Sehr geehrter Herr Dr. Lange,
sehr geehrte Frau Leminsky,
sehr geehrter Herr Präsident Ilves,
Exzellenzen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich freue mich, im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg den Staatspräsidenten der Republik Estland, Herrn Toomas Hendrik Ilves, zu begrüßen. Ebenso herzlich begrüße ich den Honorarkonsul Estlands in Hamburg, Herrn Dr. Lange.
You are from Estonia or, from the future. Der Satz von Ihnen, Herr Präsident, auf YouTube hat mir gefallen. Der kurze Auftritt schien mir typisch für Ihr Land, das der Zukunft sehr betont zugewandt ist, und für Sie persönlich. Sie haben einige Ihrer Vorhaben, und auch Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit schon angesprochen. Hamburg ist Ihnen nicht unbekannt und ich hoffe, Sie haben auch dieses Mal einen angenehmen Aufenthalt.
Inzwischen ist schon ein Vierteljahrhundert vergangen, seit Deutschland und Estland nach dem Ende der Sowjetunion ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen haben. Wir freuen uns, dass unsere Beziehungen heute im Rahmen der Europäischen Union so eng sind.
Gleichzeitig sind wir stolz darauf, ein Honorarkonsulat Estlands in unserer Hansestadt
zu wissen, und danken Herrn Dr. Lange für sein Engagement in diesem Amt.
Das aktuell komplizierte Verhältnis Europas zu Russland berührt auch Estland schon deshalb, weil sich die Exporte nach Russland innerhalb des vergangenen Jahres halbiert haben. Und natürlich machen sich viele Sorgen, wie es weitergeht.
Meine Damen und Herren,
manchmal scheint sich Geschichte wiederholen zu wollen wenn auch nie genau gleich. Leser von Jaan Kross, dem auch in Deutschland bekannten Autor, Träger des Bundesverdienstkreuzes, wissen um historische Dialektik, aber auch, wie sich mit Hartnäckigkeit und dem Glauben an sich selbst, gepaart mit einem Schuss Selbstironie, auch mehr als schwierige Zeiten überstehen lassen.
Ein Spruch, der in deutscher Sprache am Tallinner Rathaus eingemeißelt ist, lautet: Fürchte Gott, rede die Wahrheit, tue Recht und scheue Niemand.
Die beiden Professoren Martens, ein estnischer und ein deutscher Völkerrechtler, Protagonisten von Jaan Kross, versuchen zu sehr verschiedenen Zeiten hartnäckig und loyal genau das und nicht immer, aber immer wieder gelingt es ihnen.
Für mich ist heute entscheidend, dass Estland in der EU eine aktive Rolle spielt.
Möge es uns mit kluger und konsequenter Diplomatie gelingen, die friedliche Geschichte Europas im 97. Geburtsjahr der Republik Estland weiter fortzuführen.
Ich wünsche uns allen einen schönen Abend, begleitet von neu entstehenden und aufgefrischten Kontakten!
Vielen Dank
Es gilt das gesprochene Wort.