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14.11.2012

Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens an Professor Jobst Plog

Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens an Professor Jobst Plog

 

Sehr geehrter Herr Professor Plog, 

sehr geehrte Damen und Herren,

 

es freut mich sehr, heute diese besondere Auszeichnung das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an einen Mann der Medien zu übergeben.

 

Und, nicht nur nebenbei, an einen ideellen und ganz realen Gesamt-Norddeutschen.

 

Drittens an jemanden, bei dem keine Chance zu bestehen scheint, dass er sich auf seinen Meriten auszuruhen gedenkt.

 

Ich beginne mit dem dritten Punkt. Daran erinnerte mich erst vor wenigen Tagen ein lesenswerter Artikel im Tagesspiegel: über den gar nicht immer glamourösen Schauspielerberuf. Glamourös schon insofern, als diejenigen, die genügend Rollen bekommen, natürlich im Rampenlicht stehen. Auch im Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Aber auch da ist, wie bei anderen Freiberuflern, die Konkurrenz meistens größer als das oft recht klein Gedruckte in den Vertragsbedingungen, und Honorarabrechnungen.

 

Das, Herr Professor Plog, ist eines der Themen, denen Sie sich in jüngerer Zeit gewidmet haben, indem Sie Beiratsmitglied im Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler wurden. Der Verband will die Schauspieler in ihren wirtschaftlichen, sozialen und beruflichen Interessen unterstützen und dieser heterogenen Berufsgruppe eine starke Stimme geben, die in Politik und Gesellschaft gehört wird.

 

Kommt uns das bekannt vor? Allerdings. Starke Stimme, heterogene Gruppe, drei Länder ein Sender... der Streit war vor Ihrer Ernennung zum Stellvertretenden Intendanten des Norddeutschen Rundfunks entbrannt, aber als NDR-Justiziar hatten Sie ihn schon hautnah durchlebt.

 

Gut zehn Jahre später, gleich zu Beginn Ihrer Amtszeit als Intendant, ging es dann um das vierte Land: Wie sollte es mit den damaligen Sendern in Mecklenburg-Vorpommern weitergehen? Das war unmittelbar nach der Wiedervereinigung zunächst unklar. Dank Ihres Engagements trat das Land dann 1992 dem NDR bei und das Haus entstand in seiner jetzigen Größe und Qualität.

Wie gesagt: ideell und real gesamt-norddeutsch haben Sie als Mann der Medien gewirkt, eigentlich ja selbstverständlich für einen, der in Hannover geboren ist, in Hamburg und Göttingen studiert hat. Nicht zu vergessen aber auch in Paris und Ihr späteres erfolgreiches Wirken auf dem französisch- deutschen Parkett ist in der Tat ein weiterer, unbedingt erwähnenswerter Bereich. 

 

Sie haben nicht zuletzt daran mitgewirkt, den Kulturkanal ARTE zu Beginn der 90-er Jahre für Frankreich und Deutschland gemeinsam zu etablieren. Dafür ebenso wie zur Würdigung Ihrer Verdienste um den Rundfunk in Deutschland haben Sie schon 1999 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten.

 

Und EURIMAGES das klingt ja schon derart nach Depardieu und Binoche, dass man sofortige Sehnsucht nach einem Kinoabend verspürt. Seit November 2009 sind Sie ehrenamtlicher Präsident des gemeinnützigen europäischen Film- und Fernsehfonds dieses Namens, der europaweit die Herstellung bilateraler Gemeinschaftsproduktionen sowie die Verbreitung europäischer Kino- und Fernsehfilme fördert. Dem Fonds gehören auch mittel- und osteuropäische Staaten an. In diesem Amt sind Sie 2011 für zwei weitere Jahre bestätigt worden.

 

Sehr geehrter  Herr Professor Ploog,

als langjähriger NDR-Intendant und zweimaliger ARD-Vorsitzender zählen Sie zu den großen, prägenden Köpfen des Rundfunks der jüngsten Jahrzehnte. Sie stehen in dem Ruf, ein rhetorisch begabter Pragmatiker zu sein, der sich der öffentlich-rechtlichen Aufgabe verpflichtet fühlt. Unabhängigkeit in der Programmgestaltung man kann auf aktuelle Anspielungen ruhig verzichten und weiß doch, wie entscheidend für Wohl und Wehe der öffentlichen Kommunikation genau das ist und bleibt.

 

Nach 17 Jahren sind Sie im Januar 2008 aus der Intendanz und dem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden. Dem Ritter der französischen Ehrenlegion das sind Sie seit 2007 und Retter der Bundesliga aus den Klauen, so sahen es manche, des Privatfernseh-Drachens, der das Thema Nr. 1 der Deutschen natürlich auf seine Weise auch hervorragend betreut hatte, übergebe ich Ihnen jetzt sehr gern das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 
Es gilt das gesprochene Wort.