arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Detail

17.04.2013

Montevideo: Wachstum, Energie, Zusammenarbeit Hamburgs Perspektiven national und international

Montevideo: Wachstum, Energie, Zusammenarbeit Hamburgs Perspektiven national und international

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

 

haben Sie herzlichen Dank für den freundlichen Empfang, den Sie unserer Delegation hier in Montevideo bereitet haben. Wir durften erfahren, dass der Ozean zwischen unseren Ländern uns nicht trennt, sondern einander näher bringt erst recht Hafenstädte wie Hamburg und Montevideo. 

 

Häfen sind Bewegung. Schiffe legen an und wieder ab, Reisende und Seeleute kommen und gehen, Waren strömen hinein und hinaus. Häfen haben einen Rhythmus, ein Herz, das 24 Stunden am Tag schlägt, 365 Tage im Jahr, und sie verbinden ihre Stadt mit der Welt. Häfen sind Orte der Sehnsucht und der Hoffnung: Jede Stadt, die einen Hafen hat, besitzt dieses besondere Flair. Sie holt die Welt zu sich und sie blickt hinaus in die Welt. 

 

Hamburg und Montevideo sind beides Städte mit einem bedeutenden Hafen und einer damit eng verknüpften wirtschaftlichen Dynamik. Wir haben ähnliche Aufgaben: Wir arbeiten am Ausbau unserer Häfen. Wir bemühen uns, das Hinterland immer besser anzubinden. Wir investieren in den Umweltschutz und in erneuerbare Energien. Wirtschafts- und Energiepolitik für eine moderne Stadt muss weit über den Handel und Wandel im Hafen hinaus blicken. 

 

Weltweit organisieren sich Regionen, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt zu entwickeln. Die Metropolregion Hamburg ist eine davon. Sie ist Teil eines Europas mit 220 Millionen Arbeitskräften und mehr als 500 Millionen Einwohnern. 

 

Unser Ziel ist es, international bestehen zu können, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze zu sichern. Alles spricht dafür, dass die internationale Arbeitsteilung und der Welthandel weiter zunehmen werden, mit hoffentlich weniger Störungen als in den vergangenen Krisenjahren. Wir setzen alles daran, den Hafenstandort Hamburg als Wirtschaftsmotor der Metropolregion zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dafür müssen wir verstehen, was in der Welt geschieht und wir brauchen starke Partner. 

 

Unsere beiden Städte Hamburg und Montevideo haben gute Verbindungen, schon aus Tradition, denn hier in Uruguay leben überdurchschnittlich viele Deutsche und Uruguayer mit deutscher Abstammung. 

 

Aber ebenso sind wir natürlich gute Handelspartner. Uruguay glänzt mit einem konstanten Wirtschaftswachstum und einer geschickten Wirtschaftspolitik. Mehr als 230 deutsche Unternehmen sind in Uruguay aktiv, mit 60 Vertretungen vor Ort, darunter allein 43 Hamburger Firmen. 

 

Hamburg hat im Jahr 2011 uruguayische Waren in Höhe von etwa 135 Millionen Euro importiert, mit steigender Tendenz. Als eine der wachstumsstärksten und reichsten Volkswirtschaften Lateinamerikas ist Uruguay seinerseits ein wichtiger Kunde des Hamburger Hafens und Partner für unsere gesamte Metropolregion. 

 

Der Hafen von Montevideo ist einer der wichtigsten Häfen Lateinamerikas und der bedeutendste Handelshafen Uruguays Hamburg ist der wichtigste Hafen Deutschlands und zweitgrößter Containerhafen Europas. So ist es nur folgerichtig, dass unsere beiden Städte vor acht Jahren eine Hafenpartnerschaft mit der Absicht eingegangen sind, sich gegenseitig bei der Entwicklung der Häfen zu unterstützen. Unsere Partnerschaft ist eine gewachsene und stabile Verbindung. 

 

Der Hamburger Hafen hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark entwickelt. Er ist ein Anker des deutschen Welthandels und Arbeitgeber von mehr 150.000 Beschäftigten in der Region. Jeder zehnte Hamburger arbeitet im oder für den Hafen. Er ist der größte Arbeitgeber Norddeutschlands und unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung vieler weiterer Länder, die über Hamburg als Knotenpunkt Handel treiben. 

 

Hamburgs Hafen ist nach Rotterdam der zweitgrößte Containerhafen Europas und 2012 im weltweiten Ranking von Platz 15 auf Platz 14 aufgestiegen. Wir sind heute die Schnittstelle zwischen den spannendsten Wachstumsmärkten. Mit rund 11.000 Logistikunternehmen in der Metropolregion, darunter eine große Anzahl Global Player, sind wir die wichtigste Logistikregion in Nordeuropa. 

 

Der Hamburger Hafen ist der Eingang nach Europa und Drehscheibe für den weltweiten Warenverkehr. Jedes Jahr laufen etwa zehntausend Schiffe bei uns an, darunter die größten der Welt. Es gibt mehr als 100 regelmäßig verkehrende Liniendienste. Die Waren strömen über Hamburg in den Osten, ins European Hinterland" bis zum Ural und auf Feederschiffen in die Ostsee und nach Skandinavien. Und gerade Skandinavien rückt in naher Zukunft mit Schiene und Straße noch näher an Hamburg und Norddeutschland heran. Die feste Querung des Fehmarnbelts zwischen Dänemark und Deutschland macht Hamburg noch mehr zur Skandinavien-Drehscheibe. Und natürlich werden wir vom Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals, der weiter vertieft werden wird, profitieren.

 

Aus vielen Gründen wächst der Umschlag am Hamburger Hafen seit Jahren nahezu ungebrochen; er hat sich seit der Jahrtausend-wende verdoppelt. Mit Ausnahme von Asien ist der Containerverkehr des Hamburger Hafens im vergangenen Jahr mit allen anderen Kontinenten auf hohem Niveau stabil geblieben oder hat sogar zugenommen der Containerverkehr mit Lateinamerika betrug 2012 insgesamt 400.000 TEU-Standardcontainer.

 

Wie ist unser Hafen zu einem der bedeutendsten Häfen Europas geworden? Schon als Kinder haben wir in der Schule gelernt: Hamburg geht es gut, solange es dem Hafen gut geht. Aus diesem Grund arbeiten wir kontinuierlich daran, den Hamburger Hafen konkurrenzfähig zu halten. 

 

Das Fundament, auf dem sein langfristiger Erfolg beruht, ist stabil. Dazu zählen unsere hervorragende verkehrsgeografische Lage zwischen Nord- und Ostsee und zum Hinterland in Mittel- und Osteuropa, die große Wirtschaftskraft der Metropolregion und die hohe Qualität der Hafen- und Verkehrsinfrastruktur. 

 

Die Hamburger Hafenpolitik richtet sich dabei an langfristigen Trends aus und lässt sich nicht von kurzfristigen Konjunkturschwankungen oder gar Quartalszahlen beirren. Wir sind die Nummer zwei unter den europäischen Containerhäfen. Und damit das so bleibt, erhalten wir unsere Wasser- und Landwege und bauen sie weiter aus. 

 

Insbesondere die Anbindungen an das Hinterland, denn alle Wasserwege treffen irgendwann auf Land. Vom Hamburger Hafen aus werden die Waren und Güter über gut ausgebaute Hinterlandanbindungen zu ihren Bestimmungsorten bis weit ins Innere Europas transportiert. 

 

Wir forcieren den Ausbau des Schienen- und Straßennetzes in Hamburg, in der Region und in ganz Norddeutschland. Eigene Gleise für die S-Bahn werden das Schienennetz entlasten und dem Gütertransport mehr Platz lassen. Wir setzen uns bei der Bundesregierung für weitere Entlastungsstrecken im Norden ein, die Stadt ist eingebunden in die transeuropäische Netzplanung. 

Das ist auch unverzichtbar: Die Infrastruktur-projekte rund um Fluss, Straße und Schiene müssen mit der Entwicklung eines Hafens mithalten, er muss in die transnationalen Verkehrskorridore eingebettet sein so wie hier in Uruguay, wo nicht nur in den Ausbau des Hafens von Montevideo investiert wird, sondern landesweit in Flughäfen und in das Schienen- und Straßennetz. 

 

Was in Uruguay der Rio de la Plata ist, ist bei uns in Hamburg die Elbe, und die Anforderungen an deren Schiffbarkeit sind mit den Jahren immer mehr gewachsen. Containerschiffe sind aus wirtschaftlichen Gründen größer geworden, und diese Schiffe müssen ungehindert ihre Ladung über die Elbe in den Hafen bringen können. 

 

Vor gut fünfzig Jahren wurden die ersten Container über die Weltmeere geschickt und haben seitdem den Warentransport revolutioniert. Heute sind ständig über 100 Millionen Stück weltweit unterwegs, und der Trend geht zunehmend zu den Ultra Large Container Ships. Für das Be- und Entladen eines ULCS müssen manchmal mehr als 7.000 Container bewegt werden. Dafür braucht es zehn Feederschiffe, 42 Container-Ganzzüge und 3.400 Lkw für ein einziges, 400 Meter langes Schiff. 

 

Das zeigt, dass wir Herausforderungen und drohende Engpässe schon bei der seewärtigen Anbindung des Hamburger Hafens nicht verkennen dürfen. Das aktuell bedeutendste strategische Projekt im Rahmen unserer Hafenentwicklung ist die Fahrrinnenanpassung der Elbe, genauer: der Unter- und Außenelbe. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, dass auch die neuesten Schiffsgenerationen hinreichend beladen und damit zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen Hamburg anlaufen können. Gerade im Asien-Europa-Verkehr werden zunehmend für mehr als 10.000 TEU ausgelegte Containerschiffe eingesetzt. 

 

Die gut 1.000 Kilometer lange Elbe ist für Hamburg und darüber hinaus viel mehr als nur ein Transportweg. Sie ist eine der bedeutendsten und am meisten befahrenen Wasserstraßen Europas mit 25 Millionen Bewohnern in ihrem Einzugsgebiet, von denen manche ihren Lebensunterhalt mit Fischfang verdienen. 

 

Die Elbe dient aber auch der Erholung auf dem Wasser und entlang der Ufer. Nach großen Sanierungserfolgen ist sie mehr denn je ein einzigartiger Lebensraum für Flora und Fauna, viele ihrer Abschnitte sind von großer ökologischer Bedeutung. Die Erinnerung an Sturmfluten, die einst über den Fluss in die Stadt gekommen sind, mahnt uns zum Schutz vor den Naturgewalten, die mit dem Klimawandel noch respektabler werden. 

 

An diesem wunderbaren Fluss liegt unsere Stadt, und wahrscheinlich ist diese Lage nicht zuletzt ein Grund, warum so viele Touristen nach Hamburg kommen und so viele andere, um dauerhaft bei unszu leben. 

 

Unsere Stadt mit ihren aktuell 1,8 Millionen Einwohnern wächst weiter, und das wollen wir auch so. Bald werden voraussichtlich 1,9 oder sogar zwei Millionen in der Ankunftsstadt Hamburg ihren Wohnsitz haben. Die Metropolregion Hamburg umfasst jetzt rund fünf Millionen Einwohner. Das bedeutet, dass jeder hundertste EU-Bürger lebt und arbeitet bei uns im Norden. 

 

Hamburg hat eine gesunde wirtschaftliche Basis. Industrie, Handel, Dienstleistungen, Medien und natürlich der Hafen sind Stabilitätsanker realer Wertschöpfung. So sind Stadt und Region vergleichsweise unbeschadet durch kleinere und größere Krisen gekommen. 

 

Hamburg ist ein bedeutender Industriestandort, einer der größten in Europa und Sitz zahlreicher Großunternehmen. Das verarbeitende Gewerbe ist hochmodern und international wettbewerbsfähig, mit industriellen Kernen wie Luftfahrtindustrie, Maritime Industrie, Maschinenbau und Elektroindustrie, Medizintechnik, Biotechnologie und Nahrungsmittelindustrie, mit Stahl-, Aluminium- und Kupferhütten. 

 

Gleichzeitig wächst auch der tertiäre Sektor mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie. Eine wesentliche Basis von Wohlstand und Beschäftigung bleibt aber eine leistungsfähige Industrie mit wettbewerbsfähigen Produkten. 

 

Als Motor für Innovation und Fortschritt sichert die Industrie auch das technologische Know-how, das Hamburg braucht, um im Wettbewerb der Länder und Regionen bestehen zu können. Wir setzen auf Innovation. Mit dem Laserinnovationsforum hat eine Hochtechnologie von wachsender Bedeutung in Hamburg ein Standbein dies nur als ein Beispiel. 

 

Vor einiger Zeit haben Hamburger Unternehmen, Hochschulen, Verbände und Senat gemeinsam die Innovations-Allianz Hamburg ins Leben gerufen. Diese Allianz vernetzt diese Partner in verschiedenen Zukunftsfeldern. Dazu gehören die erneuerbaren Energien, etwa mit Brennstoffzellen- und Windenergie-Technik, die Materialwissenschaften, die Laser- und Nanotechnologie, die Meerestechnik und Mobilität und Logistik. 

 

Meine Damen und Herren, 

ich habe gesehen, auch hier macht der Ausbau der Windenergie beeindruckende Fortschritte. Sie setzen nicht nur auf Anlagen herkömmlicher Nutzung, wie Gas-Kombikraftwerke. Ihr Land unternimmt große Anstrengungen, um mehr Strom aus erneuerbaren Ressourcen zu nutzen und damit den wachsenden Energiebedarf zu decken. 

 

Zu einem umweltschonenden Stromkonzept gehört auch, den Verbrauch von Energie zu reduzieren, genauso wie den Ausstoß von CO2. Wie Sie wissen, hat die deutsche Bundesregierung unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Fukushima entschieden, den seit Langem bestehenden Forderungen nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomkraft nachzukommen. Auch in Hamburg ist deshalb die Frage von großer Bedeutung, wie man die regenerativen Energien besser nutzen kann. Das ist für uns wichtig aus ökologischer, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht. Zwar ist Erzeugung und Verwertung von erneuerbarer Energie eine noch relativ junge Branche, aber sie gewinnt an Bedeutung, und in Hamburg wächst sie überproportional. 

 

Der Norden Deutschlands ist bereits heute Schwerpunkt und Entwicklungszentrum einer sauberen Energiewirtschaft. Es geht dabei um Hightech und um die Fähigkeit, moderne Technik in Deutschland im europäischen Rahmen zu entwickeln und anzuwenden. In dieser Hinsicht warten in ganz Europa große Aufgaben. 

 

Dabei setzen wir sehr bewusst auf die Windenergie. Hamburg ist stolz darauf, nicht nur Hauptstadt der Windenergie zu sein, sondern auch Vorreiter der Energiewende. Mit unserer eigenen Hamburger Energiewende haben wir den Kurs abgesteckt, wie wir Strom aus Atomkraftwerken ersetzen, den erneuerbaren Energien Vorrang geben und Energie speichern und verfügbar machen können, wenn sie gebraucht wird. 

 

Der Rat der europäischen Energieminister hat sich dafür ausgesprochen, die Netzkorridore für das Offshore-Netz in den nördlichen Meeren vorrangig zu behandeln, einschließlich ihrer Verbindungen zu den Netzen und Speichern an Land. Die ersten Windparks in Nord- und Ostsee liefern bereits Strom und Hamburg ist an dieser Schnittstelle von Windpark im Meer und Stromnetz an Land ideal gelegen. 

 

Wir haben ein großes Interesse daran, Teil eines europaweiten smart grids zu sein, eines intelligenten Netzes in jeder Bedeutung des Begriffs. Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, hat Recht, wenn er prophezeit, dass die Energiepolitik das nächste große europäische Integrationsprojekt sei. Die Roadmap 2050, eine Vision für eine langfristige Klima- und Energiepolitik in Europa, zeigt, wie bis 2050 insgesamt 80 Prozent des CO2-Ausstoßes eingespart werden sollen.

 

Sie sehen, Hamburg steht für Industrie und Innovation. Unsere Clusterpolitik umfasst Logistik, erneuerbare Energien, Luftfahrt und Life Sciences, Maritime Wirtschaft, Kreativ- und Gesundheitswirtschaft. Die Luftfahrtindustrie zum Beispiel beschäftigt in der Metropolregion fast 40.000 Arbeitnehmer. Vor diesem Hintergrund zeigt der Hafen als Dreh- und Angelpunkt weltweiten Handels und Wandels in unserer Stadt seine ganze Dimension.

 

Die dynamische Entwicklung unserer Zeit  passiert nicht in abgeschiedenen Hinterzimmern. Wir wissen, dass wir nur erfolgreich sind, wenn wir in die Welt hinausschauen, von anderen lernen und Partner suchen. 

 

Hafenstädten ist diese Haltung sozusagen von Geburt an eigen, und gerade zu Lateinamerika pflegt Hamburg eine besonders lange und enge Beziehung. Die Verbindungen aus der Schifffahrt gehen mindestens zurück bis ins Jahr 1871. Damals wurde die Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft in der Hansestadt gegründet. 

 

Seit mehr als 150 Jahren vernetzen sich Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über den Atlantik hinweg: Die diplomatischen Beziehungen mit Staaten Lateinamerikas gehören zu den ältesten der Hansestadt Hamburg. Uruguay ist schon seit 1838 bei uns diplomatisch vertreten, aktuell durch Frau Generalkonsulin María Elizabeth Bogosían. Die Stadt Hamburg wiederum beschäftigt in Lateinamerika vier Hamburg-Ambassadors. 

 

Für Hamburg ist Lateinamerika heute ein unverzichtbarer Handelspartner. Das zeigt das Volumen der Ein- und Ausfuhren: Ihr Wert betrug 2010 insgesamt fast sechs Milliarden Euro. Seit vielen Jahren unterstützt der Lateinamerika-Verein mit Sitz in Hamburg als branchen-übergreifendes Netzwerk von Unternehmen aus ganz Deutschland deutsche Firmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftstätigkeit im südlichen Amerika. 

 

Zusammen mit zwei neueren Organisationen hat sich Hamburg so mit der Zeit zu einem regelrechten Kompetenzcluster für Lateinamerika entwickelt: 

 

  • Erst im vergangenen Sommer wurde EZLA eröffnet, das Europäische Zentrum für Lateinamerika. Dieses Dienstleistungszentrum unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aus Lateinamerika und der Karibik beim Einstieg in den Markt der Europäischen Union. Zu den Gründern gehört die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung. 
  • Bereits im Jahr zuvor hat die in Hamburg ansässige EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung EU-LAC ihre Arbeit aufgenommen. Ihr gehören die 33 Staaten Lateinamerikas und der Karibik und 27 Mitglieder der europäischen Gemeinschaft an. Im Herbst findet das EU-LAC-Forum statt mit hochkarätigen Gästen aus ganz Lateinamerika. 

 

Zu diesen Organisationen und Stiftungen kommen zahlreiche Exportförderungsgesellschaften und eine Vielzahl an Unternehmen, die seit vielen Jahren wirtschaftliche Beziehungen mit lateinamerikanischen Partnern pflegen.

 

Zusammenarbeit und Austausch mit Lateinamerika findet natürlich auch auf wissenschaftlicher Ebene statt. So ist Hamburg Sitz eines renommierten Forschungs- und Beratungsinstituts zu Lateinamerika. Das German Institute on Global and Area Studies nterhält enge Beziehungen zu lateinamerikanischen Hochschulen. Daraus sind schon einige Kooperationsverträge entstanden. 

 

Die Universität Hamburg hat ein eigenes Lateinamerika-Zentrum und damit zahlreiche Spezialisten für die Region. Und nicht zuletzt das Alumni-Netzwerk der Universität bringt Studierende und Ehemalige der Hochschulen unterschiedlicher Ländern und Regionen zusammen. Die Ausbildung junger Leute und engagierte Forschung sind unverzichtbar, um die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten. 

 

Genau das ist unsere Aufgabe als Verantwortliche: die Zukunft gestalten. Zukunft wird getragen von Hoffnung, und aus Hoffnung entsteht die Dynamik, die wir brauchen. 

 

Die Hafenstadt, die Ankunftsstadt Hamburg ist eine Stadt der Hoffnung, und wir tun alles dafür, diese Hoffnungen nicht zu enttäuschen. Dazu gehört, dass wir uns gemeinsam über das freuen, was wir geschafft haben. 

 

In drei Wochen startet bei uns in Hamburg das größte Hafenfest der Welt: Vom 9. bis 12. Mai ist die ganze Stadt auf der Straße und feiert den 824. Geburtstag des Hamburger Hafens. Geschätzte anderthalb Millionen Besucher, darunter viele Touristen aus aller Welt werden kommen und mehr als 300 Schiffe vor einer atemberaubenden Kulisse bestaunen darunter Großsegler wie die Gorch Fock oder die Alexander Humboldt II. 

 

Meine Damen und Herren, 

ich würde mich freuen, Sie bei unserem Hafenfest in diesem oder einem der kommenden Jahre bei uns willkommen zu heißen. Sie werden erleben, wie während dieser vier Tage das Herz unserer Stadt, das Herz des Hafens noch ein wenig schneller schlägt als Partner für Lateinamerika und als Partner der Welt.

 

Vielen Dank. 

 

Es gilt das gesprochene Wort.