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26.09.2012

Einweihung Harburger Rathausforum

 
Sehr geehrter Herr Völsch,
sehr geehrter Herr Tants,
sehr geehrter Herr Kitzmann,
sehr geehrte Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft,
sehr geehrte Damen und Herren,
 
mit dem neuen Rathausforum zeigt Harburg nicht nur, dass es sich den Herausforderungen der heutigen Zeit stellt. Es lässt das übrige Hamburg in puncto moderner Verwaltungsarchitektur beinahe alt aussehen im Wortsinne, versteht sich. 
 
Wir eröffnen heute ein Gebäude mitten im Herzen Harburgs, das offen, übersichtlich, funktionell, transparent und nachhaltig dasteht. Kurzum: ein Gebäude, das Harburg auf dem Weg zu einer modernen bürgerfreundlichen Verwaltung einen gewaltigen Schritt voranbringt. 
 
Der Neubau ist für Harburg so bedeutend, als hätte man ein weiteres Rathaus gebaut. Zumal die letzte große Eröffnung eines Verwaltungsgebäudes von diesem Ausmaß schon eine ganze Weile zurückliegt. 
 
Harburgs Oberbürgermeister Ludowieg hat am 15. Oktober 1892 also fast auf den Tag genau vor 120 Jahren auf dem Platz des zugeschütteten Walkmühlenteichs das heutige Rathaus eingeweiht. Schon damals stellte man sich auf die Bedürfnisse einer wachsenden Stadt ein. Auf die Bedürfnisse von gut 40 000 Harburgerinnen und Harburgern. 
 
Anders als heutzutage mauerte man seinerzeit in den Grundstein ganze Aktenberge ein: Eingemauert wurden zum Beispiel das Adressbuch der Stadt Harburg von 1889, Berichte des Magistrats und der Handelskammer, ein Exemplar der Lokalzeitung und Bilder mit Stadtansichten. Dazu wurden Fotografien aller Magistratspersonen, Bürgervorsteher, städtischer Beamter und Angestellten gelegt. Aber auch Fotos und ein Verzeichnis sämtlicher am Bau beteiligter Handwerker und Arbeiter. 
 
Auch wenn es beim Rathausforum keinen Grundstein gibt, der detailliert jede und jeden der vielen für den Neubau Verantwortlichen würdigt, schmälert dies natürlich keinesfalls deren Leistung. Lassen Sie mich an dieser Stelle meine Anerkennung dafür zum Ausdruck bringen. 
 
Zunächst für die Leistung der städtischen Immobiliengesellschaft Sprinkenhof AG, des Hamburger Büros Kitzmann Architekten und der Firma Riedel Bau. Ebenso möchte ich aber auch meine Wertschätzung äußern für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dem Anspruch an eine moderne Verwaltung voll und ganz gerecht werden. Was ist die beste Technik, die schönste Ausstattung und das modernste Gebäude ohne diejenigen, die es mit Leben füllen? 
 
Meine Damen und Herren,
 
jeder Stadtteil in Hamburg hat seine eigene Geschichte und Bauten, die ihm ein Gesicht geben. Mit den Jahren, die vergehen, verändert sich auch die Architektur, im Idealfall zum Positiven. Das ist gerade in Harburg an vielen Stellen sichtbar. Wer offenen Auges hier durchgeht, der kann sehen, dass der Stadtteil längst in der Zukunft angekommen ist. 
 
Und das nicht nur als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Sondern auch dank seiner innovativen Bauten. 
 
  • Ich spreche von dem gerade eingeweihten Hauptgebäude der TU in der alten Pionierkaserne. 
  • Ich spreche von den modernen Bürobauten neben alten, teils sanierten Speicherbauten im sogenannten Channel. Wie auch dem maritimen Wohnprojekt auf der Schlossinsel ein paar Meter weiter. 
  • Und ich spreche natürlich vom Rathausforum. 
 
Sie alle prägen das moderne unverwechselbare Gesicht Harburgs. Sie alle symbolisieren die Aufbruchsstimmung, die in Harburg herrscht. 
 
Das Rathausforum mit seinen 6.900 m² Bürofläche ist das Aushängeschild für eine moderne, bürgernahe, selbstbewusste und kostensparende Verwaltung. Und es wirbt für einen attraktiven Standort, als der sich Harburg im Wettbewerb mit anderen gut positioniert.
 
Meine Damen und Herren,
 
der berühmte römische Architekt Marcus Vitruvius Pollio hat im 1. Jahrhundert vor Christus drei Dinge benannt, die die Seele guter Architektur zusammenhält: Firmitas, Utilitas und Venustas: also erstens Festigkeit, zweitens Praktikabilität und drittens Schönheit. 
 
Auf Punkt 1, die Festigkeit, können wir mit gutem Gewissen vertrauen: Wo sich vor 24 Monaten noch eine große, leere, staubige Baufläche erstreckte, haben inzwischen 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festen Boden unter den Füßen. 
 
Was Punkt 2, die Praktikabilität, betrifft: Waren bislang für bestimmte Bürgeranliegen Dienststellen an verschiedenen Orten aufzusuchen, so sind diese nun in einem Gebäude versammelt. Das ist praktisch und zeitsparend für Mitarbeiter und Kunden.
 
Und Punkt drei, die Schönheit, hat sich hier ebenfalls erfüllt, auch wenn diese bekanntlich immer im Auge des Betrachters liegt. Ich persönlich halte den Bau für gelungen: klare Linien, klare Formensprache, zeitlos-modern.
 
Lassen Sie mich zur Seele guter Architektur noch einen vierten wichtigen Punkt hinzuzufügen, der im 1. Jahrhundert vor Christus noch kein Thema war: die Nachhaltigkeit. 
 
Auch in diesem Punkt ist der Neubau gelungen: Das Rathausforum wird eine ressourcenschonende, effiziente Energienutzung gewährleisten und für niedrige Betriebskosten sorgen, was letztlich allen in Hamburg zugutekommt.
 
Den Harburgerinnen und Harburgern aber darf ich besonders zur Eröffnung gratulieren. Und den Mitarbeitern im Haus wünsche ich, dass Sie aus dem neuen Arbeitsumfeld Kraft und Motivation für Ihre Tätigkeit schöpfen können.
 
Hamburgs Zukunft liegt im Süden. Das hat Hamburgs früherer Erster Bürgermeister Herbert Weichmann schon 1969 gesagt und damit die Weichen gestellt für eine Entwicklung Harburgs, wie sie derzeit überall sichtbar ist. 
 
Dafür ist auch das neue Rathausforum ein wichtiges Signal. 
 
Vielen Dank.
 
 
Es gilt das gesprochene Wort.