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10.09.2013

Laudatio beim Haspa-Gründerpreis

 

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Vogelsang,
sehr geehrter Herr Präses Melsheimer,
sehr geehrter Herr Haider,
sehr geehrte Nominierte,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

heute ehren wir einen Bauunternehmer und Investor für sein Lebenswerk, der sich im übertragenen wie im Wortsinn als Brückenbauer Hamburgs einen Namen gemacht hat. Einen halben Helgoländer, dessen bevorzugtes Element das Wasser ist liegen seine Projekte doch meist über, unter oder am Wasser. Und einen überzeugten Harburger, der die Barrieren zwischen dem Süden und dem Rest von Hamburg eingerissen hat, lange bevor der Sprung über die Elbe in aller Munde war.

Was aber treibt ihn an, den Mann für schwierige Fälle, wie ich ihn mal nennen möchte? Vielleicht ist es seine Herkunft als Sohn einer Insulanerin, die ihn seine zahlreichen Projekte vorantreiben lässt, die Wasser und Land aufs Beste miteinander koppeln.

Vielleicht ist es das Wasser der Elbe, das bis vor die Insel Helgoland nachweisbar ist und wer weiß, vielleicht auch in den Adern der Helgoländer.
Vielleicht aber leitet ihn einfach nur der Ausspruch Ohne Wasser ist alles nichts, weshalb er denn auch nicht viel falsch machen kann, wenn er auf dieses Element setzt.

Was auch immer ihn bewegt, am Ende steht meist der Erfolg, und noch viel mehr als das: zum Beispiel ein instandgesetzter St.-Pauli-Elbtunnel, die Brooksbrücke in die Speicherstadt, die U4 vom Jungfernstieg in die HafenCity und sogar ein ganz neues Stadtquartier, die etwas andere Hafencity im Süden Hamburgs.

Noch an vielen anderen Hamburger Großprojekten ist sein Unternehmen beteiligt, das auch eine Niederlassung in Helgoland hat wo er außerdem ein Hotel betreibt. Die familieneigene Baufirma, die er führt, steht seit mehr als 140 Jahren für ungewöhnliche Projekte, die bautechnisch schwierig sind und an die sich viele nicht herantrauen oft eben auch am Wasser.

Auf zu neuen Ufern, dachte sich unser Preisträger auch, als er vor 20 Jahren die Potenziale des alten Industriestandorts rund um den Harburger Binnenhafen erkannte, erschloss und damit regelrecht einen Strukturwandel einleitete.

Er kaufte eine ehemalige Seifenfabrik in Harburg, die inmitten einer Industriebrache lag, umgeben von Unrat, Schutt und Ratten. Als der gelernte Bauingenieur seine Visionen verteidigte, wurde er von allen Seiten für verrückt erklärt.

Überliefert ist eine Anekdote, nach der er noch vor dem Kauf der Seifenfabrik mit dem damaligen Bezirksamtsleiter Jobst Fiedler in einer Pizzeria zusammensaß und seine Pläne skizzierte, und zwar buchstäblich: Auf ein Papiertischtuch malte er das Port Grimaud des Nordens, das Harburg werden würde, wenn seine Visionen sich erst einmal erfüllten. Heute kann man   ganz wie im südfranzösischen Pendant sein Boot an der Terrasse anbinden und direkt vor dem Büro parken.

Während er am Anfang nahezu der Einzige war, der dort kaufte, baute und erschloss, hat der Ausbau des Harburger Binnenhafens dank der Internationalen Bauausstellung noch einmal deutlich an Schwung gewonnen und viele andere Investoren ins Boot geholt.

Der Channel Hamburg, wie das Quartier heißt, beherbergt inzwischen gut 125 Firmen, allesamt zukunftsorientierte Wirtschaftsbranchen, mit rund 6000 Beschäftigten, verteilt auf etwa 40 renovierte Alt- und Neubauten.

Aber so wenig eine Metropole wie Hamburg jemals zu Ende gebaut und weiterentwickelt ist, so wenig ruht sich unser Preisträger auf Erreichtem aus. Sein neuestes Projekt ist ein futuristisches Hotel mit historischer Fassade: Von vorne soll es die Front des mittelalterlichen Bornemann’schen Hauses behalten, während es von hinten wie ein modernes Passagierschiff aussehen soll.

Vermutlich sind es diese vermeintlichen Gegensätze, die er verbinden möchte: alt und neu, Wasser und Land, Wissenschaft und Wirtschaft, Arbeit und Leben und unterschiedliche Kulturen.

Seine Vision ist ein gemischtes Quartier am Wasser versteht sich mit einer sozialen Gemeinschaft, kultureller Interaktion und lebendiger Alltagskultur, in dem es Chancen für alle gibt, die teilhaben möchten. Dafür baut er Brücken in die Wissenschaft, in die Wirtschaft, in die Kultur und in die Stadtgesellschaft; zum Beispiel als Gründungsmitglied der Stiftung zur Förderung der Technischen Universität Hamburg oder als  Mitglied im Beirat des Elbcampus.

Dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch diese Vision wahr wird, wird wohl kaum einer mehr bezweifeln. Der Mann für schwierige Fälle hat schließlich schon ganz anderes geschafft.
Wahrscheinlich ahnen Sie längst, um wen es geht

Film ab!

 

Es gilt das gesprochene Wort.