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22.05.2013

Eröffnungsfeier Bildungszentrum Tor zur Welt

Eröffnungsfeier Bildungszentrum Tor zur Welt

 

Sehr geehrter Herr Schreiber,

sehr geehrter Herr Hellweg,

sehr geehrter Herr Rowohlt,

liebe Schülerinnen und Schüler,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

heute stoßen wir ein Tor auf buchstäblich ein Tor zur Welt, das vielen Hamburgerinnen und Hamburgern einen weiten Horizont eröffnen und die bessere Teilhabe an der Gesellschaft bieten soll ein Tor, das gewährleistet, dass allen, die hindurchgehen, die Welt offen steht. 

 

Das Tor zur Welt ist ein zentraler Begriff unseres Hamburgischen Selbstbildes. Es steht traditionell für die günstige Lage unserer Stadt als Umschlag-platz für den nationalen und internationalen Handel und ebenso für die dadurch über Jahrhunderte gewachsene hanseatische Weltoffenheit; für eine freiheitliche und tolerante Einstellung zum Fremden und überhaupt für ein waches Interesse an allem, was die Welt zu bieten hat. 

 

Darauf sind wir Hamburgerinnen und Hamburger seit jeher ein bisschen stolz aber nicht um uns selbstzufrieden darauf auszuruhen, sondern im Sinn einer steten Verpflichtung, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. 

 

Beim Tor zur Welt haben Viele auch das Stadtwappen im Sinn. Dessen geöffnete Tore betonen die Durchlässigkeit für Waren ebenso wie für Köpfe, Ideen und Lebenswege. In Hamburg und nicht zuletzt hier in Wilhelmsburg wird in besonderem Maße die kulturelle Vielfalt einer Millionenmetropole gelebt, die Frauen und Männern von überallher Perspektiven aufzeigen will. Einer Stadt, die auch gewillt und bereit ist, sie als lebenswerte Heimat herzlich aufzunehmen und gute Chancen zu bieten bis hin zur Einbürgerung. 

 

Die Schulbildung insbesondere der Jüngeren hat dabei eine entscheidende Funktion. Gute Bildung eröffnet schon von Kindesbeinen an den Zugang zur Welt, und zwar je früher, desto besser. Schulen sind dazu da, junge Leute zu fördern und fordern, ihre Stärken zu erkennen und zu entwickeln. Für sehr gelungen halte ich deshalb auch die Namensgebung für den neuen Ankerplatz, eine Idee, die hier vor Ort entstanden ist. Der Anker verbindet den Symbolwert der Hoffnung und Zuversicht mit dem der Heimat, des Ankommens und Festmachens. So soll Hamburg, soll das Wilhelmsburger Tor zur Welt ein sicherer Heimathafen sein, und zugleich der Ausgangs-punkt für Erkundungsfahrten und Entdeckungs-reisen. 

 

Mit dem zunehmenden Wohnraumbedarf der wachsenden Stadt wird Wilhelmsburg immer bedeutsamer für ganz Hamburg. Dieses neue, hochmoderne Bildungszentrum hat die besten Voraussetzungen, für die Entwicklung der Elbinseln eine Schlüsselrolle als Schrittmacher, als Dreh- und Angelpunkt einzunehmen. 

 

Auch das Investitionsvolumen ist beträchtlich: 60 Millionen Euro für diesen Neubau und die gleichzeitige Sanierung des Helmut-Schmidt-Gymnasiums. Dieses Geld ist als Investition in die Bildung und Ausbildung gut angelegt. Es ist das, was man auf dem Finanzmarkt bekanntlich nur schwer findet: eine langfristige und sichere Anlage, noch dazu mit besten Renditeaussichten. Anders ausgedrückt: Hier beginnt ein wichtiges Stück Zukunft unserer Stadt. 

 

Unser Ziel ist es, dass in Hamburg alle Jugendlichen nach der Schule entweder eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen können. Niemand soll zurückbleiben: Das kulturelle Minimum an Qualifikation soll der Hauptschul-abschluss sein, und wer ihn aus welchen Gründen auch immer nicht geschafft hat, soll jederzeit nicht nur eine Pflicht, sondern auch die Möglichkeit haben, das nachzuholen. Keine und keiner soll künftig durch die Maschen des Bildungsnetzes fallen. 

 

Auf der anderen Seite halten wir die Tore unseres Bildungssystems für alle offen. Das heißt: gleiche Chancen für jeden, unabhängig von Herkunft, Hintergrund und Geldbeutel. 

 

Als Rahmen dafür brauchen wir das Tor zur Welt: ein bildungspolitisches Großprojekt und wesentliches Kernstück unserer Bildungsoffensive Elbinseln. Sie stärkt auf vielfältige Weise und nachhaltig denen, die es brauchen, den Rücken und fördert dauerhaft das Selbstbewusstsein und die Integration in Wilhelmsburg. Wir wollen hier miteinander lernen und vorausdenken, damit jeder, der sich anstrengt, auch die Früchte seiner Anstrengung ernten kann. 

 

Dazu gehören konkrete Verbesserungen der Bildungsangebote für Hamburgerinnen und Hamburger aller Altersstufen. Das neue Bildungszentrum hier in Wilhelmsburg vereint mit seiner beispielhaft konzipierten, systematischen Vernetzung der verschiedenen Bildungs-einrichtungen aus allen Bereichen die Elbinsel-Grundschule, das Helmut-Schmidt-Gymnasium und die Wilhelmsburger Sprachheilschule und bietet ebenso Platz für gleich mehrere Einrichtungen der Erwachsenen¬bildung von der Volkshochschule bis hin zum Theater am Strom. 

 

In seiner inhaltlichen Ausrichtung ist das neue Tor zur Welt damit eine der innovativsten Bildungs-einrichtungen Deutschlands. Parallel ist es ein Modell für die Integration von Stadtentwicklungs- und Bildungspolitik im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg. Das heißt, auch die baulichen, technischen und ökologischen Aspekte spiegeln den Geist der Innovation, Nachhaltigkeit und Wertschätzung. 

 

Fast schon selbstverständlich ist da die umwelt-schonende Passivbauweise im Neubaubereich mit ihrer solargestützter Beheizung. Und die neuartige Mediale Geowerkstatt ermöglicht es, im Kleinplanetarium völlig in eine innovative 360°-Kuppelprojektion einzutauchen. So kommt diese hochmoderne Technik erstmals breiten Bildungszwecken zugute. Auch damit ist das Tor zur Welt wegweisend. 

 

Meine Damen und Herren, 

ich danke allen an diesem Projekt Beteiligten für ihr Engagement und ihren Sachverstand und gratuliere zu Ihnen zu Ihrer beispielhaften Zusammenarbeit. Hier haben die Bezirks-verwaltung, die Interessenvertreter vor Ort und die verschiedenen Behörden als städtische Investoren gezeigt, wie integrierte Stadtteilentwicklung gemeinschaftlich zu optimalen Ergebnissen kommt, wenn alle am selben Strang ziehen. 

 

Bereits jetzt hat das Bildungszentrum Tor zur Welt als Schrittmacher für eine bessere Zukunft der Elbinsel viele neue Impulse geliefert. Ich wünsche mir, dass dem noch viele folgen und alle Beteiligten die neuen Chancen nutzen, die sich an diesem Ort bieten. 

 

Vielen Dank.

 
 
Es gilt das gesprochene Wort.