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17.04.2012

70 Jahre John Neumeier

 
Sehr geehrter Herr Professor Neumeier,
 
sehr geehrter Herr Professor Reichenspurner,
s. g. Frau Präsidentin der Hamb. Bürgerschaft,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
einem Mittagessen, zumindest dem kulinarischen Teil, widmen sich die Gäste sitzend. Der Redner muss zuerst noch einige Minuten stehen. Heute ist beides eigentlich unpassend, denn der Name John Neumeier steht nicht für Stillsitzen und schon gar nicht für Stillstand. Er steht für Bewegung.
 
Und wie er Hamburg in Bewegung gebracht hat und weiterhin bringt! Auf der Bühne, natürlich, zu allererst. Aber neben Ihren Ensembles und Stars haben Sie, Herr Professor Neumeier, gleichzeitig die Hamburgerinnen und Hamburger ein ums andere Mal sehr bewegt emotional und, auf dem Weg dorthin, motorisch. Der Run auf die Kassen hat alle hohen Erwartungen noch übertroffen.
 
Das künstlerische Werk John Neumeiers wird in der Welt geschätzt und geehrt. Als Choreograf neue, zeitgenössische Formen für das abendfüllende Ballett dramatisch oder sinfonisch zu finden und sie in den Kontext der klassischen Tradition zu  stellen, hat ebenso seinen Ruhm begründet und immer wieder erneuert, wie die Suche nach eigenen Erzählstrukturen in seinen Neuschöpfungen.
 
Geehrt und geschätzt in der Welt und genauso in der Stadt, in der die Vorstellungen des Hamburg Balletts Jahr für Jahr nahezu ausverkauft sind. Ich muss und will gar keine Zahlen nennen, denn alle wissen: In vier Jahrzehnten mit John Neumeier ist Hamburg zu einer begeisterten Ballettmetropole geworden.
 
In der Tat: Vierzig Jahre John Neumeier in Hamburg! Noch sind die nicht  ganz vollendet und daher auch nicht der Anlass des heutigen Senatsfrühstücks. Aber eine Woche nach der Spielplan-Pressekonferenz hat es sich ja herumgesprochen: Die Spielzeit 2012/13 wird aus Anlass Ihres Jubiläums einen besonderen Charakter haben.
Von Neuproduktionen und Wiederaufnahmen werden wir, denke ich, gleich mehr hören. Die Ballett-Tage als jährlicher Höhepunkt der Saison sind diesmal von zwei auf drei Wochen erweitert worden, die Stadt darf sich darauf freuen.
 
Heutiger Anlass ist ein anderes Jubiläum: der 
70. Geburtstag, den Sie, Herr Professor Neumeier, im Februar begangen haben. Vor fünf Jahren hat die Stadt Sie für Ihr Wirken und Ihre Bedeutung zum Ehrenbürger ernannt. 
 
Den Geburtstag begangen, das könnte wieder auf gemächliches Tempo hinweisen. Nichts wäre falscher. Es ist nicht zuletzt das dauerhafte Jet-Tempo, in dem Sie sich zwischen China, demnächst Moskau und dann Brisbane bewegen, das dazu beigetragen hat, das Hamburg Ballett und an dessen Spitze John Neumeier zum wichtigsten und weltweit am stärksten wahrgenommenen Kulturbotschafter Hamburgs zu machen.
 
Ich freue mich besonders, dass Hamburgs Ehrenbürger ein Herzenswunsch dank der Unterstützung des Bundes zur laufenden Spielzeit 2011/12 erfüllt werden konnte, nämlich die Gründung des Bundesjugendballetts. Dieses soll den Übergang von der Ballettschule gerade auch der des Hamburg Balletts, die John Neumeier 1978 als zweite Ballettschule in der Bundesrepublik gegründet hat den Übergang von dort in die Welt der professionellen Compagnien erleichtern und Ballettkunst an eher nicht dafür prädestinierten Orten zeigen.
 
Ein weiterer Schritt, denn schon seit Jahren wirkt die Stiftung John Neumeier an einer Perspektive, die das Lebenswerk des Gründers und Namensgebers sowie seine einzigartige Sammlung zu Ballett-themen zusammenfassen und sichern könnte.
Hamburg hat Ihnen, Herr Professor Neumeier, schon bisher viel zu verdanken. Wir alle sind gespannt auf das, was uns in der kommenden Spielzeit an Besonderem erwartet und wir freuen uns auf mehr. Im Namen des Senats spreche ich Ihnen meine herzlichen Glückwünsche aus. 
 
Es gilt das gesprochene Wort.