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13.06.2012

Interview mit der Dorf-Stadt-Zeitung Zeitung für den Hamburger Westen

Interview mit der Dorf-Stadt-Zeitung Zeitung für den Hamburger Westen


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Scholz, auf welche Leistung für Hamburgs äußersten Westen - zwischen Blankenese und Rissen - sind Sie nach Ihrem ersten Amtsjahr besonders stolz?

Scholz: Na ja, stolz ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Schon gar nicht für einen Hanseaten. Ich bin der Meinung, dass der Senat seit dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr ganz ordentlich gearbeitet hat. Und das kann man auch im Hamburger Westen sehen. Ich denke zum Beispiel an das große Thema Wohnungsbau. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 6000 Wohnungen pro Jahr zu bauen. Und es wird gebaut. In der ganzen Stadt.
 
Den Wohnungsbau haben Sie - mit Unterstützung von Bezirken, Bauherren und Genossenschaften - auf den Weg gebracht. Warum liegt dann das Neubaugebiet hinterm Klinikum in Rissen noch brach? Wo bleiben - nach einem Jahrzehnt voller Planungen - die Bagger?
Scholz: Ich habe mich danach erkundigt. Auf jeden Fall scheint es hier endlich voranzugehen. Ein Jahrzehnt lang wurde als Voraussetzung für das neue Wohngebiet Suurheid der Bau einer neuen Brücke über die S-Bahn gefordert. Das ist offensichtlich viel schwieriger als gedacht. Jetzt soll der Bahnübergang Sieversstücken verbessert werden. Und damit sollten dann die Weichen für Suurheid richtig gestellt sein. Dort sollen bis zu 250 Wohnungen entstehen auch für Familien. 
 
Der Einzelhandel in den "Zentren" von Blankenese, Iserbrook, Sülldorf und Rissen sucht nach neuen Impulsen. Hohe Mieten, Parkplatznöte, Leerstände, gleichartige Geschäfte, unattraktive Architektur, sowie eine geringe Zusammenarbeit der Ladeninhaber seien Auslöser dafür. Möchten Sie, aus der fernen City heraus, etwas anstoßen?
Scholz: Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, ein Business Improvement District (BID) einzurichten - also eine Partnerschaft, in der Grundstückseigentümer auch Geschäfte und Unternehmen - auf weitgehend freiwilliger Basis für eine Verbesserung des Umfelds sorgen. Zum Beispiel für mehr Sauberkeit. Bisher so wurde mir berichtet - haben sich die Grundeigentümer im Rissener Zentrum nicht für die Gründung eines BID entscheiden können. Das Bezirksamt bietet aber weiterhin Rat und Unterstützung an.
 
Am Stadtrand entwickelt sich ein Fall von "Sankt-Florian": Im Sandmoorweg und im Tinsdaler Heideweg möchten einzelne Anwohner den Verkehr ausbremsen - umleiten auf die Mitte von Rissen und nach Wedel. Begründet mit Gefahr für Kinder und seltenen Unfällen. Gedanken an steigende Grundstückswerte und noch mehr Ruhe äußern die Initiatoren weniger öffentlich. Die Umverteilung würde den - ohnehin stärker belasteten - Anliegern der Bundesstraße, des Canyons, im Dorfkern und den Nachbarn in Wedel, mehr Lärm und Staus auflasten. Kennt das Rathaus die Lösung?
Scholz: Das Rathaus muss hier keine Lösungen vorgeben. Denn in erster Linie ist das eine Angelegenheit des Bezirks, und der regelt das in seiner Verantwortung. Danach bleibt die B 431 Hauptverkehrsader, während der Tinsdaler Heideweg und der Sandmoorweg Nebenadern sind. Bezirksamt Altona und Polizei beschäftigen sich damit, wie die Verkehrsführung aussehen soll und welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sinnvoll sind. Für den Sandmoorweg soll eine Öffentlichkeitsveranstaltung noch vor der Sommerpause geplant sein. Ich gehe davon aus, dass dort nach einer Lösung gesucht wird. Auch für den Tinsdaler Heideweg gibt es Überlegungen, wie man den Wünschen der Anlieger entgegen kommen kann.