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14.11.2014

Lead Awards Laudatio für Protonet

Lead Awards Laudatio für Protonet

 

Lieber Herr Peichl,

lieber Herr Böhmermann,

meine Damen und Herren,

 

wenn sich die Lead Awards selbst in diesem Jahr schon ein wenig verspäten und erst im November stattfinden, dann sehen Sie es hoffentlich auch dem Ersten Bürgermeister nach, wenn er erst um Viertel vor Zehn auf die Bühne kommen kann.

 

Ich freue mich, dass eine der bedeutendsten Auszeichnungen der Medienbranche auch in diesem Jahr wieder hier in Hamburg verliehen wird. Wir unterstützen das gern. Preise markieren Qualität und helfen, Standards zu definieren. Das ist gerade in Zeiten des Umbruchs wichtig.

 

Die Kategorie Start Up des Jahres, deren Preisträger ich gleich ehren darf, zeigt auch, wie sich die Lead Awards mittlerweile weiterentwickelt haben und wie umfassend sie Kreativwirtschaft definieren. Zu recht, wie ich finde.

 

Denn die Idee und das Produkt der Preisträger sind kreativ. Sie greifen ein aktuelles Problem unserer Zeit auf und begegnen ihm mit einem klaren Konzept, einem im Wortsinne begreifbaren Produkt und einem eindringlichen Design.

 

Sie aktualisieren die alte und ursprüngliche Idee des Internets, dass dezentrale Computer und die Zusammenarbeit vieler, vieler Nutzer ein weltweites Datennetz knüpfen, das souveräne und autonome Nutzung ermöglicht.

 

Sie wollen ganz unpathetisch , dass das Internet frei ist und jeder Mensch auf der Welt selbst über seine Daten bestimmen kann.

 

Das war der Traum, mit dem hier in Hamburg im Betahaus vor ein paar Jahren alles begann. Der Traum vom einfachsten Server der Welt.

 

Er ist immerhin so einfach, dass er mittlerweile sogar auch in der Hamburger SPD-Zentrale im Kurt-Schumacher-Haus zum Einsatz kommt.

 

Und er ist so überzeugend, dass seine Erfinder mittlerweile mehrfach Crowdfunding-Rekorde sogar einen Weltrekord!  aufgestellt haben. Preise gewinnen sie auch regelmäßig.

 

Ihr StartUp zeigt, was möglich ist, wenn man sich kreativ und findig an die Lösung eines Problems macht und wie man dabei Hard- und Software miteinander verknüpft.

 

30 Mitarbeiter bauen mittlerweile in Altona die Server und kümmern sich um die Entwicklung der Software, die sinnigerweise Soul heißt, weil sie dem Kasten eine Seele geben soll.

 

Und ein Unternehmen, in dem sich der Gründer und Geschäftsführer den Titel Chief Revolutionary Officer auf die Visitenkarte drucken lässt, das hat nicht nur Seele, sondern augenscheinlich auch noch einiges vor. Von solch einem Titel haben zu meinen Juso-Zeiten etliche noch geträumt.

 

Ali Jelveh ist seinem Traum mit seinem eigenen Unternehmen ein ganzes Stück näher gekommen.

 

Revolutionen passieren eben doch im echten Leben ganz praktisch irgendwo in der Garage und nicht in einem Theorieseminar.


Meine Damen und Herren,

der Lead Award in der Kategorie Start Up des Jahres geht an Protonet!

 

Die Jury schreibt: Seit der Gründung setzt das Startup Protonet sich für mehr Datenhoheit im digitalen Zeitalter ein. Gegen viele Widerstände leistet Protonet wertvolle Aufklärungsarbeit, die das Thema ‚Daten‘ verständlicher und greifbarer macht, im Wissen, dass es jeden einzelnen von uns betrifft. Unaufhaltsam treibt Protonet das sensible Thema in der Gesellschaft voran, schafft mit den eigenen Servern innovative Lösungen und qualifiziert sich deshalb in diesem Jahr für den LEAD Award in der Kategorie Startup des Jahres. 

 

Ich füge hinzu: Ihre Unternehmensgeschichte und ihr Erfolg sind ein schönes Beispiel für neue digitale Möglichkeiten und für die innovative und wirtschaftliche Kraft des Medien-, Kreativ- und Digitalstandorts Hamburg.

Herzlichen Glückwunsch!

 

Es gilt das gesprochene Wort.