Sehr geehrter Generalkonsul Fourrière
sehr geehrte Generalkonsulin Dr. Peitsch
sehr geehrter Herr Sukhenko,
sehr geehrte Damen und Herren,
was für ein schöner Festival-Name: Arabesken auf der Brücke, die Alexander III in Paris einweihte: Arabesques sur le Pont Alexandre III.
Eine Arabesque hat etwas Tänzerisches, Schwebendes, auch das Heitere ist ihr nicht fremd. Ich bin mir sicher: Es wird eine spannende Reise ins musikalische Dreieck von Russland, Frankreich und Deutschland.
Ich freue mich, dass es gelungen ist, ein solch großartiges Konzert im Rahmen meines Besuches hier in St. Petersburg zu realisieren. Das ist ein wunderbares Geschenk! Das ehrt mich sehr.
Mir gefallen besonders die vielfältigen Begegnungen des Konzertes: mit Brahms, Tschaikowsky und Debussy; mit begeisternden Interpretinnen und Interpreten; und vor allem mit den Menschen von St. Petersburg.
Es ist bezeichnend, dass sich die Musikerinnen und Musiker des heutigen Abends kaum einer einzigen Nationalität zuordnen lassen:
Alexandre Brussilovsky, ein Russe aus Paris, spielt mit Fjodor Elesin, einem Russen aus Hamburg, Brahms.
Kei Saotomé, die Schumann spielt, lebt als Japanerin in Paris.
Alina Kabanova kommt aus Sewastopol auf der Krim. Sie studierte mit Fjodor Elesin an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Zusammen bilden sie das Beethoven-Duo, das die Federführung für die Konzertreihe in St. Petersburg übernommen hat.
Diese Lebensgeschichten zeigen anschaulich, wie deutsche, russische und französische Künstlerinnen und Künstler Grenzen überwinden. Wie sie in anderen Kulturen zuhause sind und der eigenen Kultur doch treu bleiben.
Auch dazu passt der Titel des Festivals, der sich auf die nach dem Zaren benannte, zur Pariser Weltausstellung eingeweihte Bogenbrücke bezieht. 100 Jahre nach der Weltausstellung gründete dann der in Paris lebende Geigenvirtuose Alexandre Brussilovsky in Moskau ein französisches Musikfestival mit dem Namen der Brücke. Und heute erleben wir nun in St. Petersburg eine deutsch-französisch-russische Weiterentwicklung. Auch Brussilovsky hat übrigens eine Verbindung zu Hamburg: Er gibt Meisterkurse an der dortigen Alfred-Schnittke-Akademie.
Die Gründung St. Petersburgs durch Peter den Großen war ein europäisches Statement. Unter anderem kamen der westeuropäische Kleidungsstil, die französische Sprache und europäische Architekten nach Russland. Und die französische klassische Musik erweiterte sich durch den Einfluss Russlands.
Hamburg und St. Petersburg sind einander kulturell in vielerlei Hinsicht verbunden, etwa über das Kulturprojekt Tonali und die Gartow-Stiftung.
Auch der Hamburger Ballettdirektor John Neumeier ist in der Stadt an der Newa eine allseits anerkannte Größe. Und wir in Hamburg freuen uns schon jetzt darauf, dass das Beethoven-Duo im Herbst russische und ukrainische Musikerinnen und Musiker an die Elbe holt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Hamburg und St. Petersburg sind Hafenstädte, das verbindet uns über die Kunst hinaus. Für Händler und Künstler war die Welt schon immer global. Dies spiegelt auch unsere Städtepartnerschaft. Wir blicken auf eine lange und intensive Freundschaft zurück.
Eine Freundschaft, die schön und komplex wie eine Arabeske ist, voller Verbindungen, Beziehungen und Traditionen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich danke allen, die an der Gestaltung dieses herausragenden Festivals beteiligt sind: dem Pariser Festival Pont Alexandre III und Alexandre Brussilovsky, dem deutsch-französischen Festival Arabesques aus Hamburg und dem Beethoven-Duo Alina Kabanova und Fjodor Elesin.
Besonders herzlicher Dank geht an Mikhail Golikov und die Taurische Kapelle, die gleich von der Idee begeistert waren und sich unermüdlich für ihre Verwirklichung eingesetzt haben. Unbürokratisch und professionell hat zudem der Nevsky Palace das Projekt unterstützt.
Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance, hat Yehudi Menuhin gesagt. Ich denke: Diese Chance erhält die Musik heute Abend reichlich.
Das Festival Arabesques sur le Pont Alexandre III ist jetzt eröffnet.
Vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.