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31.10.2013

Ausstellung & neue Räume Greenpeace

Ausstellung & neue Räume Greenpeace

 

 

Sehr geehrte Frau Behrens,
sehr geehrte Frau Grabler,
sehr geehrter Herr Just,
meine Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Einladung, welcher ich sehr gerne nachgekommen bin. Ich freue mich, Sie oder doch etliche von Ihnen heute in Ihrem neuen Zuhause begrüßen zu dürfen.

Es kann für Greenpeace gar keinen besseren Ort geben als die HafenCity in Hamburg. Hier im Elbtorquartier an prominenter Stelle am Magdeburger Hafen und mit dem Maritimen Museum im Kaispeicher B, und ab demnächst der HafenCity Universität, als Nachbarn.

Ich sage das nicht nur deshalb, weil vermutlich die meisten Deutschen, auch in Hamburg, Greenpeace in erster Linie mit eindrucksvoll demonstrativen, gleichzeitig waghalsigen Aktionen auf hoher See in Verbindung bringen. Eine davon hat erst vor wenigen Wochen internationales Aufsehen erregt, leider auch deshalb, weil sie dreißig Aktivistinnen und Aktivisten eine noch anhaltende Untersuchungshaft in Russland eingetragen hat.

Wir alle hoffen, dass sich bald eine Lösung finden lässt und dass ich spreche die anwesenden Aktiven direkt an Ihre Freundinnen und Freunde wieder in Freiheit gelangen.

Meine Damen und Herren,
Greenpeace und die Stadt Hamburg verbindet viel. Die Organisation ist schon lange hier ansässig und die Gemeinnützigkeit, die sie mit Recht genießt, hat sie zum Glück noch nie davon abgehalten, sondern eher darin bestärkt, die Politik auch des hiesigen Senats zu kritisieren, wenn es ihr nötig schien. Klar stellen wir uns der Kritik auch hier und heute.

Dies beides macht eine funktionierende Gesellschaft aus: Einsatz- und Hilfsbereitschaft, bei Greenpeace oft ohne Furcht vor persönlichen Risiken und Konsequenzen. Etwas allgemeiner: sich einmischen und sich kümmern, entschlossen helfen und eindeutig Position beziehen, was sich ja nicht widerspricht, sondern ergänzt. Das ist auch für unsere Stadt wichtig und wir freuen uns, Greenpeace hier in Hamburg zu haben.

Meine Damen und Herren,
wir wissen nicht erst seit der verheerenden Sturmflut von 1962, welches Leid und welchen Schaden Naturgewalten anrichten können. Jene Sturmflut hat sich dauerhaft in das Gedächtnis der Stadt eingegraben. Über 300 Hamburgerinnen und Hamburger haben damals den Tod gefunden.
 
Hamburg nimmt den Küsten- und den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel als eine existentielle Frage für unsere Stadt sehr ernst. Die Warnungen von Klimawissenschaftlern hören wir und wir bereiten uns auf den Klimawandel vor: durch Anpassung des Küsten- und Hochwasserschutzes, will heißen: Verstärkung und, wo es notwendig ist, Erhöhung der Deiche; andererseits durch gebäudebezogenen Hochwasserschutz, wie er besonders in der HafenCity praktiziert wird. Beides wird ergänzt durch stadtklimatische Konzepte, die uns für künftige, wärmere und trockenere Perioden fit machen.

Wir alle wissen, dass wir mit unseren natürlichen Ressourcen schonend umgehen müssen nicht nur, aber natürlich auch deswegen, weil uns Greenpeace daran immer wieder erinnert. Hamburg sieht sich in besonderer Verantwortung beim Klimaschutz. Wir haben dazu jetzt den Masterplan Klimaschutz verabschiedet, mit seinem Aktionsplan bis 2020. Darüber hinaus beschreibt die Vision 2050, wie ein künftiges, Klimaschutz und  wirtschaftliches Wachstum zusammenführendes Hamburg aussehen kann. Nicht von ungefähr ist unsere Metropolregion schon jetzt ein führender Standort auf dem Gebiet der regenerativ erzeugten Energien.

Greenpeace geht mit seinem Umzug mit gutem Beispiel voran und zieht in ein Gebäude ein, das Maßstäbe setzt. Das bestätigen auch der Goldstandard des HafenCity-Umweltzeichens sowie der (DGNB) Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen). Gebäude bestehende und neu gebaute sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg der Energiewende.

Hamburg wird ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen, zum Beispiel mit dem Landstromanschluss von Kreuzfahrtschiffen im Hafen. Damit sind wir Vorreiter in Europa. Durch den Einsatz dieser Technologien können wir die örtlichen Emissionen von Luftschadstoffen drastisch reduzieren. Und Hamburg ist auch auf einem guten Wege, den Schiffsverkehr durch die Bereitstellung des alternativen Schiffskraftstoffes LNG (Flüssig-Erdgas) insgesamt sauberer zu machen. Solche Infrastruktur ist eine Voraussetzung dafür, dass die Schiffseigner in innovative Antriebskonzepte investieren.

Ich wünsche Greenpeace im neuen Gebäude neuen Antrieb und viel Erfolg. Bleiben Sie Hamburg als kritischer Mahner und konstruktiver Impulsgeber treu.

Vielen Dank!

 

Es gilt das gesprochene Wort.