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26.04.2013

Eintrag Bundespräsident Gauck ins Goldene Buch der Stadt Hamburg

Eintrag Bundespräsident Gauck ins Goldene Buch der Stadt Hamburg

 
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, 
sehr geehrte Frau Schadt, 
sehr geehrte Frau Bürgerschaftspräsidentin, 
sehr geehrter Herr Ehrenbürger Seeler, 
sehr geehrte Damen und Herren, 
 
die Leute von Hamburg hat Siegfried Lenz 1968 in seiner satirischen Erzählung gleichen Namens porträtiert. Um sie zu ertappen, um sich von ihnen begeistern zu lassen, muss man sie anders suchen, mit bewaffnetem Auge, mit einem erheblichen Vorrat an leeren Stunden, hat er damals geschrieben und als hilfreiches Accessoire ein Zitat geschliffenes, altmodisches, langstieliges Rumglas empfohlen. Dann merke man gleich: Hamburger sind Leute, die sich selbst für Hamburger halten. 
 
Der Wahlhamburger Siegfried Lenz lebt schon seit mehr als einem halben Jahrhundert bei uns. Er weiß also genau, wovon er spricht. Hamburger zu sein ist nämlich auch wenn man manchmal anderes hört weniger eine Sache des Taufscheins oder des Stammbaums als eine Frage des Zugehörigkeits¬gefühls und der inneren Einstellung: Eine freundliche Aufgeschlossenheit gehört dazu und damit die grundsätzliche Einladung an Neuankömmlinge, es sich hier mit den bereits Eingesessenen gutgehen zu lassen. 
 
Ich freue mich sehr über Ihren heutigen Besuch, Herr Bundespräsident, und von Ihnen, Frau Schadt, ich bin überzeugt, ich spreche für die ganze Stadt, wenn ich sage, dass Hamburg Ihnen beiden mit großer Sympathie und Aufmerksamkeit entgegentritt. 
 
Ich weiß, dass Sie aus privaten Gründen erfreulicherweise oft in Hamburg sind, und wenn Sie sich hier inzwischen ein wenig heimisch fühlen würden, wäre das für uns besonders schön. Zumal Ihre Geburtsstadt Rostock, Herr Bundespräsident, und Hamburg seit Jahrhunderten der Bund der Hanse verbindet. 
 
Eine große Stadt hat viele Facetten, und jeder schätzt andere davon. Siegfried Lenz hat seinerzeit sein Gefühl beschrieben, in Hamburg zu Hause zu sein und aus seiner Sicht die Stille seiner Wohnstraße gelobt, ihre geharkte Abseitigkeit und die Distanz. Auch das macht eine Millionenstadt aus, in der alle Bewohner nach ihrer Façon selig werden können. 
 
Im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg möchte ich Sie herzlich einladen, auch künftig so oft wie möglich hierher zu kommen mit dem Evangelischen Kirchentag kommende Woche steht ja auch schon die nächste Gelegenheit in unser beider Terminkalender. 
 
Dass Sie sich heute in das Goldene Buch unserer Stadt eintragen, ist uns eine Ehre, und als Geschenk der Hamburgerinnen und Hamburger möchte ich Ihnen eine signierte Vorzugsausgabe der Leute von Hamburg von Siegfried Lenz überreichen. 
 
Noch einmal: Herzlich willkommen! 
 
 
Es gilt das gesprochene Wort.