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18.06.2012

Eröffnung der BRÜCKE - Ökumenisches Forum HafenCity

 

Sehr geehrte Frau Bischöfin,

sehr geehrter Herr Erzbischof,

sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

herzlichen Dank für Ihre Einladung. Ich freue mich sehr, aus dem heutigen Anlass hier in der neuen Ökumenischen Kapelle dabei zu sein.

 

Mir gefällt die Architektur und Anmutung des Gebäudes, und der Standort da sind wir uns wahrscheinlich einig könnte kaum ein besser geeigneter sein. Der Entwurf des Gebäudes, in dem wir uns befinden, von Professor Wolfgang Lorch weist mit seiner Fassade einerseits auf die mittelalterliche Kirchenarchitektur hin und andererseits auf die skulpturale Backsteinbauweise, die für Hamburg so typisch ist. Was kann man sich mehr wünschen? 

 

Seit Beginn unseres noch jungen Jahrhunderts ist die Senatskanzlei mit den Kirchen intensiv im Gespräch über das Konzept eines Ökumenischen Forums in der HafenCity.

 

Man glaubt es ja heute kaum, dass die virtuelle Geburtsstunde der HafenCity erst fünfzehn Jahre zurückliegt, aber so war es, denn 1997 hat der damalige Bürgermeister Dr. Henning Voscherau diese Pläne öffentlich gemacht. Praktisch zeitgleich haben sich die Kirchen in Hamburg entschlossen, in diesem neu entstehenden Stadtteil einen gemeinsamen Ort zu entwickeln.

 

Sie haben es damals als ihr Ziel gesehen, mit einem erkennbaren Zeichen als Kirchen in der HafenCity  präsent zu sein.

 

Ein erkennbares Zeichen, das kein ausschließlich symbolisches sein sollte, sondern ein Ort, ein Treffpunkt, ein Forum. Einen Ort galt es zu schaffen, an dem diejenigen, die hier wohnen und arbeiten, aber auch die Vielen, die als Gäste und Touristen kommen, Einkehr finden können.

Dazu lädt eine Kapelle ein: innezuhalten, Stille auf sich wirken zu lassen, sich mit sich selbst zu orientieren. Dem Gläubigen gibt sie die Möglichkeit, mit Gott zu sprechen. 

 

Und weil das alltäglich Praktische dazu nicht im Widerspruch steht, gibt es hier natürlich Informationen über die vielen hundert christlichen Gemeinden und Einrichtungen in der Stadt zu ihren Gottesdiensten und Kirchenkonzerten, zu ihren Vorträgen und Ausstellungen.

 

Kirche lädt, wenn ich sie richtig verstehe, unter anderem zu einem freundlichen und geschwisterlichen Umgang miteinander ein.

 

Offenheit gegenüber anderen Konfessionen, Weltanschauungen, Religionen, Kulturen ist für ein harmonisches Zusammenleben unverzichtbar. Das weiß und beherzigt eine große Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger.

 

Ökumene scheint mir wenn Sie mir einen weltlichen Umgang mit dem Begriff verzeihen ein Stichwort zu sein, das Vieles subsumiert, was uns in der Ankunftsstadt Hamburg vorschwebt, die eine Stadt des harmonischen Zusammenlebens, der Hoffnung, des Optimismus sein soll.

 

Die Bitte der Kirchen um Unterstützung der Stadt für ihre Idee, für ihr ökumenisches Projekt konnte auf gar nichts anderes stoßen als Begeisterung und es freut mich sehr, dass sich ein geeignetes  Grundstück in der HafenCity gefunden hat, das die Stadt ihnen zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen konnte.

 

Nämlich dieses hier an der Shanghaiallee, das  sich im Sondervermögen der Freien und Hansestadt Hamburg befand und im Jahr 2009 der evangelisch-lutherischen Kirche ich sage es bürokratisch korrekt: anhand gegeben wurde.

 

Bereits 2002 hatten insgesamt 17 verschiedene Kirchen den Verein Brücke Ökumenisches Forum HafenCity gegründet. Mittlerweile sind 19 Hamburger Kirchen an dem Projekt beteiligt und haben die Idee des Ökumenischen Forums gemeinsam verwirklicht.

 

Im September hat das Richtfest stattgefunden und besonders erwähnenswert finde ich, dass abgesehen von den verschiedenen Funktionsbereichen in den Obergeschossen der Laurentiuskonvent jetzt endlich seine endgültige Heimat in Hamburg finden, und dass er gemeinsam mit anderen eine ökumenische Hausgemeinschaft bilden wird. Diese WG wird aus verschiedener Generationen und Lebensformen bestehen. 

 

Meine Damen und Herren,

im geografischen Sinn bezeichnet das Wort Ökumene den ständig besiedelten und landwirtschaftlich nutzbaren Teil der Erdoberfläche im Gegensatz zur Anökumene, von der sie durch Trocken-, Höhen- und Kältegrenzen getrennt ist.

 

Landwirtschaft dominiert in Hamburg nur in den Außenbezirken, aber zum nutzbaren Teil der Erde gehört unsere Stadt aus voller Überzeugung und ich bin begeistert, dass die Kirchen gerade hier in der HafenCity so ein symbolisch überzeugendes und praktisch nutzbares Zeichen setzen.

 

Ich wünsche diesem Haus jede Menge Leben und allen, die hier ein und aus gehen, eine gute Zukunft. 

 

Vielen Dank.

 

 

Es gilt das gesprochene Wort.