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25.09.2013

Reeperbahnfestival Grand Opening

 

 

Sehr geehrter Staatsminister Neumann,
sehr geehrte Kultursenatorin, liebe Barbara,
sehr geehrter Herr Marmor,
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages und der Hamburgischen Bürgerschaft,
meine Damen und Herren,


--- so förmlich wird es hoffentlich in den nächsten vier Tagen Reeperbahnfestival nie mehr werden. Aber jetzt muss es einmal sein:
Ich begrüße Sie im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg herzlich beim Grand Opening des diesjährigen Reeperbahnfestivals.

 

Die Entwicklung des Festivals darf einen Hamburger Bürgermeister schon mit Stolz erfüllen. Binnen weniger Jahre ist das Reeperbahnfestival zum mit Abstand führenden nationalen und zu einem der führenden internationalen Branchentreffs auf dem Gebiet der Rock- und Popmusik geworden.

 

Und es stößt immer weiter zu neuen Ufern vor: Schon in der Vergangenheit waren vielfältige Kunst- und Kreativprojekte ein wichtiger Teil des Festivalangebots. In diesem Jahr erfolgt darum der nächste wichtige Schritt: Das Thema Interactive hinzuzunehmen, und einen neuen zusätzlichen Fokus auf digitale Geschäftsmodelle zu richten, ist eine maßgebliche, zukunftsträchtige Erweiterung.

 

Im Zentrum steht natürlich die Musik aber längst geht es beim Reeperbahnfestival auch um Games, um bildende Kunst und Literatur, um mobiles Marketing, digitalen Lebensstil und Vieles mehr.

 

Dem großen Vorbild des South by South West Festivals in Austin folgend, schickt sich das Reeperbahnfestival damit an, zum führenden europäischen Festival der Kreativwirtschaft zu werden!

 

Meine Damen und Herren,
sie alle wissen viel besser als ich, wie sehr sich die Bedingungen der Kreativwirtschaft in den letzten Jahren durch die Digitalisierung geändert haben. Es wäre aber grundfalsch, hier nur Bedrohungen und Verfallszenarien zu sehen.

 

Die Musikindustrie ist bis heute ein Pionier der Digitalisierung. Vielleicht zu Anfang nicht immer ganz freiwillig, musste sie sich früh mit den tiefgreifenden Umbrüchen auseinandersetzen, deren Erschütterungen jetzt andere zu spüren bekommen.
Mittlerweile wachsen die Erlöse wieder, wenngleich vor dem Hintergrund eines halbierten Marktes. Das zeigt auch: Es lassen sich Mechanismen entwickeln, mit denen neue digitale Geschäfts- und Erlösmodelle möglich sind.

 

Wir wollen uns in Hamburg darum kümmern, bei dieser Entwicklung ein guter Partner zu sein.

 

Zum einen, indem wir gute Bedingungen hier vor Ort schaffen:
Deshalb gibt es die Hamburg Kreativgesellschaft.
Deshalb fördern wir das Reeperbahnfestival.
Deshalb prämieren wir mit Music Works innovative Geschäftsmodelle im Musikmarkt.
Deshalb unterstützen wir Hamburger Musiklabels bei Veröffentlichungen mit einem Förderprogramm.
Und deshalb kümmern wir uns auch generell um Bedingungen, die Kreativen ein gutes Leben in Hamburg ermöglichen seien es der Ausbau der Kinderbetreuung oder ein liberales Stadtklima.


Das ist die ganz praktische Arbeit vor Ort. Wir wollen darüber hinaus aber auch ein guter Partner in der Weiterentwicklung der Medien- und Kreativwirtschaft sein. Als Bundesland trägt Hamburg hier auch politische Verantwortung.
Deshalb haben wir beispielsweise unsere regionale Arbeitsgruppe zum IT-Gipfel im Dezember unter den Titel Content & Technology gestellt und untersuchen dort gemeinsam mit Inhalteproduzenten und Technologieanbietern, wie Wertschöpfung im Digitalen aussehen kann.


Dabei geht es neben wirtschaftlichen Kooperationen auch um gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen.
In Zeiten des grenzenlosen Internets stoßen wir dabei immer wieder auf europäische oder weltweite Fragen. Das darf aber kein Grund sein, sich wegzuducken, sondern muss uns erst recht anspornen, alles zu tun, um die Grundlagen erfolgreicher Musik- und Kreativwirtschaft zu sichern.


Deshalb haben wir heute Nachmittag erstmals im Kontext des Reeperbahnfestivals eine politische Gesprächsrunde im Rathaus veranstaltet. Sie stand unter dem Dach des Mediendialogs Hamburg, mit dem wir eine Plattform geschaffen haben, auf der wir an einer Media Governance für das digitale Zeitalter arbeiten können.


Beim heutigen Musikdialog haben wir mit führenden Repräsentanten der deutschen Musikwirtschaft über die Bedingungen diskutiert, die ein erfolgreiches musikwirtschaftliches Ökosystem künftig braucht.


Es geht um das Urheberrecht, um Datenschutz, um Medienpolitik, um technische Infrastruktur um eine Vielzahl von Feldern, auf denen Wirtschaft und Politik gemeinsam in der Verantwortung stehen.


Wir haben heute das Gelände kartographiert, durch das wir uns bewegen. Wie jeder weiß, der mal abseits ausgetretener Wege wandern war, ist eine gute gemeinsame Karte eine wesentliche Voraussetzung, um auch gemeinsam ans Ziel zu kommen. Wir werden die Debatte fortsetzen, weil wir neben der gemeinsamen Sicht der Dinge auch gemeinsame Initiativen zum Wohle der Musik- und Kreativwirtschaft entwickeln wollen.
Als Kreativbranche, die als erste von der Digitalisierung umfassend getroffen wurde und am weitesten mit der Entwicklung neuer Angebotsmodelle ist, kann die Musikwirtschaft Orientierung für andere Kreativzweige geben.


Mein Dank gilt dabei dem Bundesverband Musikindustrie, und ganz besonders Dieter Gorny, als langjährigem Partner des Mediendialogs Hamburg und initiativem Partner dieses wichtigen Musikdialogs, der zu einem weiteren Eckpfeiler des Reeperbahnfestivals werden soll.


Mein Dank gilt aber auch den vielen anderen Partnern dieses Festivals, dem Ermöglicher Karsten Jahnke ebenso wie Warner Music, dem Norddeutschen Rundfunk, den so zahlreich  mitwirkenden Clubs und den vielen anderen Partnern und Sponsoren.


Ein großes Dankeschön auch an die Macher dieses Festivals, an Alexander Schulz und Detlev Schwarte, deren Handschrift die Erfolgsgeschichte dieses jungen Festivals trägt.  
Mein ganz besonderer Dank aber gilt in diesem Jahr dem Staatsminister für Kultur und Medien. Lieber Bernd Neumann, damit dass Sie und Ihr Haus für das Reeperbahnfestival ab 2014 einen institutionellen Fördertitel im Bundeshaushalt eingerichtet haben, signalisiert die Bundesregierung auch ihre Anerkennung für die Bedeutung der populären Musik, der Musikwirtschaft und ihres führenden internationalen Marktplatzes in Deutschland.


Und sie unterstreicht, was man in der Branche längst weiß: Die Musik spielt in Hamburg.
Ich wünsche uns allen auch in diesem Jahr wieder ein spannendes und aufregendes Reeperbahnfestival.
Schönen Dank!

 

Es gilt das gesprochene Wort.