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07.09.2015

Grußwort zum Azubi take off” der Airbus Operations GmbH

Grußwort zum Azubi take off” der Airbus Operations GmbH

 

Sehr geehrter Herr Wagner,
sehr geehrter Herr Balcke,
sehr geehrte Frau Jacobsen,
liebe Auszubildende,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

es gibt nur zwei. Und Sie gehören dazu. Es gibt auf der ganzen Welt nur zwei Flugzeughersteller, von denen man zu Recht sagen kann, dass sie den globalen Markt der Flugzeugindustrie anführen. Airbus ist einer davon und Sie gehören jetzt zu Airbus.

Mehrere tausend junge Frauen und Männer bewerben sich Jahr für Jahr auf die dualen Ausbildungsstellen bei Airbus, als Studierende oder Azubis. 250 sind in diesem Jahr ausgewählt worden, 150 davon in Hamburg. Einige von Ihnen kennen Airbus schon aus dem Praktikum, das über die Stadtteilschulen und Gymnasien organisiert wird. Oder Sie waren im Berufsorientierungsprogramm Luftfahrt der HCAT oder bei Nordchance, dem Projekt der Arbeitgeberverbände. Andere haben vielleicht Mütter oder Väter, die bei Airbus arbeiten.

Sie sind ausgewählt worden und das bedeutet, dass Ihnen etwas zugetraut wird. Sie sind als besondere Personen unter sehr vielen ausgewählt worden, das bedeutet auch, dass man von Ihnen besonderes erwartet.

Man traut Ihnen zu, eine Ausbildung im Feld der Hochtechnologie zu beginnen. Man traut Ihnen zu, dass Sie Ihren Kopf, Ihr Herz und Ihre Willenskraft dafür verwenden, das durchzuziehen. Man traut Ihnen zu, zu lernen wie man Flugzeuge baut.

Lernen ist eine interessante, lohnenswerte und zugleich auch mühsame Angelegenheit. Es ist ungefähr so schwer, wie zu fliegen. Mal muss die eigene Bequemlichkeit, mal die Schwerkraft überwunden werden.

Die Verantwortung dafür, sich anzustrengen, um die Ausbildung zu schaffen, liegt bei Ihnen. Die Verantwortung dafür, eine gute Ausbildung anzubieten, ist in Deutschland geteilt. Sie liegt einmal in den Betrieben, also hier bei Airbus. Und sie liegt zudem in den Berufsschulen und beim Dualen Studium in den Universitäten.

Die gemeinsame Verantwortung in der dualen Berufsausbildung ist ein doppelter Erfolg. Denn Unternehmen können so die Fachkräfte praxisnah und bedarfsgerecht ausbilden. Und das bedeutet für die Absolventen, dass sie eine hohe Chance haben, übernommen zu werden.

Die Metropolregion Hamburg ist mit mehr als 40.000 Beschäftigten in rund 300 Unternehmen der weltweit drittgrößte Standort für Luftfahrtindustrie. Das wollen wir bleiben und ausbauen.

In gut zehn Jahren gehen die Arbeiter und Angestellten aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand. Deren Kompetenzen, deren Arbeitskraft und deren Durchhaltevermögen muss ersetzt werden. Sie, meine Damen und Herren, gehören zu den Fachkräften, denen zugetraut wird, das zu übernehmen. Das ist eine große Verantwortung. Darauf können Sie stolz sein.

Meine Damen und Herren,
Airbus ist ein europäischer Konzern, er umfasst Standorte in Deutschland, Frankreich, England und Spanien. Hamburg ist die Zentrale von Airbus in Deutschland, ihre Arbeitssprache ist deshalb deutsch. Aber wenn es darum geht, technische Details festzuhalten, etwas zu notieren, was auch die Kolleginnen und Kollegen in den anderen europäischen Ländern verstehen müssen, dann wird das in englischer Sprache verfasst. Mehrsprachigkeit gehört zum Berufsalltag. Sie können in Ihrer Ausbildung in britischen, spanischen oder französischen Airbus-Standorten Erfahrungen sammeln.

Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Toulouse. Viele Teams fliegen regelmäßig zu Arbeitssitzungen nach Frankreich. Da ist es hilfreich, nicht nur Café Crème oder avion zu kennen, sondern auch mal technische Dinge auf Französisch erläutern zu können.

Die Ausbildung bei Airbus ist darauf eingestellt. Sie haben die Möglichkeit, einzelne Module der Ausbildung in französischen Werken zu absolvieren. Und Sie können auch an Sprachkursen und Fortbildungen in Frankreich teilnehmen.

Der berufliche Austausch mit Frankreich, gehört übrigens auch zu meiner Arbeit. Seit Anfang des Jahres bin ich auf Bundesebene damit betraut, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern. Ich bin daher nicht nur Erster Bürgermeister, sondern auch bundesdeutscher Bevollmächtigter für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit.


Als Kulturbevollmächtigter, wie man das auch nennen kann, bin ich für die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich Bildung, Ausbildung und Kultur zuständig. Eines meiner großen Anliegen ist es, dass Jugendliche und junge Erwachsene fit für den europäischen Arbeitsmarkt sind. Mobilität nennen wir das, auch wenn das diesmal nichts mit Flugzeugen zu tun hat.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie an diesen Mobilitätsmaßnahmen teilnehmen. Das ist gut für Sie, gut für Airbus und gut für Hamburg.

Meine Damen und Herren,
Airbus selbst lernt auch immer wieder Neues über den Flugzeugbau. Es waren Leute wie Sie, die nach langer Praxis, in täglicher Routine und im Team mit anderen die Flugzeuge Stück für Stück verbessert haben.

Man kann das am Cockpit sehen. Jahrelang war die Verantwortung für das Fliegen auf fünf Personen verteilt. Zwei Piloten, ein Navigator, ein Flugingenieur und ein Funker mussten das Flugzeug gemeinsam steuern. Dann aber haben Fachkräfte von Airbus das Management und die Überwachung Stück für Stück automatisiert. So ist das Cockpit entstanden, aus dem heute das Flugzeug mit zwei Personen geflogen werden kann.

Auch das Fly by wire, die elektronische Flugsteuerung, ist von Airbus-Leuten entwickelt worden. Anfangs war der Steuerknüppel mechanisch über einen Draht mit den Rudern verbunden. Airbus ist der Wechsel zur elektronischen Steuerung gelungen.

In der Flugindustrie geht es meistens um Gewichtsreduzierung. Heute wird dabei wieder viel von der Natur gelernt. Neue technische Entwicklungen sind wichtig für den Wettbewerb und das heißt, dass auch Leute, die schon lange bei Airbus arbeiten, immer wieder Neues lernen.

Etwa, wenn sie eine der ALM-Bionic-Schulungen besuchen.

Die Abkürzung ALM steht für Added Layer Manufacturing, das Hinzufügen von Schichten, besser bekannt als 3D-Druck. Gerade bionische Werkstoffe, also solche, die organischen Strukturen nachempfunden sind, eignen sich für diese Technologie. 3D-Druck hat sich zu einem strategischen Schwerpunkt von Airbus Hamburg entwickelt. Mehr als 120 unterschiedliche Projekte werden im ALM-Verfahren hergestellt. Man könnte auch sagen, in Airbus 3D-Druckern wachsen klug konstruierte Halterungen ebenso wie komplexe Blechstrukturen.

Meine Damen und Herren,
in Ihrem Leben wird der für den Menschen ungewöhnliche Akt des Fliegens ein alltägliches Thema sein. Sie gehören jetzt zu denen, die Flugzeuge nicht nur nutzen, sondern bauen.

Airbus wird wie Ihre Familie sein. Sie kennen vielleicht schon die Namen von denen, die dazu gehören. Da gibt es die Widebody-Familie, die A320-Flugzeugfamilie, für die wir in Hamburg das Programm-Management machen, oder die A330/A340-Familie, zu der auch die A350 gehört. Außerdem wird hier auch das größte Verkehrsflugzeug der Welt produziert, die A 380. Und es wird weiter gehen, mit den Flugzeugen der künftigen Generationen, die Sie dann bauen.

Airbus ist jetzt Ihre Familie. Und wo immer auch Ihr zuhause ist, für die, die wie Sie Flugzeuge bauen, ist der Horizont die ganze Welt.

Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zu Ihrem Ausbildungsplatz und wünsche Ihnen alles Gute, viel Erfolg und Bonne chance!

Herzlichen Dank.

 

Es gilt das gesprochene Wort.