Sehr geehrte Generalkonsulin Dr. Peitsch
sehr geehrter Herr Grigoriev
sehr geehrter Herr Egloff,
sehr geehrte Damen und Herren,
gestern bin ich von der Elbe an die Newa gereist, heute möchte ich Sie von der Newa an die Elbe locken, wenn auch nur in Gedanken: Willkommen zum Hamburger Hafenabend!
Hafenstädte wie Hamburg und St. Petersburg haben manches gemein: Beide definieren sich stark über Wasser und Schifffahrt, welche die Wirtschaft genauso wie das Lebensgefühl prägen. Und sie taugen nicht zum Solo-Dasein, sondern brauchen die Verbindung zu anderen Häfen: Wer am Fluss liegt, muss die Dinge im Fluss halten und immer wieder auf andere zugehen. Das ist auch gut für die Wirtschaft.
Seit 58 Jahren verbindet uns eine Städtepartnerschaft das ist wirklich eine lange Zeit, in der sich nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle und persönliche Beziehungen entwickeln konnten. Und nicht selten sind dann aus Partnern Freunde geworden.
Wenn man in Hamburg vom Elbufer aus das Geschehen auf dem Fluss beobachtet und das tun wir Hamburger sehr gern , gibt es viel zu entdecken. Schiffe mit fremden Namen und Containern aus aller Welt regen die Fantasie an. Besuchern empfehle ich gerne, einige Zeit am Ufer gegenüber der Waltershofer Hafeneinfahrt zu verbringen: Es ist ein beeindruckendes Bild, wenn dort ein großer Carrier gedreht wird.
Mehr als 300 Großschiffe haben im ersten Halbjahr 2015 den Hamburger Hafen angelaufen und ihre Zahl wird weiter zunehmen. Das stellt enorme Anforderungen an die Hinterlandverbindungen: Für die Abfertigung eines einzigen 18.000-TEU-Schiffes werden 6 Feeder-Schiffe, 55 Eisenbahnzüge und 2.600 Lastkraftwagen benötigt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
2014 erreichte der Hamburger Hafen das beste Ergebnis in seiner Geschichte. Wir setzen auf technische Innovationen, Smart Port und zukunftsweisende Energie. Seit Mai können wir als erster Hafen in Europa die Kreuzfahrtschiffe extern mit emissionsarmem Flüssiggas versorgen.
Doch ebenso hängt der Erfolg des Hafens von seinen traditionellen Stärken ab: die gute Verkehrsanbindung im Hinterland und die gute Lage zwischen Nord- und Ostsee. Deutschland unterstützt die Entwicklung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes. Und der Nord-Ostsee-Kanal wird 120 Jahre nach seiner Eröffnung grundlegend modernisiert. Das wird allen Häfen im Ostseeraum zugute kommen.
Für die Hamburgerinnen und Hamburger ist der Hafen auch Wohn- und Lebensraum. Er ist ein wichtiger Teil der Stadtentwicklung. Das gilt für die Hafencity, Europas größtes Stadtentwicklungsprojekt mit dem neuen Hamburger Wahrzeichen, der Elbphilharmonie. Auch im Rahmen unserer Olympia-Bewerbung werden Wohn- und Arbeitsplätze im Hafengebiet, entstehen.
Terminals und Schiffe, Wirtschaft und Kultur, Leben und Arbeiten all das findet sich im Hamburger Hafen zusammen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ein 120 Meter langer Holzanleger galt als stattlich, als im 9. Jahrhundert der Hamburger Hafen angelegt wurde. Heute haben wir 43 Kilometer Kaimauern für Seeschiffe, 300 Liegeplätze und etwa 10.000 Schiffsanläufe im Jahr. All diese Zahlen stehen auch für Beziehungen zu anderen Häfen, etwa zu dem großen Hafen von St. Petersburg.
Hamburg und St. Petersburg sind Partnerstädte und Partnerhäfen. Das soll auch weiterhin so bleiben.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
Vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.