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Symbolbild: Olaf Scholz
Photothek
08.12.2022 | Berlin

Rede anlässlich der 46. Internationalen Berufsweltmeisterschaften WorldSkills

Einen schönen guten Tag noch einmal!

Ich freue mich, dass alle hierhergekommen sind. Noch viel mehr freue ich mich über die vielen Leistungen, die vollbracht worden sind. Ich will das hier noch einmal sagen. Es ist als dezentraler Wettbewerb eine ganz besondere „WorldSkills Special Edition“ gewesen, weil es wegen der Coronapandemie und der ganz besonderen Strategie Chinas im Zusammenhang mit der Ausrichtung internationaler Ereignisse nicht möglich war, das so wie geplant in Shanghai durchzuführen. Aber viele haben sich dazu bereit erklärt, das überall zu machen. Das ist eine ganz große Leistung. Deshalb noch einmal einen schönen Dank an all diejenigen, die das organisiert und vorbereitet haben, und die – anstatt die Hände in den Schoß zu legen und zu beklagen, wie das alles so weitergeht – es einfach angepackt und das Problem gelöst haben – was ja ganz gut zum Handwerk passt.

Für die deutschen Teilnehmer ist es auch gut ausgegangen. Ich habe jedenfalls zur Kenntnis genommen, dass es dreimal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze gegeben hat. Das ist also besser ausgegangen als in anderen Wettbewerben, an denen wir gerade teilgenommen haben. Insofern ist das eine besondere Leistung, an der wir alle uns orientieren wollen.

Ich will sehr gern sagen, dass ich glaube, dass wir in Deutschland eine ganz besondere Tradition haben, die gar nicht so in aller Welt verbreitet ist. Deshalb ist es vielleicht auch kein Zufall, dass wir so viele Erfolge in den vielen Wettbewerben haben, die stattfinden. Diese besondere Tradition mit der Lehre als Erfahrung stammt zwar aus dem Mittelalter und den dortigen Berufsausbildungen. Aber das war gar nicht so verbreitet, weil es gar nicht so viele Städte und Orte gab und auch nicht so viele, die in diesen Berufen tätig waren.

Mit der Industrialisierung wurde jedoch entschieden, dass das Modell der Berufsausbildung – Praxis und Schule zusammen – irgendwie in die neuen Fabriken und die neuen Kontore, die am Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden, eingeführt wird. Eigentlich ist damit die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands gelegt worden. Denn im internationalen Vergleich ist Deutschland unverändert eines der Länder mit der breitesten beruflichen Qualifizierung und auch mit der Herzensangelegenheit, dass der Beruf etwas ganz Besonderes ist. Das liegt ja nicht ganz zufällig in der Nähe des Wortes „Berufung“.

Das ist auch etwas, das sich über die Zeit und die Jahrhunderte überhaupt erst entwickelt hat. Einige haben dazu die Theorie entwickelt, dass das, was wir heute unter Beruf verstehen, als Begriff überhaupt erst durch die Bibelübersetzung von Martin Luther entstanden sei, in der das vorkam. Und dass damit das erste Mal die Idee entstanden sei, dass Arbeit nicht etwas sei, was man als Strafe begreife, sondern etwas, das man gern mache und womit man auch seine gesellschaftliche Pflicht erfülle. Ich glaube, dass diese Tradition die Grundlage für alles bleibt, was wir zu tun haben.

Deshalb werbe ich sehr dafür, dass sich möglichst viele junge Frauen und Männer für die Berufsausbildung entscheiden. Das ist ein guter Weg mit guter Perspektive und guten Erfolgen, die man für sein ganzes Leben haben kann. Ich bin deshalb so froh, dass ich heute bei echten Medaillengewinnern sein kann, die zeigen: Das ist der richtige Weg, den man im Leben einschlagen sollte.

Herzlichen Glückwunsch an alle, die teilgenommen haben! Danke an alle Betriebe, die mitgeholfen haben! Danke an die Organisatoren! Und selbstverständlich herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen und Gewinner!