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29.10.2013

Ausstellungseröffnung hit-Technopark

 

 

Sehr geehrter Herr Birkel,
sehr geehrte Künstlerinnen und Künstler,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, die Ausstellung zum Thema Kunst verbindet Ethik und Innovationen im hit-Technologiezentrum gemeinsam mit Ihnen zu eröffnen.

Die Kunst, hat Paul Klee einmal gesagt, gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Wer sich die Arbeiten hier ansieht, wird dem Maler Recht geben. Denn die Arbeiten stellen Fragen, verbinden Denkansätze und machen sie buchstäblich sichtbar. Sie verhelfen uns zu neuen Denkmustern und Perspektiven.

Eine Frage, die die Exponate aufgreifen, könnte zum Beispiel lauten: Müssen Innovationen ethisch eingehegt werden? Oder können Innovationen ihrerseits helfen, ethische Fragen weniger drängend werden zu lassen?

Eine konkrete Antwort darauf gibt der Technologiepark selbst mit der Umweltinitiative hit goes green: Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und umweltverträglicheren Wirtschaftsweise will er mit innovativer Technik binnen weniger Jahre CO2-neutral werden.

Wenn es um innovative Technologien geht, verleiht alleine schon dieser Standort hier Schubkraft: Nicht nur, dass auf dem früheren Werksgelände von Vidal & Sohn bis in die Sechzigerjahre modernste dreirädrige Tempo-Transporter produziert wurden. Auch heute gedeihen hier fortschrittliche Ideen von rund 100 jungen, technologieaffinen Unternehmen. Dabei scheint der Markenname Tempo bis heute fortzuwirken sinnbildlich als Antrieb für Fortschritt.

Gesellschaft und Wirtschaft wandeln sich, und sie tun dies mit steigendem Tempo. Das Tempo aufhalten oder beeinflussen können Unternehmen nicht. Sie können sich aber auf die Geschwindigkeit einstellen und den Wettbewerbsvorteil nutzen, der sich ihnen bietet, vorausgesetzt sie lernen und handeln schneller als die Konkurrenz.

Zum Beispiel dadurch, dass sie ganz im Sinne des heutigen Themas innovativ, kreativ und vorausdenkend sind und dabei auch ethisch verantwortlich handeln nach innen wie nach außen.

Nur durch die ständige Verbesserung von Produkten, Verfahren und Prozessen kann es gelingen, Wettbewerbsvorsprünge insbesondere im internationalen Wettbewerb zu realisieren. Die sind erforderlich, um nachhaltiges Wirtschafts-wachstum und hochwertige Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu generieren. Will unsere Stadt auch in Zukunft ihren im nationalen und internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Lebensstandard sichern, ist sie auf die erfolgreiche Umsetzung von Innovationen angewiesen.

Vor diesem Hintergrund hat der Senat sich in seinem Arbeitsprogramm zum Ziel gesetzt, Hamburg zu einer Innovationshauptstadt für Europa zu entwickeln. Wie uns das gelingen kann, zeigt uns beispielhaft das hit-Technologiezentrum.

Als Gründerzentrum für Absolventen der Technischen Universität Harburg gestartet, beherbergt, berät und vernetzt der Technologie-park auf 27.000 m2 Büro- und Gewerbefläche inzwischen eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen aus dem Technologiebereich.

Nach wie vor ist er eng an die Hochschule angebunden. Das Leistungsspektrum umfasst neben der Vermietung, weiterer Serviceleistungen eben auch Gründungs-, Vertriebs-, Finanzierungs- und Projektberatung, wovon insbesondere junge Unternehmen profitieren. Weil die Unternehmen dank der gemeinsamen Plattform ihr Know-how bündeln und vernetzen können, werden Synergieeffekte ermöglicht, die wieder andere Unternehmen anlocken. Damit trägt das Technologiezentrum in hohem Maße dazu bei, die Innovationsfähigkeit unserer Stadt zu erhöhen und zu sichern.

Meine Damen und Herren,
die Kraft der Innovation treibt die Entwicklung unserer Gesellschaft voran, genährt von der ganz pragmatischem Neugier auf Neues anstelle abstrakter Angst vor Veränderungen. Die Propheten des Verzichts verlieren immer mehr an Boden zugunsten jener, die technologische Innovationen als Lösungen erkennen und vorantreiben.

Selbstverständlich gehört dazu die technologische Folgeabschätzung. Nur erlaubt es der geänderte Blickwinkel, zunächst die Chancen zu erkennen, bevor die Risiken minimiert werden.

Generell darf Fortschritt gerade bei technischen Innovationen nicht von konservativen Prämissen ausgehen, sondern muss progressive Ziele
benennen können, verbunden mit individuell erfahrbarem gesellschaftlichen Fortschritt. Dass das erfolgreich sein kann, zeigt das Beispiel der Entwicklung der Städte in den vergangenen 150 Jahren.

Wir leben in einer Zeit der wissensbasierten Ökonomie gespeist nicht ausschließlich, aber vor allem aus den urbanen Milieus. Die großen Städte sind seit jeher Geburtsstätten von Innovationen. Hier sammeln sich Vordenker und Richtungsgeber, und hier zeigen sich die gesellschaftlichen Entwicklungen zuerst. In der Stadt entstehen die Lösungen von morgen von umweltfreundlicher Energieversorgung und zukunftsfähiger Verkehrsinfrastruktur über gute Bildungs-, Arbeits- und Wohnangebote bis zum vorausschauenden Umgang mit der demografischen Entwicklung.

Die Smart City des 21. Jahrhunderts öffnet der Gesellschaft als Ganzes neue Türen. Und in den großen Städten bieten insbesondere Technologieparks Rahmenbedingungen für Innovationen deshalb haben wir diesen Aspekt auch im Arbeitsprogramm des Senates explizit aufgegriffen. Denn Technologieparks bieten ein Umfeld,
•    in dem Existenzgründungen aus der Wissenschaft hervorgehen können,    
•    in dem technologieorientierte Unternehmen expandieren können
•    und sie bieten ein Umfeld, das technologie-orientierte Unternehmen anzieht.

Um dieses Potenzial besser zu erschließen, hat die Wirtschaftsbehörde gemeinsam mit den Partnern der InnovationsAllianz Hamburg eine Projektgruppe ins Leben gerufen mit dem Ziel, in den kommenden Jahren an zunächst drei Orten in Altona, Bergedorf und Harburg themenspezifisch ausgerichtete Forschungs- und Innovationsparks zu errichten.

Themenschwerpunkte sind unter anderem die Erneuerbaren Energien und ihre effiziente Nutzung, Netze und Netzintegration, Lasertechnologie, Life-Sciences- und Nanotechnologie sowie Materieforschung. Beteiligt sind ebenfalls die Wissenschaftsbehörde, die Handelskammer Hamburg, die Hamburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung sowie der Bundesverband der deutschen Innovations-, Technologie- und Gründerzentren.

Meine Damen und Herren,
die Menschheit ist mehr als jemals zuvor zu Kreativität und Erfindergeist fähig und ohne die Kraft neuer Ideen bleibt unser Land stehen. Ohne Innovation werden wir keine Wertschöpfung zustande bringen, die unseren Wohlstand sichert.

Wahr ist auch: Was wir heute können, können bald auch alle anderen. Der Vorsprung durch Technik um einen bekannten Slogan zu zitieren bleibt wichtig und gut, wenn Innovationen nicht nur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Erfolg zeitigen, sondern ethisch, ökologisch und sozial nachhaltig sind.

Das Stichwort Energiewende zeigt beispielhaft, wie Innovationen dazu beitragen können, sowohl den Klimawandel zu bremsen als auch für die Unternehmen, die die entsprechende technik liefern, einen klaren Wettbewerbsvorteil und damit eine Wertsteigerung bedeuten können.

Mögen vom hit-Technopark noch viele spannende Ideen und Innovationen ausgehen. Ich wünsche dem Technopark weiterhin viel Erfolg und dieser Ausstellung zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer.

Vielen Dank.

 

Es gilt das gesprochene Wort.