-amerikanische Soziologe Mark Granovetter (am. r: Grännowedder) hat die Vorzüge dieser Art der Kontaktaufnahme und 
-pflege bereits in den 70ern als the strength of weak ties beschrieben, die Stärke loser Beziehungen.
 
Beziehungen kann man nicht erzwingen, man kann sich nur um sie bemühen. Man kann einladen und auf andere zugehen. Und man kann sich zu erkennen geben: als Unternehmer, Politiker, Künstler, Wissenschaftler - und als Hamburger. 
 
Mails, Videokonferenzen, Social Media helfen uns, Freundschaften zu schließen und zu erhalten. Die persönliche Begegnung ersetzen können sie nicht. Gemeinsam essen und trinken undenkbar, dass Menschen je darauf verzichten werden.
 
Freundschaften in aller Welt schließen: Das kann kein Bürgermeister, das kann kein Senat mitsamt seinen vielen Mitarbeitern alleine leisten. Und auch deshalb sind wir sehr froh, dass Sie uns an den Freundschaften, die Sie in der Ferne schließen, und an den Beziehungen, die Sie in Ihren verschiedenen beruflichen Zusammenhängen knüpfen, ein wenig teilhaben lassen.
 
Mir scheint manchmal, als hätten gerade unsere heutigen, kaum begrenzten Kommunikations-Möglichkeiten über das Internet uns eines wieder bewusster gemacht: dass Vertrauen im konkreten, direkten Miteinander wächst. Genauso wie die Globalisierung unseren Blick für die Regionen, ihre Färbungen, Dialekte und anderen Eigenheiten, wieder schärft. Wir denken global und fühlen deshalb nicht weniger lokal. Sich als Kosmopolit sehen und gleichwohl einer Stadt wie Hamburg verbunden sein - das ist kein Widerspruch, sondern bedingt einander.  
 
Verehrte Ambassadors,
das Netz wächst, breitet sich aus und wird immer tragfähiger. Ich freue mich, dass ich heute den japanischen Generalkonsul a.D., Herrn Setsua Kosaka, als neuen Hamburg Ambassador in Tokio begrüßen darf. 
 
Herr Generalkonsul Kosaka war seit 1975 für das japanische Außenministerium tätig. Er hat in Frankfurt und München, Österreich und der Schweiz gearbeitet. Als Berater war er unter anderem in Botswana, im Mittleren Osten und in Südkorea tätig.
 
Sehr geehrter Herr Generalkonsul Kosaka: Ich danke Ihnen, dass Sie dieses Ehrenamt übernehmen und Hamburg auf diese Weise verbunden bleiben. Ich darf Ihnen hiermit die Ernennungsurkunde zum Hamburg Ambassador überreichen.
 
Meine Damen und Herren,
es gibt leider auch zwei Abschiede aus dem Kreis der Ambassadors: Herr Bernd Erich Hannoschöck aus Kopenhagen hat das Ehrenamt Ende November 2012 auf eigenen Wunsch niedergelegt. Sechs Jahre lang hat er sich auf einzigartige Weise für Hamburg eingesetzt. Auch wenn Herr Hannoschöck heute nicht mehr bei uns sein kann: Meinen Respekt und meinen Dank für sein Engagement für unsere Stadt. 
 
Meine Damen und Herren,
Herr Manfred Kuhlmann hat angekündigt, dass er sein Ehrenamt ebenfalls in diesem Jahr niederlegen wird. Herr Kuhlmann, sieben Jahre lang haben Sie sich in Dubai für Hamburg engagiert - neben vielem anderen auch für den HSV, als dieser 2007 dort sein Trainingslager hatte. Sehr geehrter Herr Kuhlmann: Danke für Ihren Einsatz und Ihre Begeisterung. Und für Sie und die Ihren alles Gute auf dem weiteren Weg.
 
Ihren Dank sagt die Freie und Hansestadt Hamburg auch in der Form, dass sie Ihnen heute den Ritzebüttel-Portugaleser überreicht, was ich hiermit gern tue.  
 
Verehrte Hamburg Ambassadors, 
Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern, und auch aus sehr unterschiedlichen Berufen und Unternehmen. Wenn Sie nach China, Australien, in unser Nachbarland Frankreich zurückkehren, oder wohin sonst in der Welt: Behalten Sie Hamburg in den Köpfen, in den Terminkalendern, und vor allem im Herzen.

Vielen Dank.
 
Es gilt das gesprochene Wort.