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26.08.2011

Grußwort bei der Nacht der Medien

Grußwort bei der Nacht der Medien

 

Lieber Herr Ebert,

liebe Gäste der Nacht der Medien,

 

ich freue mich, dass so viele heute Abend hierhergekommen sind. Das zeigt, wie groß und wie stark die Medienszene in Hamburg ist.

 

Hamburg ist die Medienmetropole Deutschlands. Und wir werden das bleiben. Das geht aber nur, wenn wir auf Qualität achten.

 

Wir haben hier in Hamburg eine Tradition lebendig zu halten, die weit in die Anfänge der Mediengeschichte zurückweist. Bereits im 18. Jahrhundert mokierte sich hier der kaiserliche Oberpostmeister darüber, dass sich die Zeitungen eine gewisse englische Freiheit nähmen.

 

Er meinte damit selbstverständlich keine illegalen Abhörmethoden oder manipulierten Handy-Mobilboxen wie bei der News of the World.

 

Er meinte couragierte Recherche und vor allem mutige Kommentare. Die waren dem kaiserlichen Vertreter in Hamburg schon 1775 zuwider.

 

Das zeigt: Wir hatten schon damals funktionierende Medien und kluge Medienmacher. Wir brauchen sie heute auch.

Politik und Medien sind keine Freunde oder Partner. Sie dürfen es auch nicht sein. Aber wir haben gemeinsame Interessen. Wir tauschen Informationen gegen Publizität und wir sorgen uns beide um das gesellschaftliche Gespräch und machen uns Gedanken, wie es besser werden kann.

Ein Beispiel: Bei unserem ersten Treffen hat der Vorstand des Hamburger Presseclubs das gemacht, was gute Journalisten tun: Er hat einen  bestehenden Zustand kritisiert - in diesem Fall den Zustand der Journalistenausbildung in der Stadt. Ich habe dann sanft darauf hingedeutet, dass wir Politiker Kritik natürlich gut finden, konstruktive Ideen aber noch besser.

Bei unserem zweiten Treffen geschah dann Bemerkenswertes: Da haben Herr Ebert, Herr Knuth und Herr Osterkorn zusammen mit dem ganzen Vorstand etwas für Journalisten Ungewöhnliches gemacht: Sie haben uns in Politik und Verwaltung ein Konzeptpapier vorgelegt und eigene Verbesserungsvorschläge präsentiert.

Jetzt arbeiten das Amt Medien in der Senatskanzlei und der Presseclub gemeinsam daran, das Angebot in der Stadt zu verbessern. So soll das sein. Ich finde, dass sich Journalisten mit einer guten Sache durchaus gemein machen können.

Sie wissen genauso gut wie ich, dass Hamburg nicht mit Geld um sich werfen kann. Und auch nicht will. Aber wir wollen die Bedingungen für die Medien hier in der Stadt verbessern. Dazu gehört für mich insbesondere, dass wir für gut ausgebildeten Nachwuchs sorgen. Ich bin mir sicher, dass uns da Gutes einfallen wird.


 


Meine Damen und Herren,

 

schneide ich uns Politikern ins eigene Fleisch, wenn ich für gut ausgebildete Journalistinnen und Journalisten plädiere?

 

Ja, das ist so. Und das ist auch gut so.

 

Denn erstens braucht das unsere Demokratie.

Und zweitens macht der eigene Job in der Politik doch erst richtig Spaß, wenn man die Klingen mit jemandem kreuzt, der satisfaktionsfähig ist…


Meine Damen und Herren,

 

die Qualität des Journalismus ist ein wichtiges medienpolitisches Thema. Es gibt viele weitere, um die wir uns tagtäglich kümmern müssen, damit Hamburg Medienmetropole bleibt.

Deshalb habe ich die Zuständigkeit für die Medienpolitik auch direkt zu mir in die Senatskanzlei geholt. Vor Ihnen steht sozusagen der Senator für Medien.

Ich habe erstklassige Leute zu mir ins Rathaus geholt, die sich in Verwaltung, Journalismus, Medienwirtschaft und Politik gleichermaßen gut auskennen und Ansprechpartner für Sie sein sollen.

Sie wissen es: Hier in Hamburg weht gerade in Medienfragen ein liberaler Wind. Wir haben Medienmacher, die sich nicht nur Freiheiten nehmen, sondern die auch mit ihnen umgehen können.

 

Aus der englischen Freiheit ist eine Hamburger Freiheit geworden. Auf die sind wir stolz!
Deshalb lassen Sie uns gemeinsam feiern.

 

Auf eine rauschende Nacht der Medien.

 

 

Es gilt das gesprochene Wort.