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23.04.2012

Einweihung BLOCKBRÄU

 

Sehr geehrter Herr Block,

Exzellenz,

meine Damen und Herren,

 

dass in Hamburg ein gutes Bier gebraut wird, nicht nur heute, sondern seit Jahrhunderten, das wissen die meisten. Sie haben vorhin schon gehört, was es mit dem Freibier für Freibeuter auf sich hatte. Was am alten Alsterlauf, dem Nikolai- und Dovenfleet begann, wurde zu einem begehrten Gut weit über unsere Grenzen hinaus.

Das Exportbier förderte den Ruf Hamburgs als Brauhaus der Hanse; selbst die Bremer mussten sich anders als im Fußball - irgendwann geschlagen geben. Es gab Zeiten, da stand auf der Liste der Hamburger Exportartikel das Bier auf Platz eins. 

Um die Qualität zu sichern, beschloss der Rat der Stadt damals sogar, die Zahl der Brauereien zu begrenzen. Heute gilt dagegen das Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Deshalb freut es mich, dass nun hier am Hafen ein kleiner, aber feiner Wettbewerber hinzu gekommen ist.

 

Eugen Block gilt in unserer Stadt als hoch engagierter und ehrgeiziger Firmenchef. Aber auch dieser erfolgreiche Unternehmer wird vor mehr als vierzig Jahren, als er das erste Steakhaus in Winterhude eröffnete, nicht im Traum daran gedacht haben, dass er einmal in dieser Premium-Lage ein Lokal und Sudpfannen dieser Größenordnung betreiben würde. Oder doch? Vielleicht erfahren wir es gleich.

 

Dazwischen liegt eine Zeit voller Tatendrang, mit immer neuen Ideen, immer neuen Lokalen, mit einer eigenen Marke und sogar einem 5-Sterne-Hotel. Da erscheint es heute irgendwie logisch, dass diese ganz besondere Hafenwirtschaft hinzukommt. Eine eigene Brauerei hatte Eugen Block einfach noch gefehlt. 

 

Unternehmer, das sagt der Name, sollen und wollen etwas unternehmen. Das sind mir die Liebsten: die, die nicht zugucken und abwarten, sondern anpacken und etwas tun. Hamburg ist groß geworden durch fleißige Unternehmer und Arbeitnehmer. Eugen Block ist einer, der sich nie lange im Wartesaal der Wirtschaft aufgehalten hat, er hat Pläne gemacht und an ihrer Umsetzung gearbeitet.

 

Und wie man aus seinem Unternehmen hört, fordert er von allen dabei den vollen Einsatz und verspricht im Gegenzug einen leistungsorientierten Lohn, Weiterbildung und Aufstiegschancen.

 

Auf Ihrer Firmenhomepage, Herr Block, gefallen mir besonders die Menüpunkte Menü jetzt einmal nicht im kulinarischen Sinn die Punkte Stellenangebote und Ausbildungen. Denn dazu ist die Wirtschaft ja vor allem da: den Menschen Arbeit zu geben und den Wohlstand aller zu mehren. Hamburg soll eine Stadt sein, in der es für gute Arbeit guten Lohn gibt.

 

Übrigens, wenn der leise Spott erlaubt ist: Die  Fach- und Führungskräfte für dieses Lokal wurden in einem so genannten Mitarbeiter-Casting gewonnen. Dann habe ich gelesen, dass noch Foodrunner, männlich / weiblich gesucht werden - ich nehme mal an, dass damit der ehrenwerte Beruf eines Kellners oder einer Kellnerin gemeint sein soll. Wir können ja Englisch und ich interpretiere wohl richtig: Der Service soll schnell sein und auch sonst werden hohe Ansprüche an das Personal gestellt.

 

Was den Einsatz der Küche und des Personals am heutigen Abend betrifft, kann ich nur sagen: Für diese Leistung schon mal ein großes Dankeschön an alle, die hier fleißig sind. Auch Ihnen wünsche ich alles Gute am neuen Arbeitsplatz.

 

Es klang schon an: Dieses Braulokal liegt an einer für die Stadt Hamburg bedeutenden Ecke. Der Pegelturm markiert das Zentrum der Landungsbrücken, wo sich schon immer die Wege der Menschen gekreuzt haben. Hier vor dieser Tür schlägt der Puls des Hafens, also auch der Puls der Stadt. Das andere Ende dieser Meile bildet ein weiteres Wahrzeichen: der Alte Elbtunnel.

 

Vor hundert Jahren eröffnet, galt er als eines der großartigsten Bauwerke Europas, als Meisterleistung der Architektur und Ingenieurskunst. Wer also hier seine Adresse nimmt, der geht eine hohe Verpflichtung ein. Und auch deshalb achtet die Stadt sehr genau darauf, was sich hier entwickelt. Die Qualität muss stimmen.

 

Die Elbe als Hamburgs Lebensader diente schon immer dem Broterwerb früher hätte man sagen können: Fisch-erwerb. Heute fördern wir die Hafenwirtschaft und halten die Elbe schiffbar auch für die großen Containertransporte. Wir entwickeln die Stadtteile entlang der Elbe. Und Viele arbeiten daran, die touristische und gastronomische Qualität an der Wasserkante weiter zu heben. Das Ergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen. In zehn Jahren wuchs der Umsatz aus dem Tourismus von 2,7 auf 7,4 Milliarden Euro.

 

Das Bier ist heute nicht mehr unser größter Exportschlager. Aber der Tourismus zählt zu den drei umsatzstärksten Branchen. Und weil dies häufig mittelständisch ge¬prägte Betriebe sind, sorgt das nicht nur für gute Geschäfte, sondern für Arbeitsplätze, die fest an den Standort gebunden sind.

 

Die Stadt hat das erkannt und leistet ihren Beitrag, um unternehmerische Initiativen zu unterstützen. Sie schuf übrigens bereits vor 260 Jahren eine ziemlich wichtige Voraussetzung für den Wohlstand der Brauer und Wirte, indem sie die damals übliche Festsetzung der Bierpreise aufgehoben hat. Dies nur als Hinweis an diejenigen, die hin und wieder die heute gültigen Spielregeln im Gastgewerbe infrage stellen.

 

Kontrollen und Verabredungen haben ihren Sinn der Bierpreis aber, das verspreche ich Ihnen, wird auch weiterhin kein Thema der Senatssitzungen sein.

 

Ich bin gespannt auf Ihr Bier, Herr Block, und gratuliere Ihnen und Ihrer Familie zu dieser Investition. Mein Dank gilt auch allen, die seitens der Stadt und der Baufirmen daran beteiligt waren. Ich wünsche diesem ganz besonderen Brauhaus immer genug Hopfen, Malz und gut gelaunte Gäste!

 
 
Es gilt das gesprochene Wort.