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16.11.2012

Empfang der Konsulatsgruppe Iberoamerikas und der Karibik

Empfang der Konsulatsgruppe Iberoamerikas und der Karibik

 

Sehr geehrter Herr Generalkonsul Fernández Salorio,

sehr geehrter Herr Doyen,

sehr geehrte Leiterinnen und Leiter der konsularischen Vertretungen,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

es ist mir eine große Freude, Sie hier im Atlantic Hotel Kempinski zu begrüßen.

 

Unsere Beziehungen zu den lateinamerikanischen und karibischen Ländern noch intensiver zu gestalten, ist ein erklärter Schwerpunkt des Hamburger Senats. Und ebenso mit unseren Beinahe-Nachbarn Spanien und Portugal, die im Reigen von 19 farbenfrohen Flaggen auf der Einladung Europa vertreten. 

 

Gerade in der jetzigen Jahreszeit schweifen unsere Gedanken ja gern an karibische Strände, säßen wir gern bei einem Cortado in Spanien. 21,4 Grad heute an der Guadalquivir-Mündung. Oder wir lauschen brasilianischen Rhythmen, das können wir ja auch in Hamburg tun.  

 

 

Lateinamerika und die Karibik scheinen vordergründig von Hamburg klimatisch, geographisch und kulturell sehr weit entfernt zu sein. Sie alle wissen am besten, was davon Klischees sind und wo vielleicht ein Fünkchen Wahrheit ist.

 

Erst recht wissen Sie, dass zwischen Hamburg und den Staaten Lateinamerikas, der Karibik und der iberischen Halbinsel schon seit Jahrzehnten eine besondere Beziehung besteht. Nicht nur Handel und Wirtschaft, sondern auch freundschaftlicher Austausch prägen die lange Partnerschaft.

 

Vermutlich ist unser Rathaus nicht weit von hier eines der wenigen außerhalb Lateinamerikas, in dem eine Büste von Simón Bolívar steht, gestiftet vor vielen Jahrzehnten von den Generalkonsulaten der Länder Südamerikas. Die Eintragungen in das Goldene Buch der Stadt finden buchstäblich unter den Augen des Befreiers Lateinamerikas statt.  

 

Die Menge gemeinsamer Projekte steigt jedes Jahr. Zahlreiche Vereine, Verbände und Wirtschafts-förderungsgesellschaften in Hamburg unterstützen diesen Trend und bieten so eine wichtige Plattform des Dialogs für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft. 

 

Erwähnen möchte ich den Lateinamerika-Verein (LAV), die EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung (EU-LAC), ferner das German Institute of Global and Area Studies (GIGA), das Instituto Cervantes, aber auch viele kleinere sehr wichtige Akteure und Projekte. 

 

Mit ihrer Unterstützung haben allein in diesem Jahr schon viele gemeinsame Veranstaltungen stattgefunden, so zum Beispiel das Treffen der Botschafter der Gruppe Latein-amerikanischer und Karibischer Staaten am 11. Oktober in der Landesvertretung in Berlin. Und wir konnten zahlreiche Besucher und Delegationen aus Iberoamerika und der Karibik empfangen. 

 

Meine Damen und Herren,

das neue Lateinamerikakonzept der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 und die  Strategische Partnerschaft aus dem Jahr 1999 zwischen EU und LAK, die alle Länder der EU, Lateinamerikas und der Karibik umfasst, spielen ebenfalls eine starke Rolle und das ist gut so, weil es dem wachsenden wirtschaftlichen und politischen Gewicht dieser Region gerecht wird und die Bedeutung einer intensiven Partnerschaft zu Lateinamerika unterstreicht.

 

 

Im vorigen Jahr ist Hamburg zum Standort für die EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung ausgewählt worden. Das hat uns außerordentlich gefreut und wir verstehen es als Verpflichtung. 

Zum einen tragen vor allem die verschiedenen 

bi- und multilateralen Freihandelsabkommen zwischen den Staaten der EU und Lateinamerika dazu bei, dass die Regionen in kultureller und vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht zusammenwachsen. 

 

Zum anderen verbindet Hamburg und Lateinamerika aber nicht nur eine wirtschaftliche und institutionelle, sondern auch eine starke Verknüpfung auf der bürgerschaftlichen Ebene. Die lateinamerikanische Community hat eine starke Präsenz in der Hansestadt und organisiert sich in zahlreichen Netzwerken. 

 

Über 15.000 Spanisch und Portugiesisch Sprachige leben in der Hamburger Metropolregion und bereichern die Stadt in vielerlei Hinsicht. 

Dies zeigt sich auch in der kulturellen, musikalischen, künstlerischen und kulinarischen Vielfalt. Wer noch nie in der Gegend zwischen Baumwall, Landungsbrücken und Michel in einem der zahlreichen Lokale ein Länderspiel zwischen Portugal und Spanien am Großbildschirm miterlebt hat, hat als Hamburger Nachholbedarf! In unserer Stadt leben allein über 1.300 brasilianische Staatsbürger und annähernd 10.000 Portugiesen.

 

Und eine ganz besonders feste Verbindung oder sollte ich sagen: eine eher schwankende Verbindung? besteht zwischen Hamburg und der Lateinamerika-Karibik Region: das Wasser. Dieses Element nimmt im Hamburger Stadtbild eine zentrale Rolle ein, ist aber auch die wichtigste Verbindung nach Lateinamerika und der Karibik: durch den Hamburger Hafen. 

 

Der stellte schon im 19. Jahrhundert den entscheidenden Dreh- und Angelpunkt der deutschen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit den Staaten Ihrer Region dar. Zugleich war der Hamburger Hafen der wichtigste Auswanderungshafen in Richtung Südamerika in dieser Zeit. 

 

Heute ist Hamburg mit über 900 Häfen in 174 Ländern durch Schifffahrtslinien verbunden und hier werden über 100 Millionen Tonnen Seegüter jährlich umgeschlagen. 

 

Abseits des Hafens ist Hamburg ein internationales Industriezentrum mit bedeutenden Zukunftsbranchen. 

 

Meine Damen und Herren,

derzeit gibt es die Idee vielleicht ist es auch schon mehr als eine Idee dass Argentinien Partnerland des 825. Hamburger Hafengeburtstags im Jahr 2014 sein könnte. Um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage im selben Jahr möchte sich Hamburg bewerben. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung!

 

Schon vorher hoffe ich meinerseits im kommenden April eine Lateinamerika-Reise antreten zu können.

 

Bis dahin zähle ich weiterhin auf die exzellenten Kenntnisse, Verbindungen und auf das große Engagement, mit dem Sie alle so erfolgreich daran arbeiten, die Bürger hier im Bereich rund um Hamburg praktisch zu unterstützen. 

 

Ich weiß aus vielen Begegnungen, wie aktiv Sie sind. Egal ob als hauptamtliche Generalkonsuln und damit Gäste in der Stadt, oder ehrenamtliche Honorarkonsuln und Hamburger mit besonderer Beziehung zu einem Land:

 

Sie sorgen täglich dafür, dass Hamburg, Portugal, Spanien, die Karibik, ganz Lateinamerika enger zusammenwachsen. Danke, weiter so!

 

Es gilt das gesprochene Wort.