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31.03.2012

Eröffnung Blauer Ball

Eröffnung Blauer Ball

Sehr geehrte Frau Ehnert,

sehr geehrter Herr Ehnert,

sehr geehrte Frau Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

der Blaue Ball das klingt zuerst nach Spiel, nach unbeschwertem Spaß, den Kinder überall auf der Welt mit diesem wahrscheinlich beliebtesten Spielzeug haben.

 

Und dann ist ein Ball so wie am heutigen Abend natürlich auch ein Vergnügen für Erwachsene. Und ein gesellschaftliches Ereignis. Ich finde, dass die doppelte Bedeutung des Wortes sehr schön, sehr passend zu dem ernsthaften Hintergrund dieses Festes hinleitet.

 

Feiern und Spenden, frei nach diesem Motto findet seit 1998 in Hamburg der Blaue Ball statt. Er nimmt mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungskalender unserer Stadt ein. Stets sind die Karten schon lange im Voraus ausverkauft.

 

Ich freue mich, in diesem Jahr den Jubiläumsball den fünfzehnten eröffnen zu können.

 

Wir feiern und spenden für Kinder, denen es im Moment sehr schlecht geht. Mädchen und Jungen, die gerade eine Krebsdiagnose erhalten haben. Kinder, die eine anstrengende Chemotherapie durchmachen. Und solche, die diese schmerzlichen Erfahrungen gerade hinter sich gebracht haben und versuchen, in ihren Alltag zurückzufinden.

 

Die Spenden, die dabei jedes Jahr zusammenkommen, sind mittlerweile eine verlässliche Größe, mit der die Kinderkrebsstation des Universitäts-Klinikums Eppendorf rechnen kann.

 

Mit diesem Geld werden medizinische Geräte finanziert, Familien betreut; es kommt einem neuen Forschungslabor und der neuen Kinderklinik des UKE zugute.

 

Für dieses unermüdliche Engagement haben die Eheleute Ehnert vor einigen Jahren zu Recht das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.

 

Auch ich möchte Ihnen herzlich danken für das, was Sie für verschiedene Projekte leisten wahrlich nicht nur an einem Abend im Jahr, sondern das ganze Jahr über.

 

Meine Damen und Herren,

Leid und Schmerz sind für Kinder und Erwachsene schwer zu ertragen. Gleichwohl ist unser Gerechtigkeitssinn noch empfindlicher gestört, wenn Kinder schwer erkranken. Kindheit soll sorglos sein, frei von Ängsten, von Todesängsten ganz bestimmt.

 

Wie sehr es uns erschüttert, wenn eine schwere Krankheit die Aussicht eines Kindes auf ein langes Leben in Frage stellt, zeigt ein irischer Sinnspruch:

 

Es gibt keine Seelenangst, bis man Kinder hat.

 

Kinder, die lebensbedrohlich erkranken, verdienen die bestmögliche Behandlung, die modernsten Medikamente, die meiste Zuwendung und so viel Normalität wie möglich.

 

All dies versuchen Sie, Frau und Herr Ehnert, mit Ihrem Engagement für die Patientinnen und Patienten der Kinderkrebsstation am UKE zu fördern.

 

Ärztinnen und Ärzte, die schwer erkrankte Kinder behandeln, verdienen wiederum Zugriff auf die bestmöglichen Therapien.

 

In diesem Zusammenhang haben die Kinderonkologen bereits Vorbildliches geleistet durch ein zentrales deutsches Kinderkrebsregister. Darin erfassen sie seit Jahren systematisch alle eingesetzten Therapien und beobachten kontinuierlich die Krankheitsverläufe. Auch dadurch wurde die Prognose der kleinen Patientinnen und Patienten deutlich gebessert.

 

 

Ähnliches wollen wir auch für erwachsene Krebspatienten erreichen. So arbeitet der Senat derzeit daran, das epidemiologische Krebsregister Hamburgs zu einem klinischen Krebsregister auszubauen.

 

Ein epidemiologisches Krebsregister haben wir in Hamburg schon seit 1926. Es ist das älteste Deutschlands und hat sich als überaus hilfreich und erfolgreich erwiesen. Es gibt darüber Auskunft, wo in der Stadt welche Krebsarten am häufigsten auftreten, bei welcher Altersgruppe und bei welchem Geschlecht.

 

Ein flächendeckendes klinisches Krebsregister sagt Ärztinnen und Ärzten aber darüber hinaus, wie Krebserkrankungen verlaufen und welche Therapien bei welcher Patientengruppe am besten anschlagen.

 

Ich weiß, dass viele engagierte Medizinerinnen und Mediziner in der Metropolregion sehr auf dieses klinische Register warten. 

 

Denn es wird sie in die Lage versetzen, mit vergleichbaren Informationen über Einrichtungsgrenzen hinweg Verbesserungen für die Patientinnen  und Patienten zu erreichen.

 

Das klinische Krebsregister kommt - noch in dieser Legislaturperiode. Bis Mitte des Jahres wollen wir uns mit den Krankenkassen über Möglichkeiten einer dauerhaften Finanzierung verständigen.

 

Der Erfolg des Kinderkrebsregisters ist Ermutigung und Ansporn zugleich. Es dürfte einen erheblichen Anteil an der guten Prognose junger Krebserkrankter haben: 80 Prozent der in Deutschland an Krebs erkrankten Kinder überleben.

 

Sorgen wir dafür, dass auch erwachsene Krebspatienten von einem klinischen Register profitieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass Erwachsene sozusagen von Kindern lernen.

 

Heute Abend wünsche ich uns einen stimmungsvollen Ball und Ihnen, Frau und Herr Ehnert, eine erfolgreiche Spendenaktion.

 

Schönen Dank.



 

Es gilt das gesprochene Wort.