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10.06.2011

Rede des Ersten Bürgermeisters anlässlich der Einweihung des Zentrums der HafenCity

 

Sehr geehrter Herr Bruns-Berentelg,

sehr geehrter Herr Schreiber,

meine Damen und Herren,

 

herzlich willkommen im Herzen der HafenCity an der Busanbrücke am Magdeburger Hafen zur Einweihung des Zentrums der HafenCity.

Seit mehr als zehn Jahren wächst die HafenCity zu einem neuen Stück Stadt, zu einem neuen Teil der Hamburger  Innenstadt, heran.

In diesen zehn Jahren hat sie eine beeindruckende Entwicklung genommen, die die Erwartungen der Anfangszeit bei allen noch zu lösenden Aufgaben weit übertroffen hat.

Im Jahr 2000, bei Masterplan-Beschluss, stand man noch vor einer enormen Herausforderung:

Es galt, ein ehemaliges Hafengebiet, das über 150 Jahre lang ein rauer und industriell geprägter Arbeitsort war, in einen neuen lebendigen Teil der Hamburger Innenstadt zu verwandeln.

Schon seit den 80er-Jahren hatte Hamburgs Oberbaudirektor Professor Egbert Kossak für eine Revitalisierung des Hamburger Hafenrandes plädiert.

Er konnte Bürgermeister Voscherau überzeugen, der den ersten vertraulichen Prüfauftrag 1991 gab, sechs Jahre bevor er am 7. Mai 1997 vor dem Übersee-Club in einer viel beachteten Rede die entwickelte Vision HafenCity der Öffentlichkeit vorstellte.

Im Jahr 2000, bei Masterplan-Beschluss, stand man noch vor einer enormen Herausforderung:

Es galt, ein ehemaliges Hafengebiet, das über 150 Jahre lang ein rauer und industriell geprägter Arbeitsort war, in einen neuen lebendigen Teil der Hamburger Innenstadt zu verwandeln.

Schon seit den 80er-Jahren hatte Hamburgs Oberbaudirektor Professor Egbert Kossak für eine Revitalisierung des Hamburger Hafenrandes plädiert.

Er konnte Bürgermeister Voscherau überzeugen, der den ersten vertraulichen Prüfauftrag 1991 gab, sechs Jahre bevor er am 7. Mai 1997 vor dem Übersee-Club in einer viel beachteten Rede die entwickelte Vision HafenCity der Öffentlichkeit vorstellte.

Eine ganz entscheidende Rolle spielte auch Peter Dietrich: Ohne die Unterstützung des damaligen HHLA-Vorstandsvorsitzenden wäre das Projekt möglicherweise am Widerstand der Hafenwirtschaft gescheitert zumindest wäre der Erwerb von Gebäuden oder Firmen deutlich teurer ausgefallen.

Ich denke, es ist heute der richtige Tag, Egbert Kossak, Henning Voscherau und Peter Dietrich für Ihre Kreativität, Ihre Weitsicht und Ihren Willen zu danken. Ohne die drei wären wir heute nicht hier.

Ohne Sie wäre die heutige Lebendigkeit der HafenCity trotz des zum Teil noch unfertigen Charakters weder deutlich sichtbar noch spürbar.

80 Bauvorhaben sind heute realisiert oder im Bau, zwei Quartiere sind komplett fertig gestellt, weitere fünf sind im Bau.

Die HafenCity hat sich als innenstädtischer Wohnstandort etabliert, ca. 1.270 Wohnungen sind fertig gestellt, 1.700 Menschen wohnen bereits in der HafenCity.

Und hier wohnten schon viele Hamburger: Die HafenCity ist nicht auf der grünen Wiese entstanden.

Hamburg und sein Hafen waren schon immer eng verbunden. Auf den Fleetinseln Brook, Kehrwieder und Wandrahm, also auf der Fläche der heutigen Speicherstadt, entstand im 17. und 18. Jahrhundert ein prächtiges Barockviertel.

Später kamen als Nachmieter Handwerker und Hafenarbeiter.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts mussten die 20.000 Bewohner der Altstadtviertel den kommerziellen Interessen der Kauflaute und ihrer damals modernen Speicher weichen.

Damit Hamburg dem Deutschen Zollverein beitreten konnte und trotzdem der zollfreie Überseehandel im Hafen nicht gestört wurde, bauten unsere damaligen Stadtväter die Speicherstadt als Freihafengebiet außerhalb des deutschen Zollgebiets. 

1888 war die Speicherstadt vollendet und der Freihafen geboren, das übrige Stadtgebiet nicht mehr Zollausland.

Seit dem 1. Januar 2003 ist die Speicherstadt  aus dem Gebiet des Freihafens herausgenommen. Über 100 Jahre später geben wir mit der HafenCity die Wohnflächen zurück, die zu Kaisers Zeiten dem Freihafen zum Opfer fielen.

Meine Damen und Herren,

die HafenCity ist Hamburgs größtes innenstädtisches Wohnungsbauprojekt und wird dies auch in den kommenden Jahren bleiben.

Laut Masterplan werden im Jahr 2025 rund 12.000 Bürgerinnen und Bürger in 5.800 Wohnungen in der HafenCity leben. Die heutige Innenstadt wird dadurch ihre Wohnbevölkerung nahezu verdoppeln.

Dabei ist das Wohnangebot in der HafenCity wesentlich durchmischter als manche glauben. Es reicht von Baugemeinschaften über genossenschaftliches Wohnen mit mittlerem Preisniveau bis hin zu speziellen Wohnkonzepten für Senioren, Musiker, Kreative und Studenten und an einem so herausragenden Ort auch bis zum Luxuswohnen.

Und das Angebot wird künftig noch erweitert durch geförderten Wohnungsbau, der schon jetzt in einigen Wohnungsbauprojekten realisiert wird.

Entsprechend vielfältig hat sich auch das soziale Leben in der HafenCity entwickelt.

Großstädtisches urbanes Leben mischt sich mit nachbarschaftlichem Engagement und einem dichten sozialen Netzwerk. Die St. Katharinen-Schule mit Kindertagesstätte, die schon in 2009 eröffnen konnte, nimmt dabei eine wichtige Rolle ein.

Und, meine Damen und Herren, ganz wichtig:

Die HafenCity hat sich aber auch als neuer Unternehmensstandort mit mehr als 300 Unternehmen und als Arbeitsort etabliert.

Dabei sind große internationale Unternehmen wie Unilever, de Germanische Lloyd und Kühne + Nagel in die HafenCity gezogen, ebenso wie kleinere und mittlere Unternehmen aus Medien, Logistik, Dienstleistung  oder der Kreativbranche.

Demnächst stößt auch die Spiegel-Gruppe hinzu.

Die HafenCity stärkt die Branchenvielfalt Hamburgs. Sie spielt mit den 45.000 Arbeitsplätzen, die bis 2025 geschaffen werden, eine herausragende Rolle für das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum der Hansestadt.

Und die HafenCity hat sich erfolgreich zu einem  anziehenden öffentlichen Ort entwickelt. Viele Hamburger haben ihre neuen Lieblingsplätze in der HafenCity am Wasser entdeckt. Tausende von Bewohnern, Beschäftigten und Besucher erobern täglich die neuen Plätze, Promenaden, Restaurants, Läden und Cafés.

Auch über die Grenzen der Stadt übt die HafenCity ihre Anziehungskraft aus. Sie zieht Touristen der Stadt ebenso an wie Experten aus Stadtentwicklung und Architektur.

Sie hat international ein hohes Renommee als erfolgreiches Waterfront-Projekt und gilt als Modellprojekt für die Entwicklung der europäischen City im 21. Jahrhundert.

An der Auszeichnung Hamburgs als European Green Capital 2011 hat die HafenCity mit ihrer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie einen hohen Anteil.

Meine Damen und Herren,

mit der HafenCity verbindet sich eine langfristige Vision. Sie wird ein neuer Teil der Innenstadt werden, mit einer hohen Lebensqualität, als Wohn- und Arbeitsort ebenso wie als Kultur- und Wissensort und als touristischer Anziehungspunkt alles dies zur gleichen Zeit.

Sie wird aber auch einen ‚Bedeutungsüberschuss‘ für ganz Hamburg schaffen, und dies nicht nur während der Bauphase, sondern für lange Zeit.

Die HafenCity wird das Bild von Hamburg als maritime Stadt prägen, mit einer modernen Gestaltung, die dennoch an die Tradition Hamburgs anknüpft.

Wir werden die HafenCity nicht als isolierten neuen Stadtteil entwickeln, sondern sie wird einmal zusammen mit der heutigen City zu einem neuen großen urbanen Stadtraum zwischen Alster und Elbe werden. 

Es geht also um nichts weniger als eine historische Zäsur in der Hamburger Innenstadtentwicklung. Mit der HafenCity wächst die heutige Innenstadt bis an die Elbe heran, die City-Fläche erweitert sich um 40 Prozent.

Dabei bedeutet die HafenCity aber mehr als ein reiner Flächenzuwachs, sie setzt neue Impulse für eine urbane, gemischt genutzte und attraktive Innenstadt.

Auf den östlichen Flächen wird im Baakenhafen und im Quartier Elbbrücken der Wohnungsbau dominieren auch und gerade der bezahlbare. Wir werden verstärkt Baugemeinschaften berücksichtigen und Fördermittel im öffentlich geförderten Mietwohnungsbau einsetzen.

Eine Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte wird es sein, das Zusammenwachsen der alten und der neuen City zu entwickeln und zu fördern.

Die Betriebsaufnahme der neuen U4 im Herbst 2012 und die geplante Verlängerung bis an die Elbbrücken ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen dafür.

Für diese Vision einer zusammenwachsenden neuen City in Verbindung mit der Elb-Lage symbolisiert der heutige  HafenCity Brückenschlag, der mit einem zweitägigen Bürgerfest gefeiert wird, einen bedeutsamen Schritt.

Die Entwicklung der HafenCity ist jetzt in ihrem Zentrum rund um den Magdeburger Hafen und im Überseequartier angekommen.

Nur 900 Meter lang ist die Strecke zwischen der Alsterlage und der neuen HafenCity um das stärker ins Bewusstsein zu bringen, auch dazu soll dieses Fest beitragen. 

Meine Damen und Herren,

in den kommenden Jahren sollen diese Verbindungen von der Binnenalster, über den Domplatz durch die Speicherstadt bis zum Zentrum der HafenCity am Magdeburger Hafen zu einer neuen zentralen Lebensader zwischen Alster und Elbe werden.

Dafür unternimmt die Stadt viele Anstrengungen, nicht nur in der HafenCity, auch in der ‚alten City‘.

Die neue Gestaltung des Domplatzes gehört ebenso dazu wie der gesamte Umbau der neuen Wegeverbindung entlang der ‚Domplatzachse‘, die insbesondere für Fußgänger und Radfahrer attraktiver gemacht wurde. 

Nicht nur die HafenCity rückt in den Fokus, auch der südliche Teil der Innenstadt wird neu belebt. Die Speicherstadt liegt nun nicht mehr in der Randlage, sondern mitten im Zentrum Hamburgs, was für das zukünftige Weltkulturerbe eine wesentliche Impulssetzung bedeutet.

Im Namen des Hamburger Senats möchte ich dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) herzlichen danken. Ohne Ihre erfolgreiche Arbeit wäre die Gestaltung der Domplatzachse nicht möglich gewesen.

Danken möchte ich auch der HafenCity Hamburg.

HafenCity mit dem ‚Sondervermögen Stadt und Hafen‘ und der Landesbetrieb haben in den letzten Jahren gemeinsam intensiv daran gearbeitet, diese neue Verknüpfung zwischen alter und neuer City möglich zu machen.

Gelingt dieser Brückenschlag, dann bleibt die HafenCity nicht auf sich gestellt, und die heutige Innenstadt wird von dem kraftvollen Stadtentwicklungsimpuls der HafenCity profitieren.

Herzlichen Dank!